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Veranstaltungsberichte

Europatag 2025

25 Jahre Unterstützung für die EU-Integration und demokratische Entwicklung Nordmazedoniens

Am 28. Mai 2025 fand die jährliche Veranstaltung zum Europatag auf Einladung der Europäischen Bewegung in der Republik Nordmazedonien, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Wilfried Martens Centre for European Studies statt. Die Veranstaltung markierte 25 Jahre europäisches Engagement in Nordmazedonien und umfasste eine Podiumsdiskussion zur EU-Erweiterung und Integration, gefolgt von einem Jugendclub zum Thema politische Teilhabe junger Menschen.

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Die diesjährige Ausgabe des Europatages stand im Zeichen von 25 Jahren Unterstützung für die EU-Integration und die demokratische Entwicklung Nordmazedoniens. Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus dem In- und Ausland, Mitglieder des diplomatischen Korps, der akademischen Gemeinschaft, Studierende sowie weitere wichtige Akteure kamen zusammen. Die Veranstaltung fand am 28. Mai 2025 auf der Dachterrasse Ragusa 360 statt und fiel mit dem 25-jährigen Jubiläum der Präsenz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nordmazedonien zusammen. In Kooperation mit der Europäischen Bewegung in der Republik Nordmazedonien und dem Wilfried Martens Centre for European Studies wurde ein Tag voller bedeutungsvoller Diskussionen über den aktuellen Zustand der Europäischen Union, den Erweiterungsprozess und die Rolle Nordmazedoniens in diesem Kontext organisiert.

Nach der feierlichen Intonation der Hymne Nordmazedoniens und der Europäischen Union durch den Kinderchor „Piccolo“ eröffnete Prof. Dr. Mileva Gjurovska, Präsidentin der Europäischen Bewegung, offiziell die Veranstaltung. In ihrer Begrüßungsrede reflektierte sie Nordmazedoniens Weg zur EU-Integration, hob die zahlreichen überwundenen Hürden hervor und betonte, dass es an der Zeit sei, diesen Fortschritt offiziell abzuschließen. Unter Berufung auf eine Studie der Nationalen Konvention zur Europäischen Union in der Republik Nordmazedonien, die zeigt, dass mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Nordmazedonien kein Vertrauen in eine sichere Zukunft innerhalb der EU sehen, forderte sie, dass die Rhetorik der EU-Vertreter durch echtes Engagement und konkrete Maßnahmen untermauert werden müsse. In diesem Sinne würdigte sie die konsequente und beispielhafte Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung für den europäischen Weg Nordmazedoniens – ein passender Übergang zur folgenden Rede.

Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nordmazedonien, griff Gjurovskas Ausführungen auf und betonte, dass das europäische Ziel oberste Priorität in der Arbeit der Stiftung im Land habe. Er verwies auf die Rolle der Stiftung bei der Förderung von Demokratie und Zivilgesellschaft durch politische Bildungsprogramme für junge Menschen und äußerte sich optimistisch, dass der europäische Traum in den jungen Menschen weiterlebt und dass die Konrad-Adenauer-Stiftung weiterhin mit Nachdruck daran arbeiten werde, diesen Traum zu verwirklichen.

Die Reihe der Begrüßungsreden wurde mit einem Beitrag von Katerina Jakimovska, Senior Project Officer des Wilfried Martens Centre for European Studies, abgeschlossen. Sie betonte, dass angesichts der heutigen unsicheren geopolitischen Lage die Werte Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für die Europäische Union und Nordmazedonien wichtiger denn je seien. Jakimovska hob zudem hervor, wie wichtig es sei, die Stimmen junger Menschen in die Gestaltung der Zukunft Europas einzubeziehen.

Im Anschluss an die Begrüßungsreden, wandte sich Afrim Gashi, Präsident der Versammlung der Republik Nordmazedonien, an die zahlreichen Gäste und bekräftigte das unerschütterliche Bekenntnis des Landes zum europäischen Weg, trotz andauernder verfassungsrechtlicher Herausforderungen. In Bezug auf die mit diesen Herausforderungen verbundenen Identitätsfragen betonte er die Bedeutung von ruhiger und ehrlicher Zusammenarbeit zwischen den Partnern, da die EU-Partnerschaft nicht nur im Interesse Nordmazedoniens sei, sondern auch eine geopolitische Notwendigkeit darstelle. Er schloss seine Rede mit einer Botschaft des mazedonischen Volkes, das Würde in diesem Prozess erwarte, um die Hoffnung auf eine europäische Zukunft aufrechtzuerhalten.

Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages, eröffnete seine Rede mit einem Verweis auf die Brüsseler Erklärung vom Dezember 2024: die geopolitische Dringlichkeit angesichts globaler Krisen, gemeinsame Werte und das bekräftigte Bekenntnis zur EU-Zukunft des westlichen Balkans. Schnell wandte er sich jedoch der politischen Realität zu und wies darauf hin, dass trotz solcher Erklärungen eine „stille Stagnation“ im Beitrittsprozess zu erkennen sei. Innerhalb des derzeitigen EU-Rahmens, so Lammert, sei weder die Union zu einer Erweiterung fähig, noch erfüllten die Beitrittskandidaten vollständig die Kriterien. Die EU sei ein Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden: Ihre notwendige Prinzipientreue bremse zugleich die politische Dynamik, die für Fortschritte nötig sei.

Mikuláš Dzurinda, Präsident des Wilfried Martens Centre for European Studies und ehemaliger Premierminister der Slowakei, rundete die Redebeiträge ab, indem er das allgemeine Thema der wachsenden Frustration unter den mazedonischen Bürgern aufgriff. Gleichzeitig brachte er das Beispiel seines eigenen Landes, der Slowakei, vor, um Nordmazedonien Hoffnung im Beitrittsprozess zu geben. Hoffnung für Nordmazedonien, Hoffnung für die EU – das war die übergeordnete Botschaft seiner Rede, in der er auf einen Stimmungswandel in der europäischen Politiklandschaft verwies und die Wahlen in Rumänien als Beispiel für den Widerstand gegen rechtspopulistische Strömungen anführte.

Nach den aufschlussreichen Hauptreden, fuhr das Programm mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Die Zukunft gestalten – EU-Integration als Weg für Nordmazedonien“, an der hochrangige Vertreterinnen und Vertreter teilnahmen, die eine Schlüsselrolle im Beitrittsprozess Nordmazedoniens spielen fort. Die lebhafte Diskussion konzentrierte sich auf drei Hauptthemen: die für eine EU-Mitgliedschaft notwendigen Reformen, die internen Herausforderungen der EU im Entscheidungsprozess sowie die Auswirkungen des komplexen Beitrittsprozesses auf die multiethnische Gesellschaft Nordmazedoniens. S.E. Petra Drexler, Botschafterin Deutschlands in Nordmazedonien, betonte die Notwendigkeit, verstärkt qualifizierte Mehrheitsentscheidungen im EU-Entscheidungsprozess zu nutzen – ein zentrales Vorhaben der neuen deutschen Bundesregierung, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Dies, ergänzte S.E. Michalis Rokas, Botschafter der Europäischen Union in Nordmazedonien, müsse von mehr Flexibilität und Kreativität in den technischen Aspekten begleitet werden. Neben der Verantwortung des Landes, Reformen umzusetzen – wie von Marija Petrushevska, Abgeordnete der Regierungspartei VMRO-DPMNE, hervorgehoben – wurde auch die Bedeutung parteiübergreifender Unterstützung betont. Monika Zajkova, Abgeordnete der Liberaldemokratischen Partei (LDP), unterstrich die Bereitschaft der Opposition, kreative Lösungen für die verfassungsrechtlichen Herausforderungen Nordmazedoniens zu finden. Gleichzeitig betonte Feride Haxhiu, Abgeordnete der Koalition „Vlen“, dass die Stabilität der multiethnischen Gesellschaft des Landes weiterhin im Mittelpunkt stehen müsse.

Der erste Teil der Veranstaltung endete feierlich mit der Verleihung des Preises „Europäische Persönlichkeit des Jahres 2024“ an Risima Risimkin, renommierte mazedonische Ballett Tänzerin, Choreografin, Künstlerin und Universitätsprofessorin. In ihrer Rede verlieh sie der Diskussion eine künstlerische Dimension, indem sie die Herausforderungen des Beitritts Prozesses als Anstoß für weiteres Wachstum beschrieb.

Der zweite Teil der Veranstaltung war als Jugendclub unter dem Titel „Die Stimme der Jugend für Europa – Ideen für ein besseres Leben und eine gerechtere Gesellschaft“ konzipiert, bei dem Themen wie die politische Partizipation junger Menschen über die Bereiche Sport, Bildung und Kultur hinaus, der wachsende Euroskeptizismus unter jungen Mazedoniern und die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte diskutiert wurden. Diese Themen stellen zentrale Herausforderungen für die Zukunft des Landes dar – nicht nur im EU-Kontext, sondern insgesamt. Die anregende Diskussion, an der Dragana Bojkovska, Abgeordnete und Koordinatorin des Parlamentarischen Klubs für Jugendfragen und -politik, sowie Filip Ivkovski, Präsident des Nationalen Jugendrates, teilnahmen, bot eine wertvolle Gelegenheit zum Austausch zwischen Stakeholdern in diesem Bereich und jungen Menschen, die ihrer Stimme Gehör verschaffen wollen. Die Diskussion endete mit einer offenen Einladung von Dragana Bojkovska, das Gespräch im Parlament fortzusetzen, um größere Sichtbarkeit und Wirkung zu erzielen.

Der Tag endete mit einem Redewettbewerb, bei dem 14 Studierende von fünf verschiedenen Universitäten kraftvolle Reden hielten und ihre dringendsten Anliegen in beeindruckendem rhetorischen Stil zum Ausdruck brachten. Die Gewinnerin des Wettbewerbs war Lindita Ferati von der South East European University – Tetovo, den zweiten Platz belegte Sofija Bislimoski von der Universität „St. Kyrill und Method“ – Skopje, während sich Darko Trpkovski und Hristina Garabiljevikj von der Universität „St. Kliment Ohridski“ – Bitola den dritten Platz teilten. Im Anschluss fand das EU-Wissensquiz statt, bei dem neun Schülerinnen und Schüler von drei verschiedenen Gymnasien aus Skopje ihr Wissen über die Europäische Union unter Beweis stellten. Der Gewinner war Aleksej Stojanovikj vom Gymnasium „Rade Jovcevski Korcagin“, den zweiten Platz belegte Evgenija Ninkovska vom Gymnasium „Georgi Dimitrov“, und den dritten Platz Blagoja Angelov vom Gymnasium „Nikola Karev“.

Diese abschließenden Programmpunkte spiegelten den Geist der Veranstaltung wider: engagiert, zukunftsorientiert und getragen von der Überzeugung, dass die Zukunft Europas in den Händen seiner Jugend liegt.

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