Online-Seminar
Details
Die Workshopreihe bietet einen umfassenden Blick auf die Entstehung und die Grundlagen der christlichen Soziallehre, ihren Eingang in die Programmatik der Unionsparteien und ihre Bedeutung bei der Entwicklung unseres Grundgesetzes und unserer Sozialen Marktwirtschaft. Die Reihe vermittelt darüber hinaus den Transfer ihrer Prinzipien aus der Zeit ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert in die aktuellen Erfordernisse des 21. Jahrhunderts und ihre Umsetzungsoptionen in verschiedenen Politikfeldern.
Der Referent:
Jahrgang 1961, in Gelsenkirchen-Buer geboren, ist Journalist und Kommunikationsberater. Der ehemalige Pressesprecher des Kolpingwerkes Deutschland engagiert sich seit fast vier Jahrzehnten ehrenamtlich in katholischen Sozialverbänden und beobachtet die Veränderungen im katholischen Milieu. In seinem publizistischen Wirken befasst er sich mit Zeitfragen von Kirche und Gesellschaft. Er ist Autor des Buchs: "Soziallehre 4.0 - Wie wir in Zeiten der Digitalisierung menschlich bleiben können" erschienen im Bonifatius Verlag.
Das Format:
In sechs Veranstaltungen erschließen sich die Teilnehmenden mit Unterstützung des Referenten die Inhalte und die Bedeutung der Christlichen Soziallehre in der heutigen Zeit. Neben den Grundlagen geht es um die Prinzipien und ihren Wert für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Nach einem Impulsvortrag diskutieren die Teilnehmenden in Kleingruppen und danach im Onlineplenum über die einzelnen Prinzipien, berichten über ihre Erfahrungen, erörtern, wie die Soziallehre besser im politischen Alltagshandeln verankert werden kann und was der Auftrag der Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen dabei ist.
Die Dauer der Online-Veranstaltungen ist auf jeweils 2 Stunden, von 19.00 – 21.00 Uhr angelegt.
Sie können Sich hier zu den einzelnen Veranstaltungen anmelden.
Programm
13.09.2022: Die Wurzeln der Soziallehre und ihre historische Entwicklung
Die Christliche Soziallehre ist Kern der CDU-Programmatik, sie selbst ist aber ein Fluss, der sich aus vielen Quellen speist. Was sind die Wurzeln der Soziallehre, wieviel daran ist christlich und kirchlich, wie viel kommt aus anderen Wurzeln? Was sagt uns dieser Ursprung heute noch?
27.09. 2022: Personalität – Der Mensch bleibt Mensch
Der Mensch ist nicht nur Individuum, er ist Person. Im Zeitalter des Individualismus ist dies immer weniger zu verstehen. Gleichzeitig wird fehlender Zusammenhalt beklagt. Im Begriff der Person wird Individuum und Gemeinschaft zusammengedacht. Das ist anspruchsvoll und Grundlage einer humanen Gesellschaft. Was genau ist aber mit „Personalität“ gemeint?
18.10.2022: Subsidiarität – Die starke Gemeinschaft hilft, wenn erforderlich
Der Ruf nach dem Staat als „Vater“, „Retter“, „Kümmerer“ ist weitverbreitet. Der Gedanke, dass jeder erst einmal selber „seines Glückes Schmied“ sein sollte, ist nicht nur liberal, sondern gehört auch ins soziale Denken der Kirchen, vor allem der katholischen. Wo ist die Grenze der Selbstverantwortlichkeit, wann kann sie zugemutet und wann nicht mehr verlangt werden?
25.10.2022: Solidarität – Mehr als ein Kampfbegriff
„Solidarität“ klingt für die meisten wie ein sozialistischer Kampfbegriff. So soll auch Adenauer ihn zunächst eingeordnet haben. Aber er stammt aus dem Arsenal der Christlichen Soziallehre und steht in unmittelbarer Nähe zum biblischen Liebesgebot. Aber man kann nicht jeden und jederzeit lieben. Wann ist Solidarität nötig? Wann ist sie vielleicht sogar schädlich?
08.11.2022: Nachhaltigkeit – Das neue Sozialprinzip
„Nachhaltigkeit“ ist in den klassischen Texten der Christlichen Soziallehre noch nicht zu finden, sie stammt aus der Forstwirtschaft. Vom ökologischen Denken hat sich der Begriff aber längst gelöst und ist zum neuen Sozialprinzip geworden. Was aber ist eine nachhaltige Gesellschaft, wieso ist uns Nachhaltigkeit heute so wichtig?
22.11.2022: Gemeinwohlorientierung – Ein gutes Leben für alle
In der Gemeinwohlorientierung gipfelt das christliche Sozialdenken. Sie ist die Klammer über allem anderen. Damit ist sie aber auch der Gefahr der Beliebigkeit ausgesetzt. Mittlerweile reklamiert jede politische Bewegung, dem Gemeinwohl dienen zu wollen. Doch es gibt Kriterien, anhand derer die Gemeinwohltauglichkeit politischer und gesellschaftlicher Maßnahmen geprüft werden kann. Welche sind es?