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Politsnack

Videos mit dem Smartphone schneiden

von Kerstin Bücker
Zu den Themen Kommunikation, Kampagnenmanagement und Digitale Strategie bietet der Blog Einblicke in aktuelle Trends der politischen Kommunikation.

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Ein Kameramann dreht Videosequenzen, der Redakteur sitzt mit dem Cutter in einem abgedunkelten Regie-Raum und schneidet das Werk - das gehört bei vielen Videos zur Vergangenheit. Denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Apps, mit denen man - kostenfrei oder gegen eine Lizenz – schnell und unkompliziert mit dem eigenen Handy Videos schneiden und bearbeiten kann.

 

Welche App ist die Richtige?

Die Auswahl ist groß: iMovie (für iOS), Kinemaster (für Android) oder CapCut, InShot und Adobe Premiere Rush (für beide Betriebssysteme), um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Jede App hat ein anderes Handling, das zu dem Nutzer passen muss. Viele Video-Journalisten und Influencer bedienen sich auch direkt an den Tools auf den Social-Media-Plattformen, zum Beispiel in der Instagram-App oder auf TikTok.

 

Vom einzelnen Clip zum fertigen Video

Wenn Sie sich für ein mobiles Schnittprogramm entschieden haben, importieren Sie Ihr Video oder nehmen es direkt mit der Smartphone-Kamera in der App auf. Und dann geht's an die Arbeit: Schieben Sie Ihre einzelnen Videoclips, die Sie zusammenschneiden wollen, in die richtige Reihenfolge. Schneiden Sie einen Clip, indem Sie einen Bereich des Videos auswählen, die Start- und Endzeitpunkte markieren und den Rest des Videos löschen. Übergänge und Effekte, Farbkorrekturen und Filter helfen dabei, dass ihr Werk noch besser zur Geltung kommt. Und schließlich peppt man das Video noch mit Musik, Audios oder VoiceOver (Sprechstimme) auf, um es interessanter zu gestalten. Speichern, exportieren und posten – klingt einfach und es scheint so, als ob Jede und Jeder schnell zur Videoredakteurin und zum Videoredakteur werden kann. Doch dafür gibt es ein paar grundlegende Regeln zu beachten, damit das Storytelling Ihres Videos funktioniert und nicht zum Rohrkrepierer wird.

 

Der Schnitt fängt schon während des Drehs an.

 

Kerstin Bücker & Linda Kotterba

Grundlegende Tipps für den Dreh und den Schnitt


Der Schnitt fängt schon während des Drehs an. Bei jedem neuen Bild und jedem Szenenwechsel sollten Sie selbst eine neue Position wählen. Der Blickwinkel – einfach gesagt die Position des Smartphone-Halters – sollte nicht identisch bleiben. Drehen Sie die gesamte Szene (Totale) aus einem weiten Blickwinkel. Und gehen Sie dann für die nächste Szene ein paar Schritte heran. Scheuen Sie sich nicht, auch mal ganz nahe Aufnahmen zu machen - solange das Bild scharf bleibt. Details machen jedes Video interessanter. Und es macht auch den Schnitt des Videos einfacher.

Wenn Sie einen neuen Blickwinkel wählen, denken Sie an die 30-Grad-Regel. Bei der 30-Grad-Regel wird beachtet, dass der Grad des Blickwinkels, aus dem die Kamera filmt, mindestens 30 Grad vom vorherigen Blickwinkel abweicht. Dadurch sieht der Schnitt zwischen den beiden Sequenzen am Ende flüssiger aus.

Vermeiden Sie jedoch einen sogenannten Achsensprung. Die Achse - bzw. der Winkel, aus dem Sie filmen, bleibt in einem 180-Grad-Winkel. Das heißt: Wenn Sie eine Person in einem Gespräch filmen, dann drehen Sie ihre Aufnahmen nur 180 Grad um die Person herum. Schießen Sie keine Bilder aus einem größeren Winkel. Das hilft dem Zuschauer, die Orientierung über die Filmszene zu behalten. Auch ein Fußballspiel wird nur von einer Seite des Spielfeldes gefilmt. Durch die fest positionierten Kameras in dem 180-Grad-Winkel des Spielfeldes wird ermöglicht, dass zwischen verschiedenen Einstellungen der verschiedenen Kameras gewechselt werden kann, ohne dass der Zuschauer die Orientierung verliert.

Diese Regeln können natürlich immer gebrochen werden. Sie können die 180-Grad-Regel übergehen, indem Sie die “Schwellenüberschreitung” einfach mit einer durchgehenden Kamerafahrt mitnehmen. Diese Sequenz wird dann auch nicht zerschnitten.

Und trotzdem kann es im Schnitt manchmal vorkommen, dass Sie keinen flüssigen Übergang zwischen den Szenen umsetzen können. Behelfen Sie sich dann mit Blenden oder/und Toneffekten. Die machen dem Zuschauer deutlich, dass eine neue Szene anfängt. Versuchen Sie aber, zu viele davon zu vermeiden.

 

Das Wichtigste zum Schluss

Beim Videoschnitt gilt, so wie bei allen anderen Dingen auch, Übung macht den Meister! Einfach ausprobieren und üben - denn das alte Sprichwort gilt auch in den neuen Medien: Übung macht den Meister.

Über die Autorin

Kerstin Bücker ist Social-Media-Managerin und Redakteurin im Bistum Münster.

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Über diese Reihe

Rund um die Themen Kommunikation, Kampagnenmanagement und Digitale Strategie gibt der Blog Einblicke in aktuelle Trends der Politischen Kommunikation. Kommunikationsexpertinnen und -experten geben innovative, praktische Tipps für die politische Kampagne und für die Umsetzung.

Saskia Gamradt

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