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Der G20-Gipfel in Korea - Reaktionen aus Südafrika

von Jennifer Howe (geb. Schuster)
Das G20-Treffen in Seoul versuchte die Einheit der Staats- und Regierungschefs, die während der Finanzkrise vor zwei Jahren entstanden war, wieder zum Leben zu erwecken. Aber Meinungsverschiedenheiten sorgten dafür, dass nicht viel mehr als die bereits auf dem Ministertreffen im Vorfeld zu den Verhandlungen gefassten Beschlüsse erreicht wurden.

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Wenig wurde von dem G20-Gipfel in Seoul erhofft und diejenigen, die mit geringen Erwartungen anreisten, wurden nicht enttäuscht. Daher war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die südafrikanische Medienberichterstattung vor und nach dem Treffen eher zurückhaltend ausfiel. Dennoch identifizierten einige Tageszeitungen wie zum Beispiel The Star, Business Day und Business Report drei entscheidende Themen für Südafrika auf dem Treffen der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Erstens ist und war die Beilegung des „Währungskrieges“ eines der Hauptanliegen Südafrikas. Die USA hatten nur eine Woche vor dem Treffen angekündigt, dass die US-amerikanische Notenbank Fed Staatsanleihen für rund 600 Milliarden US-Dollar kaufen wird. Man befürchtet eine Überflutung der Märkte mit US-Dollar, welche die Währung schwächt und US-Exporte fördert. Der südafrikanische Rand würde dagegen zum Dollar weiter steigen. Der Rand hat gegenüber dem US-Dollar seit Anfang 2010 bereits um 28 Prozent an Wert gewonnen. Diese Entwicklung schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der südafrikanischen Wirtschaft und beeinflusst die Handelsbilanz des Landes negativ. Ein Großteil der amerikanischen Geldschwemme würde nach Einschätzung von Experten in die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer fließen, den Zinssatz der örtlichen Währungen manipulieren und letztlich zu einer Anlageblase führen. Der südafrikanische Finanzminister Pravin Gordhan ist daher der Meinung, dass „Länder, die ihre Währung schwächen, verstehen müssten, welchen Schaden sie in den Entwicklungs- und Schwellenländern anrichten“, da ein starker Rand südafrikanische Produkte auf dem Weltmarkt weiter verteuern würde. Laut Peter Draper vom renommierten South African Institute for International Affairs (SAIIA), einem langjährigen Partner der KAS in Johannesburg, sind die Volkswirtschaften der Schwellenländer zwischen einem amerikanischen und chinesischen Währungskrieg gefangen. Während die USA zusehends US-Dollar auf den Markt brächten, hielte China seine Währung, den Yuan, künstlich niedrig. Dies führe zu unfairen Wettbewerbsvorteilen – zum Nachteil der Schwellenländer.

Wenig Hoffung setzte das südafrikanische Verhandlungsteam jedoch in das G20-Treffen, um diesem Währungskrieg ein Ende zu bereiten. Im Vorfeld ließ der südafrikanische Präsident Jacob Zuma verlauten, dass Südafrika die Bewertung des Rand selber unter Kontrolle bringen müsse und keine Hilfe von anderen Staaten erwarten könne. Er rief die G20-Nationen jedoch dazu auf, die Interessen der globalen Wirtschaft vor die eigenen, nationalen Interessen, zu setzen. Das Ergebnis des G20-Treffens war dann auch für die Schwellenländer mehr als unbefriedigend. Zwar gelobten die Teilnehmer der Konferenz, einen marktorientierten Wechselkurs zuzulassen und diesen nicht mehr künstlich abzuwerten; inwieweit dies aber einer Kontrolle unterliegen wird, blieb offen.

Den ganzen Länderbericht finden Sie oben als pdf-Download.

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