Autor dieses Berichts: Luisa Kerner

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=qWUqTKU1mZg

Am 14. August wurde an der Universität Stellenbosch die FVZS Honorary Lecture abgehalten, welche jährlich durch die finanzielle Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgerichtet wird. Die Veranstaltung bietet Studierenden und akademischen Führungskräften die Möglichkeit, sich kritisch mit gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Problemen Südafrikas auseinanderzusetzten.

Eröffnet wurde der Abend von Prof Wim de Villiers, dem Rektor und Vize-Kanzler der Universität Stellenbosch. Mit Hinblick auf die Wahlen 2024, sprach Prof Wim de Villiers über das Thema des Abends: Good Governance, good citizenship – what do South Africans require for engaged citizenship. Er betonte wie wichtig es sei, dass Südafrikas junge Generation aktiv am politischen Diskurs teilnehme und ermutigte die Studierenden so, soziale Missstände anzugehen und das demokratische System zu stärken.

Südafrikas Auditor General, Frau Tsakani Maluleke war als Hauptrednerin des Abends anwesend. Sie ist die erste Frau in dieser Position seit der 109-jährigen Geschichte der obersten Rechnungskontrollbehörde (supreme audit institution). Maluleke ging in ihrer beeindruckenden Rede zunächst auf ihre Tätigkeit als Auditor General ein und betonte, dass Transparency, Accountability und Credibility Ecksteine für gute und leistungsfähige Institutionen sind. Südafrikas Bürger brauchen starke Institutionen, um sich politisch zu engagieren und sich in demokratischen Prozessen einzubringen zu können. Dazu gehört auch, dass lokale und nationale Beamte für etwaiges Fehlverhalten zur Verantwortung gezogen werden können. Ebenso wichtig wie gute Institutionen, sei auch das Verantwortungsbewusstsein jedes Bürgers gegenüber dem Staat, welches durch Schulen und Universitäten gefördert werden sollte. Maluleke appellierte am Ende ihres Vortrags in erster Linie an die junge Generation, ihre Privilegien zu nutzen, sich im öffentlichen Sektor vermehrt einzubringen. Denn nur wer bereit ist sich einzubringen, könne auch mit Erwartungen an den Staat herantreten.   

In einer anschließenden Austauschrunde hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Frau Maluleke Fragen zu stellen und ein anregender Austausch kam zustande, bei welchem Inhalte des Vortrags noch einmal gefestigt wurden.

Insgesamt war die FVZS Honorary Lecture ein sehr gelungener Abend, welcher sicher noch für eine Weile in den Köpfen aller Beteiligten nachklingen wird.