Veranstaltungsberichte
Die Konferenz beschäftigte sich mit aktuellen Herausforderungen, mit denen sich Kirchen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Südafrika und Deutschland konfrontiert sehen, wie beispielsweise “State Capture“, soziale Ungleichheit, Armut und Arbeitslosigkeit in Südafrika einerseits oder die Flüchtlingskrise und zunehmende rechtspopulistische Propaganda in Deutschland auf der anderen Seite.
Eröffnet wurde die Konferenz durch Prof. Tyrone Pretorius, Rektor der UWC, und Prof. Sorojini Nadar, Direktorin des Desmond Tutu Centre. Es folgten Vorträge von Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender der EKD, und Thabo Makgoba, anglikanischer Erzbischof von Kapstadt. Bischof Bedford-Strohm ging in seiner Rede vor allem darauf ein, wie die Kolonialzeit bis heute negative Auswirkungen auf Länder in der südlichen Hemisphäre hat. Daher sprach er sich für eine „Wirtschaft der Solidarität“ aus und forderte Kirchen dazu auf, sich noch stärker für soziale und ethische Normen einzusetzen.
Der zweite Tag der Konferenz wurde durch Prof. Dr. Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD eröffnet, der in seiner Rede auf die Zunahme von Rechtspopulismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa einging. Weitere Vorträge von hochkarätigen Sprechern behandelten sozio-ökonomische und sozio-politische Themen. Herr Mcebisi Jonas, ehemaliger stellvertretender Finanzminister in Südafrika, sprach sich zum Beispiel für einen inklusiven Wirtschaftswachstumskonsensus in Südafrika aus, der zum Ziel hat, der gravierenden sozialen Ungleichheit in Südafrika nachhaltig entgegenzuwirken.
Der letzte Tag der Konferenz behandelte vorwiegend Themen zu ökologischer Gerechtigkeit. Kumi Naidoo, ehemaliger Direktor von Greenpeace International warnte vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Migration und forderte dazu auf, bestehende Konsum- und Produktionsmuster im Sinne von mehr Nachhaltigkeit zu verändern.