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Veranstaltungsberichte

Preisverleihung: "Resisting Injustice"

Kunst- und Schreibprojekt "Weiße Rose"

Im Rahmen des Kunstprojekts „Weiße Rose“ luden das Cape Town Holocaust Centre und die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am 18. August Schüler, Eltern und Lehrer zur Eröffnung der Ausstellung ein, die von Schülern der Klassen neun bis zwölf selbst ins Leben gerufen wurde. Das Projekt ermutigte sie, ihre Gedanken zum Thema „Ungerechtigkeit in der Gesellschaft“ in Form von Gedichten und Kunstwerken zu Papier zu bringen. Die Preisverleihung schuf ein Bewusstsein für die Bedeutung von Kunst im Kampf gegen Ausgrenzung und verlieh dem besonderen Talent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Plattform.

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Die Anwesenden waren vom tiefgehenden Verständnis der Jugend beeindruckt, die in ihren Bildern zum Ausdruck brachte, dass Diskriminierung immer durch eine irrationale Schöpfung eines Feindbildes entsteht.

Die KAS sieht als deutsche politische Stiftung ihren Auftrag darin, Rechtsstaatlichkeit, gute Regierungsführung und demokratische Werte in der Gesellschaft zu stärken. Deshalb unterstützte die KAS gerne ein Projekt, das den Wert von Kunst im Kampf gegen Ungerechtigkeit und sozialer Ausgrenzung hervorhebt. Gastgeber Richard Freedman, Leiter des Holocaust Centres in Kapstadt, erklärte, dass Kreativität etwas freisetzt, „das nicht durch Worte ausgedrückt werden kann“. Nie zuvor sei es so schwer gewesen, sich für eine Siegerin bzw. einen Sieger zu entscheiden, da alle eingereichten Werke von hoher Qualität gewesen seien. Freedman lobte die Lehrkräfte, die „unbesungenen Helden“, die ihre Schützlinge dazu anspornten, sich auf ein wichtiges, wenn auch nicht einfaches Thema einzulassen. Da Kreativität bekanntlich keine Grenzen kennt, durfte natürlich auch Musik an dem Abend nicht fehlen; ein Schulchor zeigte, dass die Kraft der Musik uns alle berührt. Zu guter Letzt füllte die Verkündung der Preisträger den Raum mit lachenden Gesichtern und stolzen Schülern, Eltern und Lehrern.

“I’m here and I’m going to survive”

Gegen Ende der Preisverleihung zeigte das Holocaust Centre einen Kurzfilm über Petr Ginz, einen jungen jüdischen Teenager, der im Jahre 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Trotz aller Umstände veröffentlichte er gemeinsam mit anderen jungen Gefangenen die Zeitschrift „Vedem“, die diverse Gedichte, Zeichnungen und selbstverfasste Texte enthielt. Der Kurzfilm machte deutlich, wie es Menschen in Grenzsituationen mit Hilfe der Kunst gelingt, sich auszudrücken und Widerstand zu leisten. Petr starb im Alter von 16 Jahren am 28. September 1944, als er nach Auschwitz transferiert wurde. Petrs Lebensgeschichte erinnert daran, dass unvorstellbare Herausforderungen eindrucksvolle Reaktionen hervorrufen können – oftmals in Form von Kunst.

Relevanz des Holocaust

Das Thema der Ausstellung ist auch in der heutigen Gesellschaft noch von großer Bedeutung. Die Schüler machten auf viele andere Beispiele von Ungerechtigkeit aufmerksam, wie etwa Obdachlosigkeit, Unterdrückung der Frau, Rassismus, Xenophobie und Misogynie. Initiativen wie das Kunstprojekt „Weiße Rose“ tragen entscheidend dazu bei, gerade in der jungen Generation ein Bewusstsein für gesellschaftliche Missstände zu schaffen.

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Loe Guthmann

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Christina Teichmann

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