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"Entweder war es ein Versehen oder der Absturz wird für Propaganda-Zwecke genutzt"

Jakov Devcic zu den möglichen Hintergründen der abgestürzten Passagiermaschine über der Ostukraine im Radio-Interview

In der Ostukraine ist eine Boeing 777 der Malaysian Airlines mit 298 Passagieren abgestürzt. Das Passagierflugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Mehr als die Hälfte der Opfer stammen aus den Niederlanden. Hinweise deuten daraufhin, dass die Maschine abgeschossen wurde, denn sie flog über stark umkämpftes Gebiet. Jakov Devcic, Politikwissenschaftler im Auslandsbüro Ukraine der Konrad-Adenauer-Stiftung, sprach im Radio-Interview mit 1Live über die Hintergründe des Absturzes.

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Für Devcic kämen zwei Möglichkeiten in Frage. Es handele sich bei dem Flugzeugunglück entweder um ein Versehen, bei dem die Separatisten die Boing für ein militärisches Transportflugzeug gehalten haben könnten. „Oder es könnte für Propaganda-Zwecke in Russland genutzt werden, um die ukrainische Konfliktseite zu diskreditieren“, sagte der Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung. Aber dies seien alles Spekulationen.

In der Ukraine werde derzeit der Vorwurf, dass die EU sich zu passiv in dem Konflikt verhalte, stark diskutiert. „Die Taktik der EU die Gespräche mit den Konfliktparteien aufrecht zu erhalten, ist die richtige, denn es ist wichtig, dass es einen Dialog gibt“, bekräftigte Devcic. Sonst gebe es keine Möglichkeit diesen Krieg zu beenden.

Es werde heute eine Sondersitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen geben, berichtete Devcic. „Da ist es wünschenswert, wenn sich Russland daran beteiligen würde, um eine Mission für die Sicherheit und Kooperation in Europa zu ermöglichen“, forderte Devcic. So könnten unabhängige Experten ins Konfliktgebiet und die Unfallstelle untersuchen. Die Separatisten hatten bereits die Unfallstelle freigegeben. Außerdem gehe er davon aus, dass es weitere Sanktionen geben werde, wenn die russische Seite keine stichhaltigen Maßnahmen ergreife, den Konflikt zu befrieden.

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8. Mai 2014
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Absturzstelle des Passierflugzeugs von Malaysia-Airlines | Foto: dpa

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