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Teilnahme verwehrt

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Nicht jedem wird die Möglichkeit gewährt, die Olympischen Spiele in Peking mitzuerleben, selbst wenn er mit seiner Hände Arbeit maßgeblich dazu beigetragen hat. Die fast 3 Millionen Wanderarbeiter, die aus den Provinzen in die Hauptstadt gekommen sind, um auf Pekings Baustellen Arbeit zu finden, haben den Bauboom der letzten Jahre überhaupt erst möglich gemacht. An den Früchten ihrer Arbeit werden Sie allerdings nicht teilhaben können. Seit dem 20. Juli gilt in Peking ein Baustopp und alle Wanderarbeiter wurden nach Hause geschickt.

Ähnlich erging es den 170.000 Flaschensammlern. Sie durchqueren täglich Peking auf der Suchen nach leeren Plastikflaschen, die Passanten weggeschmissen haben. Das Geld, das sie an den Recyclingstationen im Tausch gegen die Flaschen erhalten, stellt ihr Einkommen dar. Um sie aus Peking zu vertreiben wurden die Recyclingstationen geschlossen. Eine notwendige Maßnahme um die Gesundheit und Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, so der Regierungsberater Wang Weiping.

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Um die Sauberkeit im Stadtbild Pekings kümmern sich während der Spiele spezialisierte Firmen. (Foto: Sabrina Eisenbarth)

Die Arbeit der Müllsammler wird nun von spezialisierten Firmen durchgeführt. In dem Bestreben, eine moderne, saubere Stadt zu präsentieren, wurden außerdem unzählige Freiwillige angeheuert, die, ausgestattet mit Schaufel und Besen und erkenntlich an ihren roten Armbinden, an allen öffentlichen Plätzen für eine penible Ordnung sorgen sollen. Herr Liu, der sich bislang mit dem Sammeln von Flaschen seinen Lebensunterhalt verdient hat, ist weder zornig noch enttäuscht, dass er die Spiele in Peking nicht miterleben kann. In einem Interview mit der South China Morning Post am 10 Juli meint er, er sei schon gewohnt, dass man ihn so behandele.

Um einen friedlichen Ablauf der Spiele zu garantieren, wurden auch Gruppen der Bevölkerung, die ein Unruhepotential darstellen, aus der Stadt verwiesen. Dies trifft insbesondere auf die Petitenten zu, die sich für gewöhnlich in der Umgebung des neuen Pekinger Südbahnhofs konzentrieren. Das chinesische Rechtssystem erlaubt es seinen Bürgern, wenn sie auf lokaler oder auf Provinzebene Unrecht erfahren haben, in Peking eine Petition einzureichen. In notdürftigen Unterkünften, billigen Zimmern oder unter Brücken warten die Bittsteller oft Monate oder sogar Jahre, bis ihre Petitionen beantwortet werden.

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Einer der zahlreichen Petitionssteller, die in Peking auf ihr Anliegen aufmerksam machen wollen. (Foto: Sabrina Eisenbarth)

Die meisten haben Unterlagen von ihren Fällen bei sich, die sie ausländischen Besuchern gerne aushändigen. In der Hoffnung, dass diese ihrem Ruf nach Gerechtigkeit mehr Gewicht verleihen, suchen sie den Kontakt zu den westlichen Medien. Dieser Austausch wurde schon vor den Spielen ungern gesehen und oftmals wurden darin Verwickelte von der Polizei observiert oder sogar attackiert. In Anbetracht der Schwemme von ausländischen Besuchern und Journalisten, die im Verlauf der Spiele erwartet werden, hat die chinesische Zentralregierung in den Provinzen Unterstützung angefordert. Die dortige Polizei soll die unliebsamen Bittsteller abholen und in ihre jeweiligen Heimatorte zurückbringen.

Aber wenn Menschen aus Peking ausgewiesen werden, hat dies nicht nur damit zu tun, dass sie die Schattenseiten des chinesischen Aufschwungs repräsentieren. Zahlreiche Bewohner mussten Peking verlassen um Raum zu schaffen, Raum für die Touristen, damit sie sich in der sonst so überfüllten Stadt problemlos und stressfrei bewegen können. So schleppten zum Beispiel Studenten, die nicht als Ehrenamtliche an dem Sportereignis mitwirken, schon Anfang Juli massenhaft ihre Koffer zum Bahnhof. Auch Arbeiter, die von ihren Betrieben nicht unbedingt benötigt werden, wurden angehalten im August Urlaub zu nehmen. Für die Spiele wird Peking auf den Kopf gestellt. Was übrig bleiben soll ist ein sauberes, sicheres und durchorganisiertes Peking, das sich der Welt als moderne Metropole einer aufstrebenden Wirtschaftsmacht präsentieren möchte.

Sabrina Eisenbarth, 8. August 2008

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