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Συνεισφορές εκδηλώσεων

Bericht zur Veranstaltung an der Bar Ilan Universität am 16. Mai 2004

του Amos Helms

Thema: "Mulitkulturalität im Schatten des nationalen Konflikts"

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Israel, ähnlich wie die USA, ist ein Einwandererstaat, der seit seiner Existenz immer neue Einwanderungswellen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen integrieren und absorbieren musste. In beiden Fällen hatte man auch die bereits ansässige Bevölkerung zu integrieren. Diese Integrationsleistung verlangt eine entsprechende staatliche Infrastruktur und eine große Flexibilität seitens der Bevölkerung. Das Gelingen dieser Integration, vor allem der Einheimischen, scheint im Fall USA (Indianer) misslungen und steht im Fall Israel (Palästinenser) noch aus. Auch wenn diese Leistung in der Theorie oft erbracht wurde, sieht es in der Praxis meist ganz anders aus. Das politische und gesellschaftliche Klima hat sich seit Beginn der zweiten Intifada zunehmend verschlechtert, und die sich verbreitende Intoleranz und Hass gegenüber den anderen Minoritäten in der Gesellschaft stellen die einstigen Ideale des Staates in Frage.

Würde man den Israelisch-palästinensischen Konflikt ausklammern können, stieße man schnell auf die innerisraelischen Konfliktherde, die sich zum großen Teil auf die kulturellen und ethnischen Unterschiede zurückführen lassen.

Zu den innerisraelischen Konfliktherden zählen vor allem der Konflikt zwischen den israelischen Arabern und den jüdischen Israelis, der Konflikt zwischen religiösen und nichtreligiösen Juden, so wie die Konflikte zwischen den einzelnen Einwanderungs-Gruppen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen.

Dies war Anlass für die Konrad Adenauer Stiftung Jerusalem, eine Konferenz in Zusammenarbeit mit der Bar Ilan Universität zu diesem Thema zu initiieren, die sich dem Thema der Multikulturalität im Schatten des nationalen Konflikts annahm. Im Focus standen die jüdisch arabischen sozialen Beziehungen und die Bedeutung der multikulturellen Erziehung in Israel.

Die Konferenz brachte Politiker und Wissenschaftler zusammen, die auf Grund ihrer Erfahrung und Forschungsscherpunkte als Spezialisten gezählt werden können.

Das erste Podium zum Thema Brücken zwischen Nationen und Gruppen wurde von Herrn Dan Patir moderiert. Er selbst zählt zu den bekannten Persönlichkeiten Israels, der sich u.a. 1977 – 1981 als Chefberater der Regierung und als persönlicher Berater Menachim Begins, damaliger Premierminister Israels, bei den Friedensverhandlungen mit Ägypten (President Anwar Sadat) verdient gemacht hat.

Derzeit arbeite Herr Patir als Vizepräsident des Abraham Fund, einer NRO, deren Ziel es ist, sich für jüdisch-arabische Koexistenz und Gleichberechtigung von Juden und Arabern in Israel einzusetzen. Tenor seiner Einleitung war, dass "Israel es sich nicht leisten kann, die arabischen Israelis als zweite Klasse Bürger zu behandeln."

Der erste Redner, Dr. Ben Mollov, Dozent an der Bar Ilan Universität, präsentierte sein Arbeitspapier zum Thema "Föderale Annäherungen in der Konfliktlösung". Dr. Mollov deute anhand des Zeitraums 1993 (Oslo Abkommen) bis 2000 (Ausbruch der Al Aqsa Intifada) verschiedene Möglichkeiten für einen interkulturellen Dialog auf, die die jüdisch arabischen Beziehungen verbessern und alte Feindbilder abbauen helfen könnten.

Der zweite Sprecher, Dr. Muhammad Suwaed, Doktorant der Bar Ilan Universität und Dozent am West Galilee & Emek HaYarden College sprach zum Thema "Araber in der israelischen Gesellschaft, eine Identität im Zweifel". In seiner Rede thematisierte er die Identitätsprobleme der größer werdenden arabischen Bevölkerung in Israel, insbesondere der Drusen und der Beduinen. Laut Dr. Suwaed seien die Drusen und Beduinen dem Staat Israel gegenüber immer loyal gewesen und die drusischen Männer ebenso wie viele beduinische Männer würden Militärdienst leisten. Nicht zuletzt würden diese beiden Gruppen durch ansteigende Diskriminierung und steigende Frustration unter Loyalitätsproblemen leiden, welches sich in einer zunehmenden Identifikation mit antiisraelischen Stimmen widerspiegele.

Moshe Arens, ehemaliger Verteidigungsminister, Außenminister und Minister für nationale Minoritäten, reagierte auf die Beiträge der beiden Vorredner durch die Darstellung seiner politischen Erfahrung. Herr Arens rief die israelische Regierung dazu auf, die Kluft zwischen dem jüdischen und arabischen Sektor in Punkten der Gesundheit, der Erziehung, der Wohlfahrt und der Infrastruktur zu verringern und Maßnahmen umzusetzen, die zu einer höheren Anteil der israelischen Araber in den Hochschulen und in Staatsdiensten fördert.

Im zweiten Panel zum Thema Brücken zwischen den Kulturen sprachen Dr. Abigail Ynon, Dozent an der School of Education der Bar Ilan Universität und Leiter des AYALA Zentrums für die Entwicklung von Kultur- und Bildungsprogrammen im Rahmen des nationalen Erziehungssystems. Dr. Ynon präsentierte zusammen mit Dr. Hansa Dieb, Leiter des arabischen Bildungsprogramm am David Yelins College, eine Statistik mit entsprechenden Daten, die die Kultur- und Bildungslücken beschrieben und damit zu einem permanenten Missverständnis, Oberflächlichkeit und Ignoranz auf israelischer wie arabischer Seite beitrügen.

Schlussfolgernd müsse die Bildung mehr auf Vermittlung von Toleranz dem anderen gegenüber wert legen.

Dr. Dafna Moskovitch und Dr. Tzalach Swaed, beide Dozenten und Programm-Initiatoren des Erziehungsministeriums, präsentierten in ihren Vorträgen mit dem Titel "Leben im heiligen Land: Ein Erziehungsprogramm für mehr Toleranz und Verständnis für die drei monotheistischen Religionen." neue Ansätze im israelischen Erziehungssystem. Dieses Erziehungsprogramm umfasst die öffentliche Lesung von den heiligen Schriften der drei Religionen, Besuch der heiligen Stätten und der verschieden religiösen Gemeinschaften.

Der dritte Sprecher war Herr Nazir Magali, ein arabisch-muslimischer Journalist der in London publizierenden Zeitung "AsShark Al Awsat". Mr. Magali ist einer der Initiatoren der muslimisch jüdisch christlichen Reise in die Gedenkstätte Auschwitz des vergangenen Jahres. Dieses Programm wurde von dem arabischen Archimandrit Emil Shufani aus Nazareth ins Leben gerufen und von der Konrad Adenauer Stiftung Jerusalem mit zwei Vorbereitungsseminaren unterstützt. Herr Shufani erhielt dafür eine Auszeichnung der UNESCO.

Herr Magali berichtete von den Ergebnissen dieser Reise, die den Teilnehmern ermöglichte, sich erstmalig nicht theoretisch sondern emotional mit dem Leiden des jüdischen Volkes auseinanderzusetzen und damit Zugang zu deren größten Trauma zu erhalten. Herr Magali betonte, dass die gemeinsame Erfahrung dieser Reise als Fundament für jeden zukünftigen Dialog wird, der auf die zwischenmenschliche Erfahrung (people to people) setzt. Er formulierte dies mit den Worten, dass "Ignoranz die Quelle von Hass (sei), und diese Reise (hätte sie) an den Kern der jüdischen schmerzvollen Biographie geführt. Diese Reise klärte das gegenseitige Bedürfnis für Toleranz und Empathie gegenüber dem Leiden des Anderen."

Die Moderatorin des dritten Panels Brücken zwischen Worten Frau Dr. Danielle Gurevitch, Leiterin des Programms für jüdisch-arabische Koexistenz an der Bar Ilan Universität, stellte in ihrem Vortrag die inhaltlichen Schwerpunkte des Studienprogramms vor. Das Programm, so Dr. Gurevitch, biete einen einmaligen Rahmen, in dem Studenten aus den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und –hintergründen sich unbefangen und direkt mit denjenigen Punkten ihrer Identität auseinandersetzen können, die sie im Alltagsleben trennen ebenso wie mit den fundamentalen Unterschieden der verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft und der Religion.

Der Journalist Saed Kashua sprach über seine jüngste Buchveröffentlichung mit dem Titel "Und es werde Tag". Herr Kashua verdeutlichte seine eher pessimistische Sichtweise, die von seiner Frustration über die fehlende Verbesserung der aktuellen Lage herrührte. Er formulierte dies mit den Worten "Ich schreibe was ich fühle, und dieses Buch entstand aus eben dieser Angst."

Dr. Revital Yefet, Spezialistin in weltlicher hebräischer Literatur des mittelalterlichen Spaniens, sprach über den starken arabischen Einfluss auf die weltliche hebräische Literatur während jener Zeit. Die Literatur der damaligen Zeit zeugt von einem fruchtbaren intellektuellen Austausch jüdischer und arabischer Intellektueller und gegenseitigem Respekt und Freundschaft. Dr. Yefet widersprach damit dem pessimistischen Vortrag von Herrn Kashua durch den Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft, die auf gegenseitigen kulturellen Interessen und gemeinsamen Traditionen beruht. Er formulierte dies mit den Worten "Frieden und Vertrauen werden von Menschen, nicht durch die Politik gebaut, und es ist unsere Verantwortung, als Intellektuelle und Kulturspezialisten eine Veränderung herbeizuführen und die Vergangenheit wieder zu beleben."

Der letzte Sprecher, Herr Guy Cohen, Übersetzer und Regisseur des Theaterstückes von Salman Natur "Gezwungene Landung", welches auf dem tschechischen Theaterfestival in Berno in diesem Jahr ausgezeichnet wurde. Das Theaterstück stellt das Identitätsparadox der israelischen Araber dar, der in den Augen der jüdischen Israelis als palästinensischer Feind angesehen und in den Augen der Palästinenser als jüdischer Kollaborateur verachtet wird. Dieses Theaterstück, so Herr Cohen, reflektiere die multikulturelle Komplexität, die in jedem israelischen Staatsbürger wie in der israelischen Gesellschaft auffindbar sei. Die jüdisch-arabische Zusammenarbeit erweitere das Spektrum verschiedener Meinungen und bestätige, dass Konflikte öffentlich zur Sprache gebracht werden können und so gemeinsam an Konfliktlösungen gearbeitet werden kann.

Die Konferenz gab den Rahmen, sich offen und direkt mit Themen auseinanderzusetzen, die die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen betreffen. Themen wie Identität, Gesellschaft, Religion und Staat, die in ihrer alltäglichen Interpretation die Menschen trennen und diskriminieren.

Sie bot ein Forum zur öffentlichem Diskussionen über diese brennenden Themen, die von den über hundert Teilnehmern der Konferenz durch aktive Teilnahme an den anschließenden Diskussionen bestätigt wurde.

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Dr. Alexander Brakel

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