EU-Erweiterungsprozess als strategische Priorität

2014 wurde von der unionsgeführten Bundesregierung der Berliner Prozess ins Leben gerufen. Dieser soll dazu beitragen, die Beziehungen unter den Ländern des Westbalkans zu verbessern und die Heranführung der gesamten Region an die EU zu beschleunigen.
 

Die Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet bereits seit vielen Jahren den EU-Beitrittsprozess der Länder des Westbalkans. Eines unserer bedeutendsten Formate ist die Westbalkan-Botschafterkonferenz, die am 4. Dezember 2025 bereits zum 10. Mal stattfand. Die Doppelschirmherrschaft für die Westbalkan-Botschafterkonferenz haben in diesem Jahr die albanische Botschafterin in Deutschland, I. E. Frau Adia Sakiqi, und der dänische Botschafter in Deutschland, S. E. Herr Dr. Thomas Østrup Møller, übernommen.
 

Der Staatsminister für Europa, Gunther Krichbaum MdB, eröffnete die Diskussion und ordnete das Thema "The Future of the Berlin Process: Ambitions, Deliverables and Obstacles" ein. Dabei sprach er sich für einen schrittweisen EU-Beitrittsprozess der Länder aus, die noch nicht alle Beitrittsanforderungen erfüllen, aber Reformen beherzt umsetzen.
 

Montenegro wird im nächsten Jahr der Gastgeber des Berliner Prozesses sein. Als Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützen wir dies sehr. Zumal Filip Ivanović, stellvertretender Ministerpräsident von Montenegro, im Rahmen der Westbalkan-Botschafterkonferenz noch einmal deutlich machte, wie sehr Montenegro den EU-Beitrittsprozess ernst nimmt und ihn als absolute politische Priorität ansieht.
 

Im zweiten Teil der Konferenz richteten wir den Blick auf die Lebensrealitäten und Zukunftsvorstellungen junger Menschen im Westbalkan – ihren Wünschen, Erwartungen und Sorgen. Das Regional Youth Cooperation Office (RYCO) ist eine starke Stimme für den Dialog im Westbalkan. Wir danken Kreshnik Loka, stellvertretender Generalsekretär von RYCO, für seine inspirierende Perspektive auf die Rolle der Jugend im Friedens- und Versöhnungsprozess sowie für seinen engagierten Beitrag zur Förderung von Zusammenarbeit im Westbalkan.
 

Ebenso bereichernd waren die Beiträge von Odeta Barbullushi, die das neue Tirana-Campus des College of Europe präsentierte, sowie von Peter Beyer MdB, der seine spannenden Eindrücke von der Westbalkanreise mit dem Bundesaußenminister Dr. Johann Wadephul MdB vom 16. bis zum 19. November 2025 teilte und davon berichtete, welche Schlussfolgerungen die CDU/CSU-Bundestagsfraktion daraus zieht.