Hören Sie eine Lesung mit Lutz Seiler in unserem Kultur-Podcast kunst:stück
Wie Freiheit möglich wird – Lutz Seilers Post-DDR-Romane
Lutz Seilers großes Thema ist das Suchen und Finden von Freiheit. Der Thüringer Schriftsteller erhielt in Weimar den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der 30. Preisträger öffne, sagte der Stiftungsvorsitzende und frühere Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert bei der Verleihung im Musikgymnasium Schloss Belvedere, einen „Raum für Literatur“, wo „Freiheit nötig und möglich“ sei.
In ihrer Laudatio hob Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Lutz Seilers bildgewaltige Sprache und seine Passion für die „Dinge des verschwindenden Alltäglichen“ hervor, die er vor allem in seinen Romanen, aber auch in den Essays, als Erinnerungsspeicher auflade. Auf diese Weise erhöhe der Autor, was er hinter den Bildern sehe, und erobere die „Freiheit in Kunsträumen“.
Genau dieses Lauschen in den Gang der Zeit führte Lutz Seiler in seiner Dankrede aus. Er erzählte, wie er den 11. September 2001 auf dem Comer See erlebt hatte, bei der Autorenwerkstatt der Stiftung in der Villa la Collina, Adenauers ehemaligem Feriendomizil, als die Nachricht vom Terroranschlag auf die Twin Towers kam. Schreiben sei im Ernstfall oft Erklärungsnot; aber vor allem das Gedicht strahle ein „utopisches Potenzial“ der Freiheit aus. Literatur sei daher, so Lutz Seiler, „Hüter der Hoffnung, dass etwas nicht sollte“.
Musikalisch umrahmt wurde das Programm von Schülerinnen des Musikgymnasiums; Judith Kaiser erhielt vom ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten und Ehrenvorsitzenden der Stiftung Prof. Dr. Bernhard Vogel eine Auszeichnung aus der Bernhard-Vogel-Stiftung. Und bei traditionell gutem Wetter kamen die nahezu 300 Gäste aus Politik und Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft anschließend zu einem Empfang zusammen.
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