Herkunft und Beruf
Johann Walter David Rudolf Wadephul wurde am 10. Februar 1963 in Husum geboren. Er wuchs in einem evangelischen Elternhaus auf. Seiner norddeutschen Heimat ist er bis zum heutigen Tage sehr verbunden.
Sein Abitur legte er 1982 an der Meldorfer Gelehrtenschule ab. Hiernach diente er bis 1986 als Zeitsoldat. Wadephul blieb der Bundeswehr nach seiner Dienstzeit als Reservist verbunden und bekleidet seit Juli 2023 den Rang eines Oberstleutnants der Reserve. Das Studium der Rechtswissenschaften nahm er 1986 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf. Er absolvierte 1991 sein erstes juristisches Staatsexamen, 1995 das zweite Staatsexamen. 1996 promovierte er zu einem betriebsrechtlichen Thema. Wadephul war Stipendiat des Instituts für Begabtenförderung (heute Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur) der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er war in den folgenden Jahren als Rechtsanwalt in einer Lübecker Sozietät tätig, seit 2001 selbstständig in einer Kanzlei in Neumünster. Wadephul ist verheiratet und hat drei Kinder.
Anfänge in der Landespolitik
1982 trat Wadephul in die CDU und die Junge Union (JU) ein. Schnell stieg er zum Kreisvorsitzenden der JU Dithmarschen auf. Seit 1985 gehörte er dem Landesvorstand der JU Schleswig-Holstein und dem Kreisvorstand der CDU Dithmarschen an. Von 1992 bis 1996 war er Vorsitzender der JU Schleswig-Holstein.
Seit 1993 war er Vorstandsmitglied des Landesverbandes. Im April 1997 wurde er zum Landesgeschäftsführer der CDU Schleswig-Holstein gewählt, bereits im November folgte die Ernennung zum Generalsekretär des Landesverbandes. Aufgrund dessen gab er die Landesgeschäftsführung wieder ab.
Am 15. Juli 2000 erfolgte die Wahl zum Landesvorsitzenden, Wadephul setzte sich auf dem Landesparteitag in Neumünster in einer Kampfabstimmung gegen den langjährigen Europaabgeordneten Reimer Böge durch.
Im gleichen Jahr zog er das erste Mal in den schleswig-holsteinischen Landtag ein. Dort wurde er umgehend Mitglied des Fraktionsvorstandes. 2002 wurde Wadephul als ein möglicher Kandidat für die Ministerpräsidentenkandidatur bei der kommenden Landtagswahl gehandelt. Nach der Landtagswahl 2005 wurde er am 17. März 2005 erst stellvertretender Fraktionsvorsitzender, etwas mehr als einen Monat später am 27. April 2005 dann Fraktionsvorsitzender im Landtag. Im Januar 2006 übernahm er den Vorsitz des Kreisverbandes Rendsburg-Eckenförde.
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Wechsel in den Deutschen Bundestag
Bei der Bundestagswahl 2009 erlangte er im Wahlkreis Rendsburg-Eckernförde 40,2% der Erststimmen und wurde somit direkt in den Bundestag gewählt. Er war während der 17. Wahlperiode Mitglied in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales und den Angelegenheiten der Europäischen Union. Im November 2010 wurde er Mitglied im Bundesvorstand der CDU, welchem er bis Januar 2021 angehörte.
Vier Jahre später konnte er bei der Bundestagswahl 2013 seinen Wahlkreis verteidigen und verbesserte sein Ergebnis auf 45,2% der Erststimmen. Wadephul führte den Vorsitz des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung und war ordentliches Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten. Im März 2017 wurde er in Nachfolge von Ole Schröder zum Vorsitzenden der Schleswig-Holsteinischen CDU-Landesgruppe gewählt.
Bereits zum dritten Mal in Folge, nun mit 42,7% der Erststimmen, gewann Wadephul bei der Bundestagswahl 2017 das Direktmandat seines Wahlkreises. Im 19. Bundestag wurde er zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion gewählt, mit der Zuständigkeit für Auswärtiges, Verteidigung, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie den Europarat. Auch wurde als Vorsitzender der Schleswig-Holsteinischen CDU-Landesgruppe wiedergewählt.
In der folgenden Bundestagswahl 2021 unterlag Wadephul in einer knappen Entscheidung dem SPD-Kandidaten Sönke Rix. Durch Platz 1 auf der Landesliste Schleswig-Holstein gelang ihm jedoch der erneute Einzug in den Bundestag. In seinen Ämtern als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Landesgruppenvorsitzender wurde er bestätigt. Zudem war er stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Auswärtiges, Verteidigung sowie Angelegenheiten der Europäischen Union.
Ernennung zum Außenminister
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 27. Februar 2025 hat er das Direktmandat in seinem Wahlkreis mit 32,8% der Erststimmen zurückgewonnen. Im Kabinett von Friedrich Merz wurde Johann Wadephul zum neuen Bundesminister des Auswärtigen ernannt. Er ist, seit Gerhard Schröder 1967 aus dem Amt schied, nach mehr als sechs Dekaden der erste CDU-Politiker an der Spitze des Ministeriums. Wadephul ist weiterhin Vorsitzender des CDU-Landesgruppe Schleswig-Holstein.
Curriculum vitae
1982: Eintritt in die CDU und die Junge Union
1992 bis 1996: Vorsitzender der Jungen Union Schleswig-Holstein
1997 bis 2000: Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Schleswig-Holstein
2000 bis 2002: Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Schleswig-Holstein
2000 bis 2009: MdL Schleswig-Holstein
2005 bis 2009: Fraktionsvorsitzender Landtag Schleswig-Holstein
Seit 2006 Vorsitzender KV Rendsburg-Eckernförde
Seit 2009: Mitglied des Deutschen Bundestages
2010 bis 2021 Mitglied des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands
2017 bis 2025: stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Seit 2025: Bundesminister des Auswärtigen