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Die gemeinsamen israelisch-palästinensischen Umfragen

by Michael Mertes

Ein wertvolles Instrument zur Erforschung des Meinungsklimas bei den Konfliktparteien

Zum Ende jedes Quartals führen das Harry S. Truman Research Institute for the Advancement of Peace an der Hebräischen Universität Jerusalem und das Palestinian Center for Policy and Survey Research in Ramallah mit Unterstützung der KAS-Auslandsbüros Israel und Palästinensische Gebiete eine gemeinsame Umfrage bei Israelis und Palästinensern durch. Auf israelischer Seite wird die Untersuchung von Prof. Yaacov Shamir, auf palästinensischer Seite von Prof. Khalil Shikaki wissenschaftlich betreut. Die Resultate werden in der Öffentlichkeit wie in der Fachwelt immer stark beachtet.

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Dezember 2011: Die Umfrage vom Dezember 2011 kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass in den Bevölkerungen beider Seiten die Bereitschaft zu einer Kompromisslösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt zugenommen hat. In einer Auswertung der Befunde durch die KAS-Auslandsbüros Israel und Palästinensische Gebiete werden die Umfrageresultate vertiefend analysiert.

September 2011: Aktueller Schwerpunkt der Umfrage vom September 2011 ist der palästinensische Antrag auf Mitgliedschaft eines Staates Palästina in den Vereinten Nationen. Einer der Befunde: Mehr als 80 Prozent der Palästinenser befürworten den Antrag; gleichzeitig meinen rund 70 Prozent der Israelis, ihr Land solle es akzeptieren, wenn die Vereinten Nationen sich zu einem solchen Schritt entschlössen.

Juni 2011: Die Palästinenser zeigen sich laut Umfrage vom Juni 2011 entschlossen, im September zu den Vereinten Nationen zu gehen, weil es ihrer Ansicht nach keine Rückkehr zu Verhandlungen mit Netanyahu gibt. Diese Position deckt sich mit den Erwartungen der Israelis.

März 2011: Die Meinung zum Friedensprozess ist weiterhin auf beiden Seiten von Pessimismus geprägt, so ein hevorstechendes Ergebnis der Umfrage vom März 2011. Dies spiegelt sich auch in den Ansichten der befragten Israelis und Palästinenser bezüglich des Einflusses der Proteste in Ägypten auf den Friedensprozess sowie die Aussicht auf eine zeitnahe Lösung des Konflikts wieder. In einem Länderbericht des KAS-Auslandsbüros Palästinensische Gebiete werden die Umfrageresultate vertiefend analysiert.

Dezember 2010: Laut Umfrage vom Dezember 2010 herrscht auf beiden Seiten Pessimismus, was den derzeitigen Friedensprozess angeht. Dieser Pessimismus ist seit der letzten Umfrage im Oktober sogar noch weiter gestiegen. Neuer Aspekt der Umfrage ist die separate Befragung von arabischen und jüdischen Israelis. Umfrageschwerpunkte sind die eingefrorenen direkten Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern und das Zusammenleben von Juden und Arabern innerhalb der israelischen Gesellschaft.

September 2010: Laut Umfrage vom September 2010 glauben die Palästinenser, dass sie mehr als die Israelis an dem Erfolg der Verhandlungen interessiert sind, während die Israelis der Meinung sind, dass dies für beide Seiten ebenso wichtig ist. Die beiden Parteien betrachten jedoch den Erfolg der Verhandlungen mit Skepsis.

Juni 2010: Die Umfrage vom Juni 2010, die die Schwerpunkte auf die indirekten Verhandlungen und die Clinton Parameter legte, zeigt, dass trotz des Zwischenfalls mit der „Gaza-Solidaritätsflotte” auf beiden Seiten eine steigende Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu verzeichnen ist. Allerdings sind zwei Drittel der befragten Israelis und Palästinenser skeptisch, was den derzeitigen Friedensprozess betrifft.

März 2010: Laut Umfrage vom März 2010, die den Schwerpunkt auf die Hauptaspekte eines israelisch-palästinensischen Übereinkommens über die „Endstatus“-Fragen legte, zieht die Mehrheit der Palästinenser und Israelis weiterhin die Zwei-Staaten-Lösung einem binationalen Staat oder einer Konföderation vor.

Dezember 2009: Laut der Umfrage vom Dezember 2009 glaubt eine knappe Mehrheit der Israelis (52%), dass Israel um jeden Preis die Kriegsgefangenen zurück erlangen muss. Palästinenser sind der Meinung, dass Marwan Barghouti, wenn er aus dem Gefängnis entlassen wird, Ismail Haniyeh bei den Präsidentschaftswahlen mit großem Vorsprung schlagen werde.

September 2009: Im Vergleich zu ihren Erwartungen unmittelbar nach der Wahl Obamas zeigen sich zurzeit laut Umfrage vom September 2009 Israelis besorgter und die Palästinenser positiver über das Engagement der USA in der Region.

Juni 2009: Die Ergebnisse der Umfrage vom Juni 2009 zeigen, dass sowohl Israelis als auch Palästinenser die Aussichten für eine Konfliktlösung und die Bildung eines palästinensischen Staates pessimistisch betrachten. Allerdings unterstützen die Mehrheiten auf beiden Seiten eine Zwei-Staaten-Lösung. Nach Obamas Rede in Kairo sind Israelis weniger pessimistisch gestimmt und befürworten mehr die Zwei- Staaten- Lösung.

März 2009: Im Hinblick auf die Operation „Gegossenes Blei“ im Gaza-Streifen sind laut Umfrage vom März 2009 66% der Israelis der Ansicht, dass diese zu früh beendet wurde. 30% befürworten eine erneute Besetzung des Gaza-Streifens, sollte der Beschuss Israels aus dem Gaza-Streifen andauern, 38% sind für ad-hoc Einsätze, während 28% der Befragten auf diplomatische Schritte setzen.

Dezember 2008: Nach Obamas Wahl wollen Palästinenser und Israelis, dass die USA bei der Vermittlung des Konflikts mehr beteiligt sind – dies ist eines der Ergebnisse der gemeinsamen Truman-PSR-Umfrage vom Dezember 2008. Laut dieser Umfrage unterstützen beide Seiten die Fortsetzung des Waffenstillstandsabkommens mit der Hamas. Nur etwa ein Viertel der Israelis unterstützen eine Wiederbesetzung des Gaza-Streifens, sollten israelische Gemeinden weiter beschossen werden.

September 2008: Laut der Umfrage vom September 2008 ist die Mehrheit der Israelis und Palästinenser weiterhin für eine Zwei-Staaten-Lösung. Selbst wenn ein Friedensabkommen erreicht und ein palästinensischer Staat gegründet würde, glauben jedoch 31% der Israelis und 43% der Palästinenser auch auf lange Sicht nicht an die Versöhnung zwischen den beiden Völkern.

Juni 2008: Laut Umfrage von Juni 2008 äußern sich die Israelis vehement gegen einen Waffenstillstand mit Hamas, wenn die Vereinbarung keine Freilassung von Gilad Shalit enthält. Die Palästinenser lehnen eine solche Vereinbarung ab, wenn sie die West Bank nicht enthält.

März 2008: Die Israelis und Palästinenser sind von dem Friedensprozess enttäuscht und glauben nicht an eine gewaltfreie Lösung. Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Umfrage vom März 2008.

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