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"Gleichberechtigung bedeutet Wahlfreiheit!"

Frauenerwerbstätigkeit in der Zwickmühle widersprüchlicher Anreize - Quote oder Minijob?

Demografischer Wandel und zunehmender Arbeitskräftemangel rücken die Bedeutung von Frauen als Arbeitnehmer zunehmend in den Mittelpunkt. Doch noch immer ist die Vereinbarkeit von Job und Familie häufig problematisch. Was könnten richtige Anreize sein? Darüber diskutierten Experten aus Wissenschaft und Politik bei der Veranstaltung "Eine faire Arbeitsmarktordnung - Reine Utopie?" im Panel III.

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Den wissenschaftlichen Impuls übernahm Dr. Werner Eichhorst, der stellvertretende Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit. Kern seines Vortrags war dabei die Frage nach möglichen Fehlanreizen, die vor allem Frauen einen dauerhaften Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren. Vor allem das gegenwärtige Steuerabgabensystem des Ehegattensplittings würde in Kombination mit der Möglichkeit eine geringfügige Beschäftigung einzugehen, einen Fehlanreiz bilden. Für viele verheiratete Frauen werde es dadurch finanziell attraktiv, nur einen Minijob anzunehmen und die Arbeitszeit darüber hinaus nicht auszuweiten.

Brigitte Pothmer MdB pflichtete dieser These bei. Der steuerliche Nachteil, den Frauen hätten, wenn sie von einem Minijob in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechselten, sei einer der Hauptgründe für die geringe Erwerbsbeteilung verheirateter Frauen. Aus diesem Grund forderten die Grünen seit längerem die Abschaffung des Ehegattensplittings, so die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bündnis90/Die Grünen-Bundestagsfraktion.

Peter Weiß MdB betonte, dass das Ehegattensplitting nicht rein aus der Perspektive der Arbeitsmarktpolitik zu sehen sei. Vielmehr habe es einen steuerpolitischen Hintergrund und diene dazu, die Benachteiligung Verheirateter gegenüber Nicht-Verheirateten zu vermeiden. Die Abschaffung des Ehegattensplittings sei daher schlichtweg der falsche Weg, so der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Er betonte, dass die Politik den Menschen keine bestimmte Richtung vorschreiben dürfe, sondern die Wahlfreiheit für unterschiedliche Lebenswege ermöglichen muss. Frauen dürfe es nicht zum Nachteil werden, wenn sie nach der Familiengründung wieder zurück den Beruf möchten, gleichzeitig müsse es auch weiterhin möglich sein, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen in der Familie zu organisieren, so Weiß.

Eine Stimme aus dem Publikum, selbst junge Mutter in Teilzeit, gab dieser Forderung Recht. Eltern müsse ermöglicht werden, in den ersten Jahren nach der Geburt weniger zu arbeiten um mehr Zeit in der Familie zu verbringen, ohne jedoch danach in die sogenannte Teilzeitfalle zu geraten, so die junge Frau.

Zur Wahlfreiheit gehöre natürlich, dass es außerhalb der Familie Betreuungsmöglichkeiten gäbe, weshalb der Ausbau der Krippenplätze so richtig und wichtig sei, so Peter Weiß. Diesen Punkt hatte bereit Dr. Eichhorst in seinem Vortrag akzentuiert. So würden fehlende Betreuungsstrukturen einer stärkeren Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt immer noch im Wege stehen. Zwar habe sich die Betreuungsstruktur für Kinder deutlich verbessert, das formelle Pflegesystem sei jedoch noch zu wenig ausgebaut. Hier bestehe noch viel Nachholbedarf, so Eichhorst.

Ganz im Sinne des „equal pay days“, der zeitgleich an diesem Tag am Brandenburger Tor gefeiert wurde, beschäftigte sich das Panel auch mit der Bezahlung von klassischen Frauenberufen. Brigitte Pothmer betonte dabei, dass die deutlich geringeren Löhne in den von Frauen dominierten Berufen nicht maßgeblich an mangelnder Wertschätzung oder geringerer körperlicher Belastung lägen. Vielmehr seien die zu niedrigen Tarifabschlüsse in den entsprechenden Branchen ein entscheidender Treiber. Gerade in den Gewerkschaften gäbe es noch tradierte Vorstellungen, dass Frauenerwerbstätigkeit nur ein netter Hinzuverdienst sei, so Pothmer. Peter Weiß betonte daraufhin, dass sich viele dieser Ungerechtigkeiten in der Bezahlung in Zukunft automatisch ausgleichen würden. Vor allem typische Frauenberufe, wie zum Beispiel solche in der Pflegebranche, seien bereits heute vermehrt durch Fachkräftemangel geprägt, und dass hätte positive Auswirkungen auf die Löhne, so Weiß.

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