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Unternehmerinnen in der Türkei und Deutschland

Betrachtet man das Zahlenwerk, so hat der Unternehmerinnen-Verband KAGIDER in der Türkei noch viel zu tun: Nur knapp ein Viertel aller türkischen Frauen ist in die Arbeitswelt eingebunden, nach der Lissabon-Strategie der EU für die Türkei hätten es im Jahr 2010 aber 60 Prozent sein sollen. Bei einem öffentlichen Austausch zwischen Repräsentantinnen von KAGIDER und deutschen Unternehmerinnen in der Akademie der KAS wurde allerdings deutlich, dass die Türkei bei dieser Thematik Deutschland an manchen Stellen auch etwas voraus hat.

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Dies betrifft vor allem den Einsatz von Frauen in höheren Management-Ebenen. „Gerade im Bankenwesen und in der Textilbranche haben wir viele Frauen, die Entscheidungsträgerinnen sind“, berichtete Ayla Sevand, Vize-Präsidentin von KAGIDER. Beim prozentualen Anteil von weiblichen Vorstandsvorsitzenden liege die Türkei sogar europaweit auf dem zweiten Platz hinter Finnland.

Dem gegenüber steht allerdings eine Gesamtquote von beschäftigten Frauen in der Türkei, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist. „Unsere Hauptaufgabe ist es deswegen, die Akzeptanz von arbeitenden Frauen in Politik und Gesellschaft zu erhöhen“, sagte die KAGIDER-Vorsitzende Gülseren Onanc. Mit Plakatslogans wie „Wir wollen arbeiten“ oder „Wir bekommen nicht nur Kinder“ ist der Verband in weiten Teilen der Türkei präsent.

Langsam erkenne die türkische Wirtschaft auch, welchen Wert die Arbeit von Frauen besitzt, sagte Onanc: „Frauen arbeiten fleißig und konzentriert. Unternehmerinnen zahlen ihre Kredite meist sehr zuverlässig zurück und zählen bei den Banken inzwischen zum Niedrigrisiko-Sektor.“ Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei aber auch in der Türkei noch ein großes Problem: „Wenn die Frauen verheiratet sind und erst Recht wenn sie Kinder haben, gründen sie keine Unternehmen.“

Die Angst vor der Vereinbarkeit von Beruf und Karriere möchte Petra Ledendecker, Präsidentin beim Verband deutscher Unternehmerinnen (VDU), auch den Frauen in Deutschland nehmen. Teuer ausgebildete Akademikerinnen, die sich ausschließlich um die Familie kümmern, könne sich die Gesellschaft auf Dauer gar nicht leisten, so Ledendecker: „Uns geht es darum, diese Frauen sichtbar zu machen und alte Berufsbilder aufzubrechen.“

Als von Moderatorin Emine Demirbüken-Wegner MdA die Frage nach einer möglichen Frauenquote aufgeworfen wird, reagiert Ledendecker allerdings zurückhaltend: „Es geht eher um eine quotale Einbindung, nicht um eine Quote. Wie gut das der Wirtschaft tun würde, sieht man ja schon an der männlich initiierten Finanzkrise.“

Diese Ansicht teilt auch Antje Ripking, Projektleiterin der Berliner Gründerinnenzentrale und Teilhaberin der Genossenschaft WeiberWirtschaft. Dort musste keine der rund 1600 Genossenschafterinnen ihren Betrieb wegen der Finanzkrise schließen. 20 Prozent dieser Genossenschafterinnen haben einen Migrationshintergrund, bei ihrer täglichen Beratungsarbeit liegt der Anteil sogar bei 30 Prozent, berichtet Ripking. Dabei gebe es zwischen türkischen und deutschen Unternehmerinnen in Deutschland praktisch keinen Unterschied.

Als beredtes Beispiel für diese Beobachtung sitzt Aynur Boldaz auf dem Podium. Sie kam vor 20 Jahren ohne Deutschkenntnisse von Ostanatolien nach Berlin, zehn Jahre später gründete sie eine Gebäudereinigung. Den Schlüssel zum Erfolg sieht sie in der gewissenhaften Vorbereitung auf eine Unternehmensgründung. „Eine Unternehmensgründung ist relativ einfach, auf den Beinen zu bleiben ist die Kunst“, sagt sie. Ihr ist diese Kunst ohne Zweifel gelungen: Heute hat ihr Unternehmen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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