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Was eint Europa?

Gemeinsame Werte und Kultur als Prägung und Klammer

Während der erste Tag des Symposiums „Der Kultur Räume geben – Europa und die Kirchen“ (s. verlinkter Bericht „Christliches Erbe für kulturelle Identität konstitutiv“ rechts im Bereich „Publikationen“) ganz im Zeichen der Festrede von Prof. Udo di Fabio stand, konzentrierte sich der zweite Tag auf die Beantwortung der Frage „Was eint Europa? Gemeinsame Werte und Kultur als Prägung und Klammer“ durch eine Fachkonferenz.

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Zum Auftakt analysierte der Historiker und Politologe Michael Wolffsohn, Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München, das oftmals unhinterfragt beschworene Bild von der jüdisch-christlichen Wertegemeinschaft und unterzog es einer auch kritischen Differenzierung. Wolffsohn wies darauf hin, dass es sich hierbei vor allem um eine „Geschichte der Rivalität“ gehandelt habe, die historisch mit zahlreichen Konflikten einhergegangen sei. Umso bemerkenswerter sei die Leistung, dieses Spannungsverhältnis in ein gemeinsames Erbe überführt haben zu können. Gerade vor diesen Hintergrund sei das Europa von heute eine unschätzbare Errungenschaft.

Auch der Präsident der Deutschen Vereinigung der Europäischen Kulturstiftung, Olaf Schwencke, unterstrich die christlich-jüdische Prägung der Europäischen Union. Gleichzeitig wies er auf Veränderungen hin, die durch den Islam zu erwarten seien und betonte die Notwendigkeit, diesen in den europäischen Wertekanon zu integrieren.

Die ehemalige Hamburger Senatorin Karin von Welck beklagte den schwindenden Einfluss der Kirchen und zeigte sich über einen damit einhergehenden Werteverfall besorgt. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Kommission der EU-Bischofskonferenzen (ComECE), dem Rotterdamer Bischof Adrianus von Luyn, forderte sie von den Kirchen eine grössere intellektuelle und spirituelle Aufmerksamkeit und mehr Engagement für Europa. Das religiöse und kulturelle Erbe Europas habe eben nicht nur eine Sehnsucht nach Verständigung von Religionen und Kulturen hervorgerufen, sondern hierfür auch Beispiele und Möglichkeiten geschaffen wie vielleicht nirgendwo sonst.

Dies lenkte den Blick auf die Rolle der orthodoxen Kirchen in Europa. Die Integration der osteuropäischen Transformationsländer und der Einfluss der Kirchen standen darauf im Zentrum der Debatte. Der serbisch-orthodoxe Bischof Irenäus von Backa betonte die Notwendigkeit einer pro-aktiven Herangehensweise und des Bemühens um eine eigene orthodoxe Sozialethik. Die Position der orthodoxen Kirchen innerhalb der Gesellschaft müsse neu formuliert werden, um eine auch systematische und programmatische Standortbestimmung unter den veränderten Bedingungen einnehmen zu können. Bischof Irenäus hob dabei die Verdienste der Konrad-Adenauer-Stiftung hervor, die orthodoxen Kirchen in diesem Bestreben zu unterstützen.

Das Fazit der Tagung zog Eckart von Klaeden, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin: Die oft zitierte Forderung, Europa brauche eine „Seele“, könne nicht ohne die Kirchen erfüllt werden. Die Kirchen müssten sich stärker für Europa einbringen und eine Vermittlerrolle für die europäischen Werte einnehmen.

Mit ihrer Tagung in der Hildesheimer evangelischen Michaeliskirche leistete die Konrad-Adenauer-Stiftung zugleich einen Beitrag zu deren 1000jährigem Bestehen, das in diesem Jahr gefeiert wird. Das 1010 von Bischof Bernward von Hildesheim gegründete romanische Kirchengebäude gilt als herausragendes Denkmal romanischer Baukunst und gehört seit 1985 dem Weltkulturerbe der UNESCO an.

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