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Wechselwähler werden überschätzt

Jan Fleischhauers Plädoyer für die politischen Lager

„Aus Versehen konservativ“ bezeichnet sich Spiegel-Autor Jan Fleischhauer im Untertitel seines 2009 erschienen Bestsellers „Unter Linken“. Durchaus unterhaltsam hinterfragt er darin – ebenso wie mit dem gleichnamigen Dokumentarfilm – das linke Weltbild und Lebensgefühl. Durchaus unterhaltsam war auch der Vortrag, den Fleischhauer in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung hielt.

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Anlässlich der Buchvorstellung von "Einundzwanzig: Jahrhundertgefahren. Jahrhundertchancen" widmete sich Fleischhauer allerdings nicht nur den Linken, sondern überhaupt den politischen Lagern in Deutschland. Der Spiegel-Autor glaubt nicht an eine langsame Auflösung dieser Lager, das machte er gleich zu Beginn deutlich: „Dass sich traditionelle Partei-Bindungen – Katholiken bei der CDU, Gewerkschafter bei der SPD – auflösen, das steht außer Frage. Aber die Lager bleiben bestehen.“

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Jan Fleischhauer

Die meisten Menschen könnten ihren politischen Standpunkt durchaus klar benennen, so Fleischhauer. Dementsprechend wechselten die meisten Wähler zwar hin und wieder mal die Partei, selten jedoch das Lager. „Ich glaube, dass Parteistrategen die Bedeutung von Wechselwählern überschätzen. Wahlentscheidend ist meist eher, wie gut das eigene Lager mobilisiert werden kann“, so Fleischhauer.

Als Beispiel nannte er die Landtagswahlen 2008, bei denen Roland Koch und Christian Wulff jeweils rund ein Viertel der Wahlberechtigten für ihre Partei überzeugen konnten. Während Andrea Ypsilanti in Hessen einen hohen Mobilisierungsgrad erreichte und Roland Koch damit fast abgelöst hätte, blieb die Niedersachsen-SPD farblos – und Christian Wulff erreichte mit der gleichen Zustimmung, wie Koch sie bekommen hatte, einen klaren Wahlsieg.

Eine Wahlkampfstrategie sei daher die „gezielte Verödung der Politik“, wie Fleischhauer mit einem Blick auf den Bundestags-Wahlkampf 2009 spitz bemerkte. Noch besser sei es allerdings, klare Standpunkte zu beziehen. Dazu gehöre auch der Abschied von der „zwanghaften Flexibilisierung“ der Parteiprogramme. „Die Politiker achten zu sehr auf Launen der Saison, bedienen die Wähler fast wie Kunden“, so Fleischhauer. Konsequenz sei, dass der Kunde sofort abstrafe, wenn die versprochene Leistung nicht geliefert wird. Parteien seien aber „Heimatvereine, keine Dienstleister.“

Insgesamt, so der Spiegel-Autor, sei Deutschland erstaunlich konservativ. Das zeige sich nicht nur daran, dass die Bundesrepublik in ihrem 60-jährigen Bestehen bisher 40 Jahre von CDU-Kanzlern regiert wurde, sondern auch an den demoskopischen Daten. Laut Allensbach wollen 80 Prozent der Deutschen eine Familie mit Kindern, zudem erleben Werte wie Fleiß, Manieren, Sparsamkeit und Gewissenhaftigkeit eine Renaissance. Die Familie erweise sich trotz aller Abgesänge in den Lifestyle-Magazinen als erstaunlich robust, sagt Fleischhauer, und schiebt mit einem Lächeln hinterher: „Zwei Drittel aller Deutschen gehen eine Ehe ein – viele davon sogar mehrere.“

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