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Ulrich Schacht. | © Stefanie Schacht

Ulrich Schacht war Mitglied im KAS-nahen Autorenkreis der Bundesrepublik Deutschland, er hat an Autorenseminaren, Konferenzen und vielen weiteren Veranstaltungen der KAS im In- und Ausland mitgewirkt, er hat 2001/02 ein Else-Heiliger-Stipendium der Stiftung bekommen. Mehrmals war er Gast in Cadenabbia bei den seit 1995 von KAS-Literaturreferent Michael Braun veranstalteten Autorenwerkstätten, häufig stand er streitbar bei Veranstaltungen im Bildungszentrum Schloss Wendgräben zur Verfügung.

Geboren im DDR-Gefängnis Hoheneck, wächst er bei Pflegeeltern in Wismar auf, 1973 kommt er wegen „staatsfeindlicher Hetze“ in DDR-Haft, wird 1976 vorzeitig von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft. Nach dem Studium der Politikwissenschaften und der Philosophie in Hamburg arbeitete er als Journalist und Redakteur bei der „Welt“ und der „Welt am Sonntag“. Im Jahr 1993 sorgte er, mit Heimo Schwilk, für Aufsehen, als sie in einem Band mit dem bekennenden Titel „Die selbstbewusste Nation“ die Debatte um Botho Strauß und eine neue deutsche Identität herausgaben.

Ulrich Schacht siedelte später nach Schweden über, um sich ganz seiner literarischen Arbeit zu widmen. Unter anderem sichern „Vereister Sommer“, „Brandenburgische Konzerte“, „Grimsey“ und nicht zuletzt sein großer Roman „Notre Dame“, vielmehr aber seine sensible Lyrik Ulrich Schacht einen festen Platz unter den deutschsprachigen Autoren. Der Theodor-Wolff-Preis und der Eichendorff-Preis bezeugen den Rang seines journalistischen und seines poetischen Schaffens.

Als Autor, genauer Beobachter, als bekennender Christ, als wortgewaltiger Streiter gegen Denkfaulheit und für die Freiheit war Ulrich Schacht ein kampfesmutiger Europäer und wehrhafter Humanist. Seine Stimme und seine Standfestigkeit haben bleibende Spuren hinterlassen.