Cuidado del medio ambiente y deforestación en el territorio colombiano
Zunächst begrüßte der Koordinator des Studentennetzwerks der KAS Kolumbien, Miguel Ángel Polanía die Anwesenden, während seine Kommilitonin, Gabriela Sánchez betonte, wie wichtig es sei, das Thema Umweltschutz zum ersten Mal in dieser Veranstaltungsreihe zu behandeln; vor allem angesichts der Tatsache, dass während des Lockdowns in der Pandemie der Ausstoß von Treibhausgasen weltweit um 50% zurückgegangen sei. Im Gegensatz dazu, habe sich jedoch in Lateinamerika der illegale Bergbau und der Abbau natürlicher Ressourcen verstärkt.
Verónica Robledo sah eine positive Entwicklung Kolumbien, da der Bereich Umweltschutz von einem eher zweitrangingen Thema für die staatlichen Institutionen zu einem von allen Gesellschaftsgruppen akzeptierten Thema mit einem soliden juristischen und legislativen Rahmen geworden sei, was eine entsprechende politische Bereitschaft zeige. Frau Robledo nannte als Beispiel die integrale Strategie zur Kontrolle der Rodung von Wäldern und des Forstbestands; auch sei der Verteidigungssektor miteinbezogen worden, so dass heute Biodiversität, Wasser und Umwelt als aktive strategische Akteure für die Nation gelten und als solche geschützt werden müssen. Letztendlich nannte sie die Gründung des Nationalen Rates zur Bekämpfung der Abholzung “CONALDE”, der auch andere staatliche Institutionen und Ministerien miteinbeziehe, die sich dem Kampf gegen die Entwaldung widmeten.
Im Anschluss drückte Juan Camilo Clavijo Martín seine Besorgnis darüber aus, wie in den Regionen des Landes der Umweltschutz gehandhabt werde. Die Kontrolle über entlegene Regionen sei ein historisches Problem in Kolumbien, was zum Missbrauch natürlicher Ressourcen zum Beispiel infolge des Anbaus von Koka durch illegale Gruppen geführt habe, die sich durch Drogenhandel finanzieren, was irreparable Folgen für viele Eco-Systeme mit sich gebracht habe.
Juan Sierra erkannte an, dass Kolumbien sich für den Umweltschutz engagiere und zum Beispiel eine grüne Wachstumspolitik verfolge oder den COMPES zum Schutz der Wälder gegründet habe. Trotzdem gebe es ein strukturelles Vakuum bei der Verhinderung der Abholzung, was auf die Territorialen Ordnungspläne zurückzuführen sei; die Registrierungen beim Katasteramt seien nicht aktualisiert und ließen alle Nutzungsmöglichkeiten offen, was eine konkrete politische Strategie verhindere, da es keine vertrauenswürdige Information über Eigentumsverhältnisse und Nutzungsrechte in den Regionen geben. Außerdem seien viele Gebiete von den Gemeinden und Departments unzureichend verwaltet worden, vor allem auch durch den Einfluss illegaler Gruppen, während sich die Regierung auf eine Militarisierung beschränke ohne die strukturellen Probleme zu berücksichtigen, die die Bevölkerung oft zu illegalen Aktivitäten, wie zum Beispiel zum Drogenanbau zwingen.
Anschließend wurde eine Fragerunde eröffnet, in der man sich vor allem auf den Einfluss des Friedensabkommens auf den Umweltschutz konzentrierte und die Notwendigkeit, die Strategie zur Bekämpfung der Drogen und die gewaltsame Vernichtung der Anpflanzungen zu ändern, da die aktuelle Strategie nur eine Verschiebung in andere Regionen des Landes bewirke. Außerdem müsse in Kolumbien langfristig der Übergang zu einer nachhaltigen Land- und forstwirtschaftlichen Nutzung des Landes unterstützt werden.
Zum Abschluss forderten die Experten die Jugendlichen auf, vor den Wahlen genau zu analysieren, welche Kandidaten in ihren Wahlprogrammen effiziente Strategien zum Umweltschutz anbieten, die wirklich auf die Bedürfnisse und die Realität des Landes abgestimmt sind.
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