Ein gutes Jahr für Europa
Zu Beginn des Jahres 2007 stand die Europäische Union vor einer unsicheren Zukunft: Eine Einigung über die Europäische Verfassung lag in weiter Ferne, nationale Interessen störten den Blick auf die gemeinsamen Aufgaben und vor allem die Frage nach der finalen Perspektive der Union machte die unterschiedliche Interessenlage deutlich. Einige Staaten strebten eine möglichst enge Verbindung an, andere wollten lediglich den Binnenmarkt pflegen. In dieser Situation richteten sich die Augen vor allem auf die Deutsche Regierung, die im ersten Halbjahr 2007 die Ratspräsidentschaft innehatte. Andreas Hermes, der Leiter der Europaabteilung im Bundeskanzleramt, hat in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung die Ergebnisse dieser Präsidentschaft noch einmal rückblickend analysiert und diskutiert. Zwei Tage vor der Unterzeichnung des „Vertrags von Lissabon“, in dem die EU-Verfassung in ihren wesentlichen Zügen aufgenommen ist, fiel diese Bilanz äußerst positiv aus.