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Altes Eisen oder mitten im Leben?

Andreas Mergenthaler, Frank Micheel, Norbert F. Schneider

Lebenslagen, Lebensereignisse und Lebenspläne älterer Menschen in Deutschland

Die Bevölkerung in Deutschland ist im internationalen Vergleich eine der ältesten der Welt. Ein Fünftel der Gesamtbevölkerung, rund 18 Millionen Menschen, sind zwischen 60 und 80 Jahre alt. Was bedeutet diese Entwicklung für die älteren Menschen und welche politischen Herausforderungen ergeben sind daraus?

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  • Die klassischen Vorstellungen vom Alter sind dabei sich zu wandeln. Wie in anderen Lebensphasen ist auch die Alternsspanne zwischen 60 und 75 Jahren im Hinblick auf die Lebenslagen, die Lebensereignisse und die Lebenspläne vielfältig geworden.
  • Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland hinsichtlich einer Lebenserwartung von Männern und Frauen in Gesundheit im europäischen Vergleich weit vorne und konkret im Alter von 65 Jahren bei Männern und Frauen auf dem dritten Platz im Vergleich der 28 EU-Länder.
  • Angesichts des absehbaren demografischen Wandels kommt der Aufrechterhaltung des hohen Niveaus der öffentlichen Gesundheitsförderung eine zentrale Aufgabe der Gesundheitspolitik zu.
  • Die materielle Lage der Frauen und Männer im Ruhestandsalter ist im europäischen Vergleich aktuell gut und wird auch von ihnen als gut bewertet. Jedoch hat sich die relative Einkommenssituation in der jüngeren Vergangenheit etwas verschlechtert, so dass die materielle Lage im Alter weiterhin ein wichtiges Anliegen der Sozialpolitik bleibt.
  • Bemerkenswert ist die hohe Beschäftigungsquote älterer Menschen zwischen 60 und 75 Jahren in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern liegen die Beschäftigungsquoten mittlerweile zum Teil deutlich über dem EU-Durchschnitt. Dies betrifft besonders die Altersgruppe zwischen 60 und 64 Jahren, aber auch der Anstieg in der Altersgruppe der 65- bis 74-jährigen auf geringerem Niveau. Der Trend einer höheren Erwerbsbeteiligung älterer Menschen nach Erreichen des Rentenalters zeigt sich somit in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders deutlich.
  • Großelternschaft verlagert sich aufgrund des gestiegenen Alters der Mütter in höhere Lebensalter. Aktive Großelternschaft kann zunehmend aufgrund des weiterhin steigenden gesetzlichen Renteneintrittsalters in Konkurrenz mit der Berufstätigkeit geraten, vor allem bei älteren Frauen. Hier entsteht unter Umständen ein neuartiges Vereinbarkeitsproblem zwischen Familien und Beruf bei der älteren Generation, die ihre erwachsenen Kinder entlasten möchte.
  • Die Häufigkeit der Pflegebedürftigkeit ist in der Altersgruppe zwischen 60 und 80-Jährigen noch vergleichsweise gering. Typischerweise steigt die Pflegequote erst ab dem Alter von 80 Jahren sprunghaft an. In der Altersgruppe der 75- bis 80-Jährigen ist zurzeit nur jeder Siebte pflegebedürftig.

 

Fazit

Die Altersgruppe zwischen 60 und 75 Jahren weist eine Vielfalt von Lebenslagen auf, die mindestens so groß ist wie in anderen Altersphasen. So ist auch in dieser Altersphase neben der Gesundheit der Bildungshintergrund eine wesentliche Voraussetzung zur selbstständigen Gestaltung des Alters.

In vielerlei Hinsicht zeigen sich auch zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, z. B. bei Lebenserwartung, Armutsrisiko, ehrenamtlichem Engagement, Erwerbsbeteiligung oder den familialen Unterstützungsleistungen. Die unterschiedlichen Lebensläufe von Männern und Frauen sind für eine Demografiepolitik des höheren Lebensalters wesentlich.

Insgesamt zeigt sich ein neuer Trend einer aktiven Lebensphase in einer durchschnittlich relativ gesunden Lebensphase, die als das dritte Lebensalter bezeichnet werden kann. Bis zum 80. Lebensjahr sind die meisten Menschen noch mittendrin und gehören nicht zum alten Eisen. Der „wohlverdiente“ Ruhestand im Sinne eines Lebensabschnitts, der durch einen weitgehenden oder vollständigen Rückzug vom Arbeitsmarkt geprägt ist, bleibt in Deutschland auch weiterhin trotz steigender Erwerbsbeteiligung als Norm präsent.

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Dr. Dana Fennert

Dana Fennert

Gleichberechtigung und gesellschaftliche Vielfalt

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