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"Anstand steckt in jedem Menschen"

Bernhard Vogel diskutierte beim 26. Interdisziplinären Salon über Werte, Tradition und Anstand

Dass „Anstand“ kein antiquierter Begriff ist, sondern in der Gesellschaft und besonders bei Jugendlichen einen hohen Stellenwert einnimmt, wurde beim philosophischen Diskussionsabend deutlich. Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung hatte in Zusammenhang mit der Salonreihe des Interdisziplinären Salons zu einem Diskussionsabend mit Gästen aus Politik, Kirche und Wissenschaft eingeladen, um über die Bedeutung und Aktualität von Anstand zu diskutieren.

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Den Abend eröffnete musikalisch der Gitarrist Marcin Andrukajtys, bevor es anschließend in der Runde um das individuelle Verständnis und Definition von Anstand ging. Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D. und Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, stellte die These auf, dass in jedem Menschen Anstand stecke, der aber gepflegt und entwickelt werden sowie in der Bewährung Bestand haben müsse. Für ihn habe Anstand eine Schutzfunktion. „Ich darf mein Gegenüber nicht bedrohen, sondern muss ihm mit Distanz und Diskretion des Anstandes begegnen.“ Dies sei nicht nur in Extremsituationen, sondern auch im Alltag wichtig. Die Fähigkeit zur Diskretion müsse heute mehr als früher geübt werden.

Diesem Verständnis von Anstand stimmte Corinna Prinzessin von Anhalt, Coach für Souveränität durch Umgangskultur, zu. Zudem führte sie als entscheidende Voraussetzung zur Weitergabe von Anstand und Werten Kommunikation und Zeit in der Familie an. Nur auf diese Weise könnten für Kinder familiäre Vorbilder entstehen und bei der Vermittlung von Werten helfen. „Aus dem Vertrauen zu einem Familienmitglied kann auch das Selbstvertrauen des Kindes wachsen“, erklärte sie. Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, Rechtsanwalt und Vorsitzender der Stiftung 20. Juli 1944, stellte in dem Zusammenhang fest, dass familiäre Strukturen in einem Wandel steckten und darunter althergebrachte Werte, Traditionen und Gebräuche leiden würden. Dies sei eine Folge der abnehmenden Bindungskraft von Institutionen wie der Kirche oder verschiedene Stiftungen, die traditionell für eine hohen Anspruch an Anstand und Normen stünden.

Dr. Piotr Olszowka, Philosoph und Publizist, lenkte im Verlauf der Debatte den Blick auf Phänomene von Anstand und Unanständigkeiten. Daraus entwickelte sich eine lebhafte Debatte mit dem Publikum, das Beispiele aus Politik, Gesellschaft, Sport, Wirtschaft und Unternehmen anführte. Der These, dass in der Wirtschaft unanständiges Verhalten an der Tagesordnung stünde, widersprach Vogel. Er führte das Unternehmen BASF als Beispiel an, dass sich zu einem ethischen Kanon in seinem Unternehmen verpflichtet habe. „Aber es ist schwieriger geworden, anständig zu sein und den äußeren Einflüssen zu widerstehen. Das ist gerade für die junge Generation eine Herausforderung und ich zolle ihnen dafür hohen Respekt“, sagte der Ehrenvorsitzende. Die Wahl zwischen Anstand und Unanständigkeit läge in der Freiheit und Würde des Menschen. Doch bisher werde aus seiner Sicht Fehlverhalten und Unanständigkeit von der Gesellschaft nicht akzeptiert.

Corinna Prinzessin von Anhalt appellierte in Zusammenhang mit langen Arbeitszeiten und hohen Gehältern von DAX-Unternehmern an die Wirtschaft, dass der zwischenmenschliche Anstand nicht abhanden gehen dürfe und Vorgesetzte Verantwortung übernehmen müssten. In Zusammenhang mit dem Ärger der Gesellschaft über die Gehaltsstruktur von Unternehmern vermutete dahinter Pater Prof. Dr. Thomas Eggensperger, geschäftsführender Direktor des Instituts M.-Dominique Chenu, auch Neid. Es sei für den Arbeitnehmer nicht leicht, sich gegen unangemessene Überstunden zu wehren, räumte Von Steinau-Steinrück ein. „Unanständigkeiten wird es immer geben, aber es gibt Regeln und Normen, mit denen wir etwas dagegen tun können“, sagte der Rechtsanwalt.

Zum Abschluss warb Vogel für den Anstand und dem damit verbundenen Mut, sich gegen Unanständigkeiten zu wehren und sie öffentlich zu machen, da in jedem Kern des Menschen Anstand stecke und unveränderbar sei. „Dies ist doch für die Menschen ermutigend“, sagte der ehemalige Ministerpräsident.

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