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„Debatte ist jetzt schon ein Gewinn“

Diskussion über den Volksentscheid zu „Pro Reli“

60 Prozent pro Reli, 30 Prozent pro Ethik, 10 Prozent Enthaltungen – mit diesem Traumergebnis für Befürworter des Religionsunterrichts in Berlin hat die Podiums-Diskussion über den anstehenden Volksentscheid in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung begonnen. Moderatorin Ursula Weidenfeld hatte die rund 300 Zuschauer gefragt, wie sie am kommenden Sonntag abstimmen wollen, wenn in Berlin über die Einführung des Wahlpflichtbereichs „Religion/Ethik“ entschieden wird. Trotz der klaren Verhältnisse im Publikum entwickelte sich dann aber ein pointierter Schlagabtausch auf dem Podium.

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Die Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Prof. Monika Grütters und der Theologie-Professor Richard Schröder von der HU Berlin vertraten dabei die Befürworter von „Pro Reli“, während Ethik-Professor Michael Bongardt von der FU Berlin die Argumente der Gegenseite darlegte. Die Bürgerinitiative „Pro Reli“ will den Berliner Schülern die freie Wahl zwischen Religions- und Ethikunterricht ermöglichen, die Befürworter von „Pro Ethik“ sprechen sich dagegen für die Beibehaltung des jetzigen Modells aus, nach dem Ethik-Unterricht in den Klassen 7 bis 10 für alle Schüler verpflichtend ist und der Religionsunterricht auf freiwilliger Basis zusätzlich wahrgenommen werden kann.

„Die Ausgang des Bürgerentscheids ist offen, aber die Debatte ist schon jetzt ein Gewinn“, sagte Michael Thielen, der Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, zur Eröffnung des Abends. Als positiv bezeichnete er die allgemeine Diskussion über den Stellenwert von Religion und Ethik in der Gesellschaft. Zwiespältig sieht er dagegen die öffentliche Vermittlung der Debatte. „Es geht weder um die Abschaffung von Ethik noch um die Pflicht zum Religionsunterricht, es geht um eine Wahlfreiheit, nicht um einen Wahlzwang“, so Thielen mit Blick auf die Kampagne der „Pro Reli“-Gegner. Die zentrale Frage der Diskussion sei, wie beide Fächer zu einem fruchtbaren Miteinander beitragen könnten.

Diesen Faden griff auch Monika Grütters in ihrem Eingangsstatement auf: „Im Religions-Unterricht geht es um Identität und Verständigung, im Ethik-Unterricht nur um Verständigung. Nach meiner Auffassung erleichtert eine gefestigte Identität aber die Verständigung.“ Die Freiheit, sich zwischen einem Angebot der Fächer zu entscheiden, sei Bestandteil einer pluralen Wertevermittlung. Weiterhin betonte Grütters den Sonderstatus des Berliner Modells in ganz Deutschland. „Entscheidet sich Berlin am Sonntag für den Wahlpflichtbereich Religion/Ethik, dann orientiert es sich an einem Modell, mit dem es in 13 der 16 Bundesländern seit Jahrzehnten positive Erfahrungen gibt“, so Grütters.

Der Theologie-Wissenschaftler Richard Schröder bezeichnete es als „ungute Versuchung, wenn Freizeit die Alternative zum Religionsunterricht ist.“ Gleichzeitig warb Schröder dafür, einen realistischen Blick auf die Entscheidung am Sonntag zu behalten: „Wir entscheiden darüber, wie es eingerichtet werden soll. Wie es dann umgesetzt wird, ist die andere Frage.“ Nach wie vor trage die Qualität und Ausbildung des Lehrers entscheidend zum Erfolg des Unterrichts bei. Grundsätzlich sei es aber, gut, wenn ein Religionslehrer Bestandteil des Lehrerkollegiums sei und den Schülern die Möglichkeit gebe, den Glauben authentisch vermittelt zu bekommen.

Ethik-Professor Bongardt eröffnete sein Eingangsstatement mit „Zustimmung zu fast allem, was über den Religionsunterricht gesagt wurde“. Allerdings mache nichts davon eine zwingende Änderung des bestehenden Modells notwendig, so Bongardt weiter. Den Ethik-Unterricht beschrieb er als Möglichkeit, den Diskurs über das Zusammenleben zu fördern. „Demokratie kann nicht verordnet werden, man muss dazu motivieren. Und im Ethik-Unterricht ist viel Raum, um diese Motivation zu schaffen“, sagte Bongardt. Gerade den freien Lehrplan für den Ethikunterricht bezeichnete er als Stärke, und betonte gleichzeitig: „Ehtik ist in Berlin nicht als Ersatz für den Religionsunterricht konzipiert, daher bietet der Unterricht auch andere Möglichkeiten.“ Voraussetzung für das Gelingen dieses Konzepts sei es aber, dass auch Christen am Ethik-Unterricht teilnehmen.

In der Diskussion betonten alle drei Panelisten, dass weder der Religions- noch der Ethik-Unterricht Versäumnisse des Elternhauses auffangen könnten. „Auch auf dem Schulhof wird der Umgang miteinander mehr geprägt als in Ethik oder Reli“, sagte Richard Schröder. Ebenfalls übereinstimmend positiv äußerten sich die Referenten über belebende Konkurrenz zwischen den Fächern. Während Michael Bongardt eingestand, dass die Hektik bei der Einführung des Ethik-Modells in Berlin nicht unbedingt zu Qualität des Unterrichts beiträgt, sagte Richard Schröder: „Wenn ein Schüler aus einem schlechten Religionsunterricht in besseren Ethik-Unterricht wechseln will, dann ist das im Prinzip in Ordnung.“ Ein wichtiges Argument der „Pro Reli“-Intiative brachte abschließend Monika Grütters auf den Punkt: „Niemand bestreitet, dass es guten Ethik-Unterricht gibt. Aber den Schüler soll es möglich sein, statt dessen Religions-Unterricht zu wählen, wenn sie das wollen.“

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