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Entscheidung durch Super-Tuesday ist unwahrscheinlich

Der US-Korrespondent des Tagesspiegel gibt Einblicke in den US-Präsidentschaftswahlkampf

Die Republikaner noch nicht abschreiben und bei den Demokraten nicht auf zu viel „Change" hoffen - das waren die Hauptbotschaften von Dr. Christoph von Marschall bei seinem Vortrag in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung. Eine Woche vor dem Super-Tuesday, an dem über die Hälfte der amerikanischen Wähler ihr Votum über die Präsidentschaftskandidaten hält, war der Amerika-Korrespondent des Tagesspiegel nach Berlin gekommen, um seine Einschätzung zum US-Wahlkampf und die Auswirkungen auf Deutschland abzugeben.

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Vortrag

„Ich will in Ihnen ein bisschen Begeisterung für diesen Wahlkampf entfachen", begrüßte von Marschall die Zuhörer im bis auf den letzten Platz gefüllten Auditorium. Damit begann er dann auch umgehend, indem er von einer Spannung sprach, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben habe, und auf die vielen Neuerungen im Wahlkampf hinwies: „Zum ersten mal hat eine Frau, hat ein Schwarzer, hat ein Mormone gute Aussichten, ins Oval Office zu kommen." Daneben sei mit Bill Richardson bei den Demokraten ein Hispanic ernsthaft im Rennen gewesen, bei dem von drei Großeltern der Nachweis über legale Einwanderung fehle. Ungewöhnlich sei aber nicht nur das Kandidatenfeld, sondern auch der frühe Beginn der Vorwahlen und der frühe Super-Tuesday, der fast einen Monat früher als beim letzten Wahlkampf stattfindet: „Dieses Frontloading scheint aber nicht aufzugehen, denn das Rennen ist so eng, dass die Entscheidung wohl bei den letzten Wahlen fällt." Von Marschall selbst hätte im November noch gedacht, dass die Nominierung nach dem ersten Dienstag im Februar steht. Das sei nun nicht mehr so klar. Aber dennoch: „In den drei äußerst wichtigen Staaten New York, New Jersey und Kalifornien führt Hillary deutlich. Barack Obama muss schon in zwölf Staaten klar gewinnen, um das ausgleichen zu können."

Gleichzeitig warnte der Amerkia-Korrespondent des Tagesspiegel davor, die Republikaner zu früh abzuschreiben. Die Sympathien lägen zwar momentan etwa 60 zu 40 bei den Demokraten. „Aber es kann noch viel passieren, durch die Wirtschaftskrise, oder vielleicht gibt es einen Anschlag. Bei Wirtschaft und Militär neigt das Bauchgefühl der Amerikaner immer zu den Republikanern." Das Kandidatenlager der Republikaner sieht von Marschall zweigeteilt. Auf der einen Seite gibt es die moderaten Konservativen John McCain und Rudy Giuliani. McCain hat mit seiner Authentizität bisher viele Stimmen holen können, wäre aber der bei Amtsantritt älteste Präsident in der Geschichte der USA. Giuliani hat mit der Vorwahl in Florida alles auf eine Karte gesetzt und steht dort - wie man nach der Wahlnacht weiß - mit einem dritten Platz vor dem Aus seiner Kampagne. Auf der anderen Seite stehen mit Mitt Romney und Mike Huckabee zwei „Herzblut-Republicans". Doch auch ihre Kampagnen sind mit Makeln behaftet. Kumpeltyp Huckabee kommt bei den Wählern gut an, hat aber in der eigenen Partei ein zu geringes Standing. Mitt Romney ist mit deutlichen Wechseln in seiner Einstellung zu Waffengesetzen und Abtreibung aufgefallen. Obwohl er einen sehr professionellen Wahlkampf führt und sehr reich ist, fehlen ihm die Erfolge an der Urne.

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Dr. Christoph von Marschall erklärt einen zentralen Begriff von Barack Obama - „Hope"

Bei den Demokraten bescheinigt von Marschall Barack Obama eine gute interkulturelle und interkonfessionelle Kompetenz. Er habe zwar wenig politische Erfahrung, aber viel Lebenserfahrung. Dementsprechend versuche er auch, im Wahlkampf die Bedeutung des Wortes Erfahrung umzudefinieren. Seine Frage an Hillary Clinton: Was nutzt die ganze politische Erfahrung, wenn man trotzdem für den Irakkrieg stimmt. Clinton hat ihren Wahlkampf sehr stark auf ihre Erfahrung abgestimmt, das Wort hat in Umfragen zur Wahlentscheidung allerdings nur Werte von 20 Prozent. Der von Obama besetzte „Change" liegt bei 50 Prozent. "Ob er's wird - ich bin selber gespannt", vermied von Marschall eine Prognose. Allerdings ist er sich sicher, dass beide demokratischen Kandidaten keine ganz große Änderung herbeiführen können: „Obama würde sicher eine größere Vorwärtsbewegung bringen, Clinton spaltet die Bevölkerung zu sehr und könnte nicht so viel ändern. Klar ist aber auch, dass vieles von den Demokraten nicht so angegangen werden wird, wie man sich das in Deutschland erhofft." Der Rückzug der Truppen im Irak, den die Demokraten versprechen, beziehe sich beispielsweise nur auf Kampftruppen. Ansonsten sehen auch die Szenarien der Demokraten vor, noch bis zu zehn Jahre mit 50.000 bis 70.000 Mann an der Stabilisierung des Landes zu arbeiten. Auch beim Klimaschutz seien keine verpflichetenden Grenzwerte zu erwarten, sondern eher eine Verbesserung durch technischen Fortschritt. Und auch die Schließung von Gunatanamo könne nicht von heute auf morgen geschehen, schließlich müsse der Status der Häftlinge und ihr weiterer Verbleib festgelegt werden.

Abgerundet wurde der Vortrag durch eine kurze Stelle aus von Marschalls Buch „Barack Obama - Der schwarze Kennedy". In der Passage stellt er den Wahlkampf von Hillary Clinton und Barack Obama im ersten Vorwahlstaat Iowa gegenüber.

Audio-Mitschnitt: Clintons Wahlkampf

Audio-Mitschnitt: Obamas Wahlkampf

Diskussion

Ein gut informiertes Publikum in der Akademie hatte nach Abschluss des Vortrags viele Fragen zu den unterschiedlichsten Bereichen des Wahlkampfs. In der Folge finden Sie die Einschätzungen von Christoph von Marschall zu den wichtigsten Themen des Wahlkampfes.

Wirtschaftskirse

Nicht die Immobilien-und Kreditkrise ist das Hauptproblem, sondern die Konsumkrise. Die Angst vor einer Rezession ist überzogen, dazu wird es wahrscheinlich nicht kommen. Die Kandidaten reden zwar viel über die Wirtschaft, können aber erst mal nicht viel ändern. Dennoch wird der Verlauf der Krise den Ausgang der Wahl mitentscheiden.

Bill Clinton

Er fährt die Abteilung Attacke, während Hillary etwas ausgleichender ist. Doch hinter den Kulissen macht auch sie viel Druck. So wird sie mit der Drohung an Parteifreunde zitiert, sich möglichst früh in ihr Lager zu begeben: „Obama nimmt euch später auch noch, ich nicht." Die aggressive South Carolina-Strategie der Clintons war es offensichtlich, Obama zu einem „schwarzen Kandidaten" zu machen. Inwieweit das gelungen ist und ob es Auswirkungen hat, wird sich zeigen.

Wahlempfehlungen der Kennedys

Die Endorsements haben eher einen symbolischen Wert. Hillary Clinton bleibt die Kandidatin des demokratischen Establishments, für Obama sind es aber Achtungserfolge, wenn er Teile der Kennedy-Familie oder John Kerry hinter sich bringen kann.

Kandidatur von Michael Bloomberg

Bloomberg würde nur als Unabhängiger kandidieren, wenn er es auch wirklich schaffen kann. Er ist nicht mit Ross Perault oder Ralph Nader zu vergleichen. Damit er kandidiert, müsste die Mitte frei sein. Das wäre bei einem Duell Huckabee gegen Edwards der Fall. So wie es im Moment ausschaut, wird die Mitte aber belegt sein. Dennoch wird man in nächster Zeit einiges von Bloomberg hören, da seine Vorbereitungen weiterlaufen werden.

Religion

Die Bedeutung der religiösen Zugehörigkeit ist vorhanden, jedoch nicht so wie 2004. Die religiöse Rechte ist von Bush enttäuscht und wird schwer zu mobilisieren sein. Aber die Religion der Mitte gewinnt an Bedeutung. Barack Obama wirbt bei den Demokraten dafür, Glauben zu thematisieren und dieses Feld nicht ganz den Republikanern zu überlassen.

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Nicht nur Moderator Andreas Kleine-Kraneburg (rechts), sondern auch die Zuhörer hatten viele Fragen an Christoph von Marschall

Vizepräsidenten

Es ist viel zu früh, um mögliche Vizepräsidenten für die Kandidaten zu nennen. Diese Auswahl wird erst im Sommer geschehen. Im Prinzip ist alles möglich, außer das Hillary Clinton Vizepräsidentin unter Obama wird.

Einfluss der ethnischen Gruppen

Die Hispanics haben Vorbehalte gegen Schwarze und neigen daher eher zu Hillary Clinton. Bei den Asiaten ist noch kein gemeinsames Wahlverhalten zu beobachten. Die jüdische Gemeinde verhält sich bisher neutral, verteidigt aber in Stellungnahmen überdurchsnittlich oft Barack Obama. Unter den Afroamerikanern gabe es lange eine Debatte, ob Obama „schwarz genug" ist. Seine Frau Michelle beendete diese, indem sie in einer engagierten Rede darauf hinwies, dass dies ein Hauptproblem des schwarzen Selbstverständinsses ist und es nicht sein könne, dass Obama nicht als schwarz anerkannt wird, weil er Erfolg und keine Ghettokindheit hat.

Einfluss der Medien

Die Medien sind von Obamas Charisma begeistert, daneben gibt es viele Journalisten, die eine Frau im höchsten Amt des Landes für ein gutes Signal halten. Zitat von Marschall: „Über die Republikaner berichtet man auch noch." Nach den kleinen und persönlichen ersten Vorwahlen wird die Rolle der Medien auf jeden Fall eminent zunehmen, da die Kandidaten nicht mehr überall persönlich präsent sein können. Daher pumpen sie momentan pro Woche 2 bis 5 Millionen Dollar alleine in Fernsehwerbung.

Einfluss der jungen Wähler

Die jungen Wähler haben mit Sicherheit einen größeren Einfluss als 2004. Obamas junge Wähler sind gut organisiert, das ist anders als bei früheren Kampagnen. bei den Republikanern ist Ron Paul der Favorit der Jugend, und dadurch sammelt er immernoch den einen oder anderen Wahlmann, obwohl er noch nie zum Favoritenkreis zählte. Neben den Jungwählern spielen aber auch die Wähler eine große Rolle, die zum ersten Mal zur Wahl gehen, unabhängig von ihrem Alter.

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