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Entwicklungszusammenarbeit im Fokus der Medien

Seminar für Nachwuchsjournalisten: Förderung einer ausgewogenen Medien-Berichterstattung über Entwicklungszusammenarbeit

Über die künftige Ausgestaltung der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wird in Deutschland, Europa und der Welt zunehmend kontrovers diskutiert, den Medien ist das Thema aber meist nur ein Bericht in der Randspalte wert. Akteure und Strukturen der EZ sind komplex, Afrika „weit weg“, der Nachrichtenwert gering. Die Folge: EZ-Themen abseits von Krisen, Kriegen, Katastrophen fallen im tagesaktuellen Geschäft häufig durch das aufmerksamkeitsökonomische Raster der Medien.

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Wie lässt sich dennoch über EZ berichten? Was sind derzeit die größten Herausforderungen für Entwicklungspolitiker und nichtstaatliche Akteure? Und welche Rolle spielen Medien bei der Demokratieförderung im Ausland?

Mit dem Ziel, Nachwuchsjournalisten den Zugang zur komplexen Thematik der „Entwicklungszusammenarbeit“ zu erleichtern und sie zukünftig zu einer fundierten Berichterstattung anzuregen, hat die Hauptabteilung Internationale Zusammenarbeit gemeinsam mit der Journalisten Akademie der KAS erstmals das Seminar „Entwicklungszusammenarbeit im Fokus der Medien“ veranstaltet.

15 Nachwuchskräfte der Journalistenakademie der KAS trafen nach einer Einführung in die deutsche Entwicklungspolitik durch Sabine Gerhardt, KAS Referentin für Demokratie und Entwicklung, mit Vertretern der Medien, Nicht-Regierungsorganisationen sowie nationalen und europäischen Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit in Bonn und Brüssel zusammen. Hauptaugenmerk lag dabei auf der detaillierten Wissensvermittlung über die aktuellen Spannungsfelder der Entwicklungspolitik sowie die politischen Entscheidungsprozesse und -träger in Deutschland und Europa.

Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gaben Ulrike Haupt, Referatsleiterin Regionale Entwicklungspolitik, und Dr. Sebastian Bartsch einen Einblick in die multilaterale und der bilaterale Entwicklungszusammenarbeit Deutschlands mit Afrika. Frau Haupt verdeutlichte die Umsetzungsschwierigkeiten der multilateralen EU-Afrika-Strategie als einen „sehr kleinteiligen bürokratischen Abstimmungsprozess“, der einen enormen Arbeitsaufwand verursache. Den Schwerpunkt deutscher Entwicklungszusammenarbeit sieht sie in bilateralen Übereinkünften mit einer begrenzten Anzahl an afrikanischen Partnern und Schwerpunkten für die Zusammenarbeit. Von den Studenten auf den gerade veröffentlichten Koalitionsvertrag angesprochen trat Frau Haupt für eine stärkere Unterscheidung von „interessengeleiteter Außenpolitik und partnergeleiteter Entwicklungspolitik“ ein, was unter den Teilnehmern zu einer angeregten Diskussion führte, da man keine Gegensätze schaffen wolle, wo eigentlich keine existiertenn.

Andrea Kolb, Ländereferentin der KAS für West- und Zentralafrika, legte anschließend die Rolle und das Selbstverständnis der KAS in Afrika dar. Sie informierte über konkrete Aktivitäten und Partner und betonte wie bedeutend die Förderung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Entwicklung Afrikas sind.

Beim Besuch der UNO-City in Bonn präsentierte Renée Ernst, Deutschland-Beauftragte für die UN-Millenniumskampagne, den Nachwuchsjournalisten die bisherige Bilanz der MDGs. Sie forderte von der neuen Bundesregierung eine Erhöhung des Budgets für die Entwicklungszusammenarbeit sowie eine verstärkte Kooperation der Ministerien für Wirtschafts, und Außen-, und Entwicklungspolitik zur Erreichung der MDGs. Ernst sprach von einem „Versagen der Industrienationen“ und von nicht eingehaltenen Versprechen gegenüber den Entwicklungsländern.

Beim Besuch der Deutschen-Welle-Akademie in Bonn berichtete Charles Achaye-Odong über verschiedene Projekte zur Ausbildung demokratischer Medienstrukturen in Afrika. Obwohl die den Kontinent vereinende „Kultur des Erzählens“ seine Arbeit erleichtere, gelte es Probleme wie Bestechung oder Zensur zu thematisieren. Achaye-Odong verdeutlichte die schwierige Balance, einerseits mehr Pressefreiheit zu fordern und Medienschaffende andererseits für eine wahrheitsgetreue, nicht korrumpierte Berichterstattung zu sensibilisieren.

Wie lanciert man EZ-Themen aber in den deutschen Medien? Wie findet man als Korrespondent Abnehmer für seine Geschichten? Thomas Gutschker, Ressortleiter „Außenpolitik“ des Rheinischen Merkur, forderte dazu die Beachtung aktueller Anlässe, die Suche nach einem originellen Erzählansatz sowie die Verbindung von EZ- Geschichten mit anderen Themen wie Wirtschafts- oder Sicherheitspolitik. Affirmative Berichterstattung helfe nicht weiter, sagte Gutschker. Stattdessen sei es auch bei der Umsetzung von EZ-Themen zentral, sich als Journalist eine kritische und sachliche Herangehensweise zu bewahren.

Thomas Fues vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik diskutierte mit den Nachwuchsjournalisten die grundlegende Frage nach der „Bedeutung der Demokratie im globalen System“. Detailliert analysierte er die globale Verschiebung wirtschaftlicher und politischer Machtstrukturen und die rasante Umwälzung der globalen Gipfelarchitektur von der G8 bis hin zur G20. Wie können die G20 als Abstimmungselement zur Förderung des globalen Allgemeinwohls beitragen? Was sind die ethischen, normativen Grundlagen ihrer Entscheidungen? Wer kontrolliert die Rechenschaftslegung und wie werden internationale Nichtregierungsorganisationen in den Prozess mit einbezogen?

Weitere Höhepunkte des Seminars waren die Gespräche zur multilateralen EZ mit Vertretern der EU-Kommission und des EU-Parlaments in Brüssel. Neben der Entwicklungspolitik stand erstmals auch die humanitäre Hilfe auf der Tagesordnung. Die Diskussionen mit John Clancy, ehemaliger Pressesprecher von Louis Michel und heute von dessen Nachfolger Karel De Gucht, kreisten auch um die Vor- und Nachteile von Budgethilfe, die mangelnde Effizienz und Wirkungsmessung der EZ sowie um Konzepte für eine bessere Koordinierung der Akteure. Stefan L. Weber, Assistent der Europaabgeordneten Birgit Schnieber-Jastram (CDU), nahm diese Gedanken in seinen Vortrag über die Rolle des Europäischen Parlaments in der EZ mit auf. Koos Richelle, Direktor von „EuropeAID“, dem Ausführungsorgan der EU-Kommission für den Bereich Entwicklungszusammenarbeit, trat bei seinem Vortrag für eine Ausweitung der Budgethilfe bei gleichzeitiger Minderung der calls for proposals ein, die seiner Ansicht nach zu kleinteilig wären und eine kohärente Politik der Kommission unterlaufen würden. Außerdem warnte er vor einem Finanzierungsloch für das Jahr 2010, da es in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise schwieriger geworden sei, die EU-Mitgliedsstaaten zur multilateralen Zusammenarbeit zu verpflichten.

Andrea Ostheimer, Leiterin des Europäischen Entwicklungsdialogs in Brüssel informierte die Nachwuchsjournalisten über die multilaterale Entwicklungspolitik, die Arbeit der KAS in Brüssel und das Verhältnis von Entwicklungspolitik und Medien. An diesem Abend gaben zudem Christoph Lennert (Katholische Nachrichtenagentur) und Isabel Guzman (Evangelischer Pressedienst) einen Einblick in ihre Arbeit als Korrespondenten in Brüssel und die Berichterstattung über EU-Entwicklungspolitik und führten Gespräche mit den Teilnehmern. Zudem hatten die Nachwuchsjournalisten der KAS in Brüssel die Möglichkeit, bei der Ankunft der Regierungschefs zum EU-Gipfel im Pressezentrum der Kommission vor Ort zu sein und sich mit Journalisten auszutauschen.

Nach dem Erfolg des Seminars „Entwicklungszusammenarbeit im Fokus der Medien“ bleibt zu hoffen, dass sich dieses in den nächsten Jahren fortsetzt – auch im Sinne des Aufbaus einer medialen Lobby für EZ.

Ariane Missuweit

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