Das Europäische Einigungsprojekt steht auf dem Scheideweg: Die Wahlerfolge der rechtspopulistischen Parteien, der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Gemeinschaft der Achtundzwanzig, die Streitfragen der Asyl- und Flüchtlingspolitik oder der bewaffnete Konflikt in der Ukraine – dies sind nur einige der innen- und außenpolitischen Krisenherde, mit welchen die Europäische Union zur Zeit konfrontiert wird.
Besonders seit der Zuspitzung der „Flüchtlingskrise“ im Sommer 2015 lassen europapolitische Debatten ein Erstarken von nationalen Ressentiments erkennen. Das im Vertrag über die Europäische Union festgelegte gemeinschaftliche Wertefundament der europäischen Staatsvölker ist dagegen oft nur schwer auszumachen. Für die Konrad-Adenauer-Stiftung, die dem Namen und der Vision eines der größten Europäer des 20. Jahrhunderts verpflichtet ist, ist dieser Zustand nicht akzeptabel. Die Vision vom geeinten Europa gegen die Verlockungen eines rückwärtsgewandten Nationalismus zu verteidigen, gehört zu ihren obersten Handlungsgeboten.
Zu den Veranstaltungen, die auf ein besseres Miteinander und eine aktive Unterstützung der europäischen Einigung abzielen, zählen auch die internationalen Summer Schools „Who are we in Europe? Perspectives and challenges of the European community of values“. Ziel der einwöchigen Seminare ist es, für die unterschiedlichen und teils zuwiderlaufenden Sichtweisen und Interessen zu sensibilisieren, welche in den EU-Mitgliedsstaaten mit dem Einigungsprojekt in Verbindung gebracht werden. Ferner leisten die Summer Schools einen konkreten Beitrag zur Förderung der „europäischen Öffentlichkeit“: Sie bieten eine innovative Plattform der interkulturellen Begegnung, auf der sich Stipendiatinnen und Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Studierenden und jungen Berufseinsteigern aus den jeweiligen Gastländern intensiv austauschen und vernetzen können.
Nach der sehr guten Erfahrung aus dem Vorjahr wurde die Seminarreihe in 2016 mit Veranstaltungen in Ungarn, Italien, Lettland und Frankreich fortgesetzt. Ein breites Themenspektrum wurde behandelt, das von der Frage nach der Identität und den Werten Europas bis zu konkreten europapolitischen Herausforderungen der heutigen Zeit reicht: Die Ursachen und Auswirkungen des „Brexit“, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, nationaler Populismus, Staatsschuldenkrise und Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone oder die „Flüchtlingskrise“. Stoff für spannende und zum Teil kontroverse Diskussionen war reichlich vorhanden.
Die Summer Schools boten jedoch mehr als eine Plattform für internationale Begegnung und Austausch: Wie auch in 2015 verabschiedeten die Teilnehmer in eintägigen „Diskussionsmarathons“ politische Erklärungen, in welchen sie ihre Überzeugungen und Forderungen mit Blick auf Europa zum Ausdruck brachten. Eine zentrale Botschaft der insgesamt über 200 Beteiligten aus 12 EU-Ländern lautet: Das Einigungsprojekt ermöglicht allen Europäern ein Leben in Frieden, Freiheit und Sicherheit - es gilt, seine Errungenschaften zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren. Das „europäische Haus“ kann jedoch nur auf dem starken Fundament einer interessierten und engagierten europäischen Öffentlichkeit errichtet werden. Diese wird nur entstehen, wenn die Idee der europäischen Gemeinschaft durch Politik und die breite Zivilgesellschaft in die Praxis umgesetzt wird.
Mit ihren europäischen Summer Schools 2016 leistete die Konrad-Adenauer-Stiftung hierzu erneut einen konkreten Beitrag.
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Berlin Deutschland