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Neue KAS-Veranstaltungsreihe „Wahlverwandtschaften“ eröffnet

Ann-Christin Müller
Diskussion und Lesung mit Artur Becker und Michael Mertes über die deutsch-polnischen Beziehungen.

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Gerne sucht man, wenn man sonst nicht weiter weiß, Rat bei der Literatur. Diese wiederum stellt Fragen an andere Disziplinen. Ein Dialog kann unter bestimmten Umständen fruchtbar sein. Unter diesem Vorzeichen hat die KAS eine neue Literaturreihe im Rheinland eröffnete: „Wahlverwandtschaften“. Im Mittelpunkt steht der offene, faire und kritische Austausch von Meinungen unterschiedlicher Disziplinen wie der Kunst, Philosophie, Medizin oder Rechtswissenschaft.

Die Reihe wurde in Kooperation mit der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Polnischen Institut Düsseldorf am 8. Juni im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus eröffnet. Über die deutsch-polnischen Beziehungen in Literatur und Politik diskutierten der in Polen geborene und in Deutschland lebende Schriftsteller Artur Becker und Michael Mertes, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten in der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Das Gespräch wurde von Michael Serrer, dem Leiter des Literaturbüros NRW, moderiert.

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Artur Becker, Michael Serrer und Michael Mertes

PD Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und Altstipendiat der KAS, eröffnete den Abend mit einer Gedenkminute an den kürzlich verstorbenen Staatsminister a. D. Konrad Grundmann, den Vorsitzenden der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus. Grundmann, der seit 1946 Mitglied der CDU, von 1954 bis 1985 Mitglied des Landtages sowie von 1959 bis 1966 nordrhein-westfälischer Minister für Arbeit und Soziales war, habe die Politik in NRW über Jahrzehnte aktiv mitgestaltet. Zudem sei er einer der politischen Weggefährten Konrad Adenauers gewesen. Aus diesem Grund sei die Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung ein besonderes Anliegen gewesen. Professor Dr. Michael Braun, Leiter des Referats Literatur der Hauptabteilung Begabtenförderung und Kultur, erläuterte die Ursprungsidee für diese Veranstaltung: ein Dialogmodell zu entwickeln, bei dem die Literatur wesentliche Impulse gebe. Anna Brzozowska, Direktorin des Polnischen Instituts Düsseldorf, betonte die Wahlverwandtschaft Deutschlands und Polen im Bezug auf kommende Jahrestage. Die besondere Beziehung zwischen Literatur und Politik bestehe darin, dass ein literarisches Werk unschuldig sein, sich aber durchaus auch als politisches Manifest entpuppen könne.

Auf die Frage nach seinen persönlichen Erfahrungen zum deutsch-polnischen Verhältnis antwortete der in Polen geborene Becker, er sei froh, in einem liberalen und freundlichen Land wie Deutschland zu leben. Dass er ein Spezialist für das kommunistische und postkommunistische Polen werde, habe sich allerdings einfach so ergeben. Staatssekretär Mertes, der in einer Diplomatenfamilie aufwuchs, wurde bereits in seiner Kindheit durch das Leben in Moskau und durch die Kontakte der Eltern mit polnischen Bürgern positiv geprägt.

Wichtig für die deutsch-polnischen Beziehungen sei eine Begegnung der Staaten auf Augenhöhe und eine gleichberechtigte Partnerschaft in der EU und NATO. Ein gegenseitiges Verständnis der Völker kann nach Ansicht des Schriftstellers Becker nur durch ein Studium der verschiedenen Mentalitäten und der Psychologie der Nationen geschehen. Dies dürfe nicht nur im Roman geleistet, sondern müsse auch von den Politikern in Europa verstanden werden, fordert der Träger des Adelbert von Chamisso-Preises (2009).

Die Literatur im Allgemeinen könne großen Einfluss auf die Politik nehmen, erklärte Mertes. Eine „Essayisierung“ der Politik sei eine höchst gefährliche Sache. Deshalb stehe er nicht nur hinter der Trennung von Religion und Politik, sonder plädiere auch für die Trennung von Ästhetik und Politik. Becker kritisierte diese Haltung, da seiner Meinung nach Literatur provozieren müsse, Politik sich eher manchmal zu sehr auf Äußerlichkeiten konzentriere. Die Literatur, weniger die Politik, könne eine Antwort darauf geben, wie die Gesellschaft in der Zukunft lebe werde.

Zum Abschluss der Diskussion lenkte Serrer den Blick auf die Bedeutung der Sprache. Michael Mertes erzählte von seinen persönlichen Erfahrungen bei der Übersetzung der Sonette Shakespeares ins Deutsche. Becker sagte, Poesie komme ursprünglich nicht aus der Sprache, sondern aus dem Unterbewusstsein. Mit der Entdeckung der deutschen Sprache als Literatursprache sei er 1989 eine „Wahlverwandtschaft“ eingegangen, die für ihn eine Bewusstseinserweiterung darstellte. Seither schreibt er, der die Bezeichnung „polnischer Autor“ weiterhin für sich reklamiert, nur noch auf Deutsch: als polnischer Autor deutscher Sprache.

Abschließend trug Becker zwei Gedichte vor und las Passagen aus seinem im Herbst 2008 erschienenen Polen-Roman „Wodka und Messer – Lied vom Ertrinken“.

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