Am 21. März startete der neuntägige Diplomlehrgang zur Sozialen Marktwirtschaft der KAS Mexiko in seiner vierten Ausführung. Im Bild zwei der drei Hauptreferenten: Dr. Jorge Schreiner Marengo (links, Paraguay) und Dr. Eugenio Yañez (rechts, Chile).
Gespannt lauschen die 20 Teilnehmer den Ausführungen des Dozenten Dr. Jorge Schreiner Marengo, der in die Themen Mikro- und Makroökonomie einführte.
German Araujo Mata vom Unternehmerverband USEM - eine der mitausschreibenden Organisationen des Diplomlehrgangs SMW - begrüßte die TeilnehmerInnen im Rahmen eines feierlichen Eröffnungs-Abendessens am Samstag, 21. März 2015.
Der Philosoph Dr. Eugenio Yañez von der Universität Adolfo Ibáñez in Santiago de Chile erläuterte im Rahmen seiner acht Einheiten die anthropologischen und ethischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft.
Aufmerksam hören die männlichen und weiblichen Teilnehmer verschiedenen Alters und aus verschiedenen Bundesstaaten Mexikos den Vorträgen zu.
Die TeilnehmerInnen wurden aufgrund ihres beruflichen Werdegangs, ihrer herausragenden akademischen Laufbahn und/oder ihres gesellschaftspolitischen Engagements von langjährigen Projektpartnern der Konrad-Adenauer-Stiftung Mexiko vorgeschlagen und von der KAS Mexiko ausgewählt.
Im Laufe des neuntägigen Lehrgangs mussten die Teilnehmer zwei Prüfungen ablegen sowie eine Gruppenarbeit präsentieren.
Eine der größten Herausforderungen des Lehrgangs - für Studierende wie Lehrende - ist es wohl, die Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft mit der mexikanischen Realität zusammenzubringen und Handelsschritte daraus abzuleiten.
Die Vorträge der drei Hauptreferenten wurden durch Ausführungen mexikanischer Vortragender ergänzt. Hier im Bild der Ökonom Dr. Sergio Negrete von der Universität ITESO in Guadalajara bei seinen Erläuterungen zur mexikanischen Währungspolitik.
Dr. Alfonso Mendoza und Mónica Rubio García (hinten rechts) von der Universität UPAEP in Puebla sprachen über die Entwicklung der mexikanischen Wirtschaft von der mexikanischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1990er-Jahre.
Als kleines Dankeschön an die Referenten wurde das Buch "Einführung in die Soziale Marktwirtschaft" (in spanischer Sprache) von Dr. Marcelo Resico, eine der Basis-Lektüren des Diplomlehrgangs, überreicht. Hier im Bild Dr. Moises Alcalde, Experte für mexikanisches Steuerrecht und -Politik, mit Magdalena Jetschgo (KAS Mexiko).
Ein sehr spannendes Thema ist die Anwendbarkeit sozialmarktwirtschaftlicher Prinzipien auf Gemeindeebene. Zu diesem Thema diskutierten Rodrigo Reyes Martínez (Absolvent des Diplomlehrgangs SMW und Stadtrat in Taxco, Guerrero), Francisco Reyes Cervantes (Stadtrat in Oaxaca-Stadt) und César León Ochoa (Mitglied der Nationalen Bürgermeistervereinigung ANAC).
Dr. Marcelo Resico von der Katholischen Universität in Buenos Aires war einer der drei Hauptreferenten. Seine Vorträge behandelten Themen wie Soziale Sicherheitssysteme, Umverteilungspolitik oder Wettbewerbsrecht.
Auch Dr. Stefan Jost, Leiter des KAS-Büros in Mexiko, nützte die Gelegenheit, sich mit den Teilnehmern des Diplomados über mögliche Anwendungsgebiete sozialmarktwirtschaftlicher Ideen in Mexiko auszutauschen.
Ing. José Luis Luege Tamargo, ehemaliger Generaldirektor der Nationalen Wasserkommission CONAGUA, führte in seinem Vortrag aus, warum Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu unumgänglichen Prinzipien einer Sozialen Marktwirtschaft zählen.
Ein Panel war dem Thema Sozial- und Arbeitsmarktpolitik gewidmet. Antonio Sánchez Díaz de Rivera, ehemaliger Präsident des mexikanischen Unternehmerverbands COPARMEX, und Luis Ignacio Román Morales, Ökonom der Universität ITESO in Guadalajara, diskutierten über den mexikanischen Status Quo in der Thematik.
Als Teil der Evaluierung verfassen die Teilnehmer eine schriftliche Gruppen- oder Einzelarbeit zu einem Thema ihrer Wahl im Rahmen des Themenbereichs SMW. Eine erste Idee wurde noch während des Diplomlehrgangs präsentiert. Am Bild Fabián Gerónimo Castillo und Fernando Manrique Rivas bei ihrem Vortrag zum Thema "Demokratisierung der mexikanischen Politik aus Sicht der Sozialen Marktwirtschaft".
Eduardo Walsh Vargas und Marcos Méndez González wollen in ihrer Arbeit untersuchen, inwiefern die PAN in Guanajuato Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft anwendet.
Ana Lourdes Alanis González, Lorena Campillo Acuña und Ricardo Guerra Ayala werden in ihrer Gruppenarbeit ein Sozialprogramm ihrer Gemeinde San Pedro Garza García in Nuevo León untersuchen.
Die Analyse eines Stipendienprogrammes in Morelos ist das Thema der Arbeit von Oscar Hernández González und Jonathan Ortuño Triana.
Martín Dávila Delgado und Emilio Alcántara Avelino wollen im Rahmen ihrer Gruppenarbeit einen Index erarbeiten, anhand dessen man die Annäherung bestimmter mexikanischer Politikfelder an sozialmarktwirtschaftliche Prinzipen messen kann.
Luis López Cañedo wird in seiner Arbeit analysieren, inwiefern einige Ideen der Sozialen Marktwirtschaft in der Gemeinde Tecamachalco im Bundesstaat Puebla umgesetzt werden oder werden könnten.
Lourdes Paola Toledo Tapia widmete sich in ihrer Arbeit dem Thema soziales Unternehmertum und ob es als Ermächtigungsinstrument hilfreich sein könnte, das sozialmarktwirtschaftliche Prinzip der Subsidiarität zu fördern.
Die Frage, inwiefern Praktiken der Sozialen Marktwirtschaft insgesamt zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen können, wird Juan José Medeiros Silveira in seiner Arbeit behandeln.
Airée Coronado López wird in ihrer Arbeit analysieren, ob und in welchem Ausmaß sozialmarktwirtschaftliche Prinzipien im Bundesstaat Jalisco zur Anwendung kommen.
Sonia Belén Garibay Muñoz und María Teresa Rivera Pérez wollen in ihrer Arbeit untersuchen, welche Kriterien im Bundesstaat Estado de México bei der Verteilung öffentlicher Gelder angewendet werden.
Die Teilnehmer Bernardo Téllez Juárez (im Bild) und Víctor Palacios Sosa nehmen in ihrer Arbeit die mexikanische Anti-Monopolgesetzgebung unter die Lupe.
Der Marist Edgar Anguiano Balz faszinierte die Teilnehmer mit seinem Vortrag zum Thema "Die Anwendbarkeit der Sozialen Marktwirtschaft aus Sicht der Soziallehre der Katholischen Kirche", bei dem er viele weiterführende Fragen aufwarf.
Eine weitere Diskussionsrunde fand zur Rolle der Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen statt. Eduardo Sotomayor (im Bild) teilte mit den Teilnehmern seine jahrzehntelange Erfahrung als Betriebsrat im VW-Werk in Puebla und Gerardo Aranda Orozco, ehemaliger Präsident des mexikanischen Unternehmerverbandes COPARMEX, berichtete über die Entwicklung der mexikanischen Arbeitgebervereinigung.
Jorge Estrada analysierte in seinem Vortrag die zahlreichen Strukturreformen, die in Mexiko in den vergangenen zwei Jahren approbiert wurden, aus Sicht der Sozialen Marktwirtschaft und ging dabei auch auf die Koalitionsvereinbarung der aktuellen Regierung, den "Pacto por México", ein.
Udo Schneider, Koordinator des dualen Ausbildungssystems in Mexiko, erläuterte dieses in Mexiko eher unbekannte Erfolgsmodell der deutschen Wirtschaft den Teilnehmern und stieß dabei auf großes Interesse.
Nach über einer Woche gemeinsamer Anstrengungen und vielen neu erworbenen Kenntnissen wurde der Diplomlehrgang zur Sozialen Marktwirtschaft am Samstag, 28. März offiziell mit einem gemeinsamen Abendessen beschlossen.
Eine Veranstaltung dieser Größenordnung soll natürlich gründlich evaluiert werden, weshalb es am letzten Tag zusätzlich zu einer schriftlichen Bewertung einen mündlichen Austausch über den gesamten Lehrgang gab, bei dem die Teilnehmer auch zur Sprache brachten, in welchen Bereichen sie die neu erworbenen Kenntnisse nun anwenden wollen.
Somit wurde die "Generation 2015" des Diplomlehrgangs zur Sozialen Marktwirtschaft am Sonntag, 29. März 2015 in den Alltag zurück entlassen. Die KAS Mexiko freut sich gemeinsam mit den anderen mitausschreibenden Organisationen über einen weiteren Jahrgang, welcher den von der Universität La Salle zertifizierten Lehrgang erfolgreich abgeschlossen hat und sich seiner Multiplikator-Funktion zum Thema SMW bewusst ist.