Das Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen entstand 1939 als Unterkunft für Arbeiter, die einen von den Nationalsozialisten in Auftrag gegebenen Truppenübungsplatz bauten. Auf diesem Truppenübungsplatz wurden deutsche Wehrmachtssoldaten in Vorbereitung auf die nationalsozialistische Kriegsführung ausgebildet.
Am Lernort M.B.89 (Mannschaftsbaracke 89) , einer ehemaligen Kaserne dieses Truppenübungsplatzes, begann für die Schülerinnen und Schüler der Tag in Form einer 45-minütigen Einführung. Dabei wurden sie von Guides über den Nationalsozialismus und die Geschichte des Lagers Bergen-Belsen informiert.
Anschließend folgte eine Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen. Da bis auf einige Fundamente ehemaliger Gebäude von dem ehemaligen Lager wenig erhalten ist, arbeiteten die Guides mit Fotos, die u. a. von der britischen Armee bei der Befreiung des Lagers im April 1945 aufgenommen wurden.
Viele Schülerinnen und Schüler waren überrascht zu erfahren, dass Bergen-Belsen über gleich drei Lagergeschichten verfügt und sich damit von allen von den Nationalsozialisten errichteten Lagern unterscheidet. So übernahm die Wehrmacht nach Beginn des Zweiten Weltkrieges die ehemaligen Baracken der Arbeiter am Rand des Truppenübungsplatzes und errichtete ein Lager für belgische und französische Kriegsgefangene. Nachdem 1941 die Sowjetunion durch die Nationalsozialisten überfallen wurde, kamen mehr als 21.000 sowjetische Gefangene in das Lager. Da dieses für eine solch hohe Zahl an Menschen nicht ausgelegt war, mussten diese auf dem offenen Feld schlafen. Viele starben an Hunger, Seuchen und Kälte.
Im April 1943 übernahm dann die SS einen Teil des Lagergeländes als „Austauschlager“ für jüdische Häftlinge, die sie gegen Geldsummen, Zivilinternierte oder auch Güter tauschten. Ab Frühjahr 1944 wurden weitere Zehntausende Häftlinge aus Konzentrationslagern in Frontnähe nach Bergen-Belsen verlegt. Darunter waren auch die Geschwister Margot und Anne Frank. Da das Lager für diese Auslastung zu klein war, mussten die Gefangenen in Zelten schlafen, die schon bald von einem Unwetter zerstört wurden. Mit immer mehr ankommenden Menschen spitzte sich die Situation in Bergen-Belsen katastrophal zu. Fleckfieber, Typhus und andere Krankheiten verbreiteten sich im Lager, woran viele starben. Auch Anne und Margot Frank starben wenige Monate vor der Befreiung des Lagers an einer dieser Krankheiten.
Heute wird davon ausgegangen, dass insgesamt knapp 70.000 Menschen im Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Bergen-Belsen starben. Bei der Befreiung am 15. April 1945 konnten die britischen Truppen etwa 53.000 Häftlinge befreien, wobei viele auch danach auf Grund ihres gesundheitlichen Zustandes verstarben.
Nach der Befreiung wurde das „Displaced Persons Camp“ errichtet und markiert die dritte Lagergeschichte Bergen-Belsens. Hier wurden die Menschen untergebracht, die in ihrer Heimat über keinen familiären oder materiellen Anschlusspunkt mehr verfügten.
Im Anschluss an die Führung über das Gelände des Lagers gab es für die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, das Dokumentationszentrum der Gedenkstätte anzuschauen. Die umfangreiche Dauerausstellung zeigt zum Beispiel videografische Kurzberichte von ehemaligen Gefangenen, aber auch Zeitzeugenberichte von Anwohnern der Nachbardörfer sowie Dokumente und Fotos aus dem Lager.
Bei einer abschließenden Diskussionsrunde konnten die Schülerinnen und Schüler teilen, was sie am meisten schockiert, berührt oder bewegt hat. Mit zahlreichen Eindrücken verabschiedeten sie sich von den Guides und der Gedenkstätte Bergen-Belsen und fuhren zurück nach Bremen beziehungsweise Bremerhaven.
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