Am 27.11.2025 veranstaltete das Politische Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Abendveranstaltung zum Thema „Landarzt gesucht – Medizinische Versorgung im ländlichen Raum“ in Ebeleben (Kyffhäuserkreis).
In seinem Eingangsstatement machte Patrick Riegner deutlich, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum durch Herausforderungen wie Ärztemangel, längeren Wege zu Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren sowie eine alternde Bevölkerung mit mehr chronischen Erkrankungen gekennzeichnet ist. Lösungsansätze können innovative Versorgungskonzepte, digitale Gesundheitslösungen, die Schaffung von lokalen Gesundheitszentren und die Förderung von Kommunen umfassen, um eine wohnortnahe Versorgung sicherzustellen.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Schard forderte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) auf, die Krankenhausreform so nachzubessern, dass kleine Häuser leichter überleben können. Grundsätzlich sei die Reform notwendig, die der frühere Minister Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg gebracht hatte. Er verwies darauf, dass das nächste Krankenhaus nicht immer das beste sein müsse. Die Qualität an großen Kliniken sei eben oft deutlich besser. Deshalb sei die "Kompetenzbündelung" an weniger Standorten grundsätzlich richtig. Gleichzeitig betonte er, dass im ländlichen Raum die Krankenhäuser eben oft viele alte und nicht mehr mobile Menschen versorgten. Da gehe es nicht immer nur um Effizienz.
In seinem Vortrag schilderte Dr. Sebastian Köllner die Dimension des demografischen Wandels in Thüringen. Der demografische Wandel präge das gesellschaftliche Leben wie kaum eine andere Entwicklung der modernen Gesellschaft. Die mit ihm verbundenen Herausforderungen und Veränderungen anzunehmen, zu gestalten und Lösungswege zu entwickeln, wäre eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und Verantwortung. Für die Gestaltung des Themas gäbe es kein Patentrezept. Die zeitlich und räumlich differenziert sowie unterschiedlich stark auftretenden Auswirkungen des demografischen Wandels würden pauschale Aussagen und Strategien verbieten. Vielmehr sei eine spezifische Betrachtung jeder Region hinsichtlich ihrer Entwicklungsperspektiven und Potenziale erforderlich, um auf deren Basis entsprechende Schlussfolgerungen ziehen und Strategien für die Region zu erarbeiten zu können. Und hier setze die Arbeit der „Serviceagentur Demografischer Wandel“ seit ihrer Gründung am 28. März 2011 an. Sie war in dieser Art die bundesweit erste dienstleistungsorientierte Anlaufstelle für Fragen rund um den demografischen Wandel.
In der Diskussion herrschten über die grundlegenden Trends des demografischen Wandels und der teilweise unzureichenden Gesundheitsversorgung weitgehend Einigkeit. Wie damit umgegangen wird, war hingegen aus dem Publikum äußerst kontrovers diskutiert worden. Dies führt zu gegensätzlichen Verhältnissen zwischen der städtischen und ländlichen Versorgung. Vor diesem Hintergrund zeigen Umfragen eindeutig, dass ein Großteil der in ländlichen Regionen lebenden Menschen unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Haus- und Fachärzten ist. Dies wirke sich auch auf die Vertrauenspräferenz zu Parteien und staatlichen Institutionen aus.
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