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"Dies ist die Botschaft von Frieden und Demokratie..."

Ansprache des Präsidenten der Französischen RepublikJacques Chriac anlässlich der Einweihung der Gedenkstele zu Ehren von Bundeskanzer Adenauer und General de Gaulle.

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Herr Bundeskanzler,

lieber Gerhard,

Herr Ministerpräsident,

meine Damen und Herren,

ich danke Ihnen für die Einladung, mit Ihnen gemeinsam diese Gedenkstele für Bundeskanzler Adenauer und General de Gaulle einzuweihen. Seit zwei Tagen - gestern in Paris und Versailles, heute hier in Berlin - feiern Deutsche und Franzosen die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags vor vierzig Jahren.

Am 22. Januar 1963 setzten unsere beiden Völker durch einen feierlichen Pakt der furchtbaren Zeit der Konflikte, in denen sich unsere Länder und der gesamte Kontinent erschöpft hatten, endgültig ein Ende. Sie eröffneten eine neue Ära der Freundschaft, der Zusammenarbeit und der Hoffnung, die damit für den Frieden und für die europäische Einigung entstand.

Das gemeinsame Engagement Deutschlands und Frankreichs war vor vierzig Jahren keine Selbstverständlichkeit. Da war das Erbe der Kriege, waren Verbitterung und Ressentiment. Zwischen unseren beiden Völkern herrschten unzählige Vorurteile und Hindernisse. Es bedurfte zweier Männer von außergewöhnlichem Format, um diese Völker einander näher zu bringen, um das Wagnis einzugehen, gemeinsam in die Zukunft zu blicken, um den Lauf der Dinge zu verändern und gezielt zu gestalten. Dass wir uns heute an diese beiden herausragenden Figuren der Geschichte, an Bundeskanzler Konrad Adenauer und General de Gaulle, erinnern und ihre Leistung würdigen, ist ganz natürlich.

Ich möchte all jenen meinen Dank aussprechen, die die Initiative zu dieser Hommage ergriffen haben. Dem Comité de patronage, dem neben Admiral Philippe de Gaulle und Pierre Mesmer viele treue Gefährten angehören. Der Konrad-Adenauer-Stiftung, die die Anfertigung und Aufstellung dieser Gedenkstele in Berlin ermöglicht hat. Herrn Max Adenauer und der Familie des Bundeskanzlers, dieses Staatsmanns und Visionärs, der allen als der Mann des wiedergefundenen Friedens zwischen Deutschland und Frankreich in Erinnerung bleiben wird.

Einen besonderen Gruß möchte ich schließlich an meinen Freund Helmut Kohl richten und ihm heute unsere zutiefst empfundene Achtung und treue Verbundenheit aussprechen. Er gehört zu den Staatsmännern, die das große Abenteuer der deutsch-französischen Freundschaft durch ihr Wirken und ihre Überzeugung geprägt haben. Er ist einer von jenen, die beharrlich den seinerzeit von Konrad Adenauer und General de Gaulle festgelegten Kurs gehalten haben.

Beide, Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, ließen den Gedanken der Unehre nicht gelten. Sie haben sich wie von selbst erkannt und zueinander gefunden. Ihr Händedruck bedeutete ein Signal an unsere Völker. Sie haben begriffen, dass ihr Schicksal ihnen die Erfüllung einer historischen Aufgabe auferlegte und zugleich ermöglichte: "die Jahrhunderte alte Rivalität zwischen Frankreich und Deutschland zu beenden", wie es im Elysée-Vertrag heißt und von diesem Gedenkstein in Erinnerung gerufen wird.

Hören wir dem Chef des Freien Frankreichs zu, hören wir ihm zu, wie er den großen Bundeskanzler würdigt: "dieser Rheinländer, durchdrungen von dem Empfinden, dass unsere beiden Völker sich ergänzen", schreibt er in seinen Memoiren, "dieser Patriot, der ermisst, welche Berge von Misstrauen und Hass sich zwischen unseren beiden Ländern auftürmen; dieser Politiker, der erkennt, welchen Wert die entschlossene Unterstützung Frankreichs im Innern und nach außen hätte". Nur sie beide besaßen die Legitimität, die moralische Kraft, kurzum: die Fähigkeit, ihre Völker mitzureißen. Nur sie konnten den Lauf der Geschichte von Grund auf verändern, konnten Deutsche und Franzosen miteinander aussöhnen und ihre Bestrebungen verbinden.

Möge dieses Denkmal der Erinnerung an diese beiden Männer, ihren Willen und ihre Courage das kollektive Gedächtnis unserer Völker prägen, zusammen mit den Tausenden von anderen Gedenksteinen, mit all jenen, die in den Dörfern Deutschlands und Frankreichs an die im Kampf gefallenen jungen Männer erinnern; sie wurden im blühendsten Alter aus dem Leben gerissen, weil wir noch nicht erkannt hatten, was unsere beiden Völker sich bei gleichzeitiger Akzeptierung ihrer Unterschiede gegenseitig bringen könnten!

Der von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle vorgezeichnete Weg der Aussöhnung, der Zusammenarbeit und der Freundschaft war auch der Europas. Vor den Trümmern unseres zerstörten Kontinents mussten Deutschland und Frankreich sich die Hand reichen, um Europa gemeinsam wieder aufzubauen. Sie haben eine Schicksalsgemeinschaft aufgebaut. Und aus dieser Gemeinschaft dann eine Union, in der die Bürger sich unbehindert durch Grenzen frei bewegen können, über ein und dieselbe Währung verfügen, beseelt von den gleichen Idealen zusammen leben und agieren lernen.

Gemeinsam fühlen sich Deutschland und Frankreich heute für die Fortsetzung dieses großen Unternehmens verantwortlich. Es kann in Europa nichts Solides und Dauerhaftes entstehen, wenn Deutschland und Frankreich sich nicht Seite an Seite mit Überzeugung, Courage und Entschlossenheit dafür engagieren.

Dies ist die Botschaft von Frieden und Demokratie, die humanistische, die europäische Botschaft, die dieses Denkmal am Tiergarten im Herzen Ihrer schönen Hauptstadt trägt. Möge es jedem die visionäre Kraft in Erinnerung rufen, die für die Annäherung Deutschlands und Frankreichs maßgeblich war, die damit verbundenen Herausforderungen und die uns zukommende glühende Verpflichtung, auf dem damals von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle eröffneten Weg fortzufahren und weiter voranzukommen!

Adenauer-de Gaulle-Denkmal

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editor

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Berlin Deutschland