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„Jede Flucht machte deutlich, die Mauer ist überwindbar.“

Erinnerungen zum fünfzigsten Jahrestag des Mauerbaus

Wie groß die Sehnsucht nach Freiheit und dann die Erleichterung es geschafft zu haben, gewesen sein muss, zeigte sich auch noch über 35 Jahre danach. Ingo Bethke hatte Tränen in den Augen, nachdem ein kurzer Filmeinspieler das Publikum in der Akademie noch einmal ins Jahr 1976 zurückgebracht hatte. Dem Jahr, in dem der damals 21-jährige spektakulär aus der DDR geflohen war.

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Ihm gelang es zunächst zu Fuß den verminten Todesstreifen zu überwinden, ehe er mit einer Luftmatratze bei Schnackenburg an das Westufer der Elbe paddelte. Doch damit nicht genug: Jahre später, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer, holte er dann gemeinsam mit seinem ebenfalls aus der DDR geflohenen Bruder, Holger, den dritten im Bunde, Egbert, mit einem Leicht-Flugzeug in Ost-Berlin ab.

Diese Flucht zählt zu den letzten einer Bewegung, die das Regime 1961, nachdem bereits drei Millionen Menschen die DDR verlassen hatten, mit dem Bau der Mauer abwürgen wollte. Doch auch wenn Ost und West seitdem eine mörderische menschenverachtende Grenze teilte, dem Erfindungsreichtum und dem Drang auf ein freies selbstbestimmtes Leben tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: 150.000 Menschen versuchten in der Folgezeit zu fliehen, jedem Vierten gelang das auch, teilweise ähnlich spektakulär wie den Bethke-Brüdern. So nähte sich etwa das Ehepaar Strelzyk in mühevoller Kleinarbeit einen Ballon, in dem sie 1979 vom Thüringer Wald nach Bayern fuhren. Und Hasso Herschel grub 1962 einen Tunnel unter der Mauer hindurch, in dem 29 Menschen den Weg in den Westen fanden.

Sie alle berichteten nun, 50 Jahre nach dem Bau der Mauer, noch einmal von ihren Motiven und Gefühlen. Während Ingo Bethke - vom Abenteuer getrieben - sehen wollte, was „es noch anderes auf der anderen Seite gibt“, verabscheuten Peter Strelzyk und Hasso Herschel das System, in dem sie leben mussten. Herschel sprach gar von „Hass“, den er fühlte, nachdem er in Haft die ganze Brutalität des Regimes und die Entwürdigung von Menschen hat erfahren müssen.

Manchmal waren es aber auch ganz pragmatische Überlegungen, die eine ungewöhnliche Flucht unvermeidbar machten, wie Doris Strelzyk erzählte: „Wir waren acht Personen. Es war somit klar, dass eine Flucht über Minenfelder ausschied. Auch über die Ostsee konnte es nicht gehen. Also blieb nur der Luftweg.“ Am Anfang fand sie den Plan, sich und ihre Familie an einen Stoffsack zu hängen, etwas verwegen. Dennoch obsiegte doch das Vertrauen und es half „ein ganzes Geschwader Schutzengel“.

Endlich in Freiheit war für viele der Geflohenen das Schrecken noch lange nicht zu Ende. Sie wurden quasi von ihrem alten Leben eingeholt, operierte die Staatsicherheit doch auch auf Westgebiet. Peter Strelzyk berichtete, dass laut seiner Akte 26 Stasi-Mitarbeiter seine Spur aufgenommen hatten, und zwar nicht nur, um ihn und seine Familie auszuspionieren, sondern zu ermorden. Heute nimmt er die jahrelange Angst und Ungewissheit, die quälenden Drohanrufe mit Humor: „Wir waren ein guter Arbeitgeber für die Stasi.“

Vermutlich könnten sich alle Zeitzeugen Ingo Bethkes Fazit anschließen. Er sagte, dass er alles ganz genau wieder so machen würde. Denn, „jede Flucht machte deutlich, dass die Mauer überwindbar und ein Relikt war.“

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