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„Land ohne Gedächtnis“

Wasserwerkgespräch mit Horst Teltschik zum Tag der Deutschen Einheit 2008

„Jahrestage sind bekanntlich Festtage, also feste Tage, Haltepunkte im Jahresablauf, die uns auch zum Innehalten auffordern. Es darf gefeiert werden, aber nicht ohne Nachdenklichkeit“ – so führte der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel, in das diesjährige Wasserwerkgespräch in Bonn anlässlich des 18. Jahrestages der Deutschen Einheit ein. Der Gastredner, Prof. Dr. Horst Teltschik, war einer der wichtigsten Berater Helmut Kohls in den dramatischen 329 Tagen vom Fall der Mauer bis zum 3. Oktober 1990.

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Schon der Titel des Vortrages: „Die Deutsche Einheit – Welche außenpolitischen Chancen haben wir genutzt, welche haben wir versäumt?“ versprach spannende, authentische Hintergrundinformationen, aber auch die Bereitschaft zum unabhängigen Urteil der Entwicklung der vergangenen 18 Jahre.

Teltschik stellte fest, dass wir ein „Land ohne Gedächtnis“ seien. Über viele wichtige Ereignisse im Zusammenhang der Deutschen Einheit werde „gelogen, gestritten, vor allem aber geschwiegen“. Umso wichtiger sei es, sich vor Augen zu führen, welch einmalige Chance die Deutschen gehabt und genutzt hätten, nicht nur die Teilung des Landes, sondern auch den Kalten Krieg zu überwinden. Die Erinnerung daran sei kein Selbstzweck, sondern für die außen- und sicherheitspolitischen Weichenstellungen der Zukunft von großer Bedeutung.

Teltschik kritisierte, dass in Deutschland zu wenig über die Ziele einer europäischen und weltweiten Sicherheitsarchitektur öffentlich debattiert werde, obwohl Europa so vielen Gefahren ausgesetzt sei. Die Alternative zur früheren bipolaren Welt sei nicht die multipolare Welt, die neue Unsicherheiten und Blockbildungen mit sich brächte. Zielführender sei nach seiner Einschätzung, systematisch Allianzen für gemeinsame Probleme zu schmieden. In diesem Zusammenhang forderte er auch ein Umdenken gegenüber Russland, dessen Sicherheitsinteressen im Westen zu wenig berücksichtigt würden.

Zum Abschluss seines Vortrages forderte Teltschik dazu auf, gemäß dem Motto: „Wer keinen Traum hat, ist kein Realist“ wieder zu mehr normativem Denken in der Außenpolitik zurückzukehren.

Die Zeit für die Diskussion dieser interessanten Thesen war leider viel zu kurz. Über 1000 Teilnehmer verließen das schöne, geschichtsträchtige Wasserwerk in festlicher, gleichwohl nachdenklicher Stimmung.

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