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Die Eltern als Brücke in die Gesellschaft

Für viele Eltern ist es ein Schock, wenn ihre Kinder in die rechte Szene abgedriftet sind. Warum ausgerechnet mein Kind, warum gerade in die rechte Szene – so lauten die quälenden Fragen. Bei einer Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung haben Experten versucht, sich den Antworten auf diese Fragen anzunähern.

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Etwa zwölf Prozent der deutschen Bevölkerung wird als rechtsextrem eingestuft. Alltagsrassismus, der sich beispielsweise in abfälligen Betitelungen wie „Fidschi“ für vietnamesische Bürger äußert, findet sich schon bei der Hälfte aller Einwohner Deutschlands. Unter ihnen sind auch Jugendliche, die in ihrer Pubertät und einer Phase der Abnabelung vom Elternhaus auf der Suche nach Orientierung sind, die sie in rechten Gruppen oftmals zu finden glauben.

„Diese Organisationen versuchen über das Angebot von Freizeitaktivitäten politische Parolen zu verbreiten und Jugendliche für ihre eigenen Machtansprüche zu missbrauchen“, beschreibt der Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Andreas Kleine-Kraneburg, die rechten Machenschaften.

Betroffene Eltern suchen die Ursachen oft bei sich und versuchen so zu erschließen, weshalb ihr Kind ausgerechnet in die rechte Szene hinein gerät.

Hass wird den Jugendlichen antrainiert

Prof. Dr. Birgit Rommelspacher von der Alice-Solomon-Fachhochschule bringt mit wissenschaftlichen Befunden etwas Licht in das Dunkel: „In einem ist sich die Forschung zu den Einstiegsursachen in die rechte Szene zumindest einig“, sagt sie, „es fließen immer mehrere Faktoren zusammen.“ Natürlich könnten bestimmte Erziehungsstile eine bestimmte politische Haltung beim Kind begünstigen. Doch seien selbst politisch motivierte, engagierte und aufklärende Eltern nicht davor gefeit, dass ihr Kind sich einer rechten Organisation anschließt.

„Die Ablehnung von Fremden hat auch oft etwas mit Selbstzweifeln und einem Mangel an Anerkennung zu tun. Daher sind es nicht nur Jugendliche ohne Perspektive, denen rechtsextreme Organisationen attraktiv erscheinen, sondern auch leistungsorientierte Menschen“, erklärt Thomas Härtel, der Vorsitzende der Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“.

Kameradschaften sowie rechte Jugendorganisation versprechen Dinge, die Jugendliche interessieren: Abenteuer und Geborgenheit. „Die jungen Menschen erfahren Gemeinschaftsgefühl und sind davon überzeugt, für ihr Volk etwas Gutes zu tun. Dabei idealisieren sie ihr Land, ihr Volk, aber vor allem ihre eigene Gruppe und bekommen Hass gegenüber Anderen quasi antrainiert“, berichtet Rommelspacher.

Viele Eltern würden in dieser Situation mit Verboten reagieren und die charakteristischen Stiefel oder die Musik untersagen. Solche Unterbindung würde die Situation jedoch erst recht eskalieren lassen und jegliche Kommunikationsbasis zerstören. „Eltern geraten hierbei nicht selten an ihre psychischen und physischen Belastungsgrenzen“, sagt Eva Prausner von dem Elternprojekt Licht-Blicke, das Eltern in diesem Kontext berät und an helfende Institutionen vermittelt. Die Stabilität der Eltern-Kind-Beziehung sei hier stark gefährdet.

Besorgte Mütter und Väter müssten Rommelspacher zufolge vor allem diese „Phase der Euphorie“ abwarten und hoffen, dass die Widersprüche innerhalb der Gruppe bald groß genug würden, d.h. der gelehrte Hass zu gruppeninternen Konflikten führt, wie es oft geschehe. „An diesem Punkt spielen die Eltern dann eine ganz wichtige Rolle: Sie sind die Brücke zurück in die Gesellschaft, wenn alle anderen Verbindungen bereits abgebrochen sind“, betont die Professorin. Eine inhaltliche Auseinandersetzung sei zu diesem Zeitpunkt am fruchtbarsten.

Lehrkräfte wissen nicht, wie sie reagieren sollen

Eine bedeutsame Position bei der Suche nach Einflüssen kommt auch der Schule zu. Oft fehlt es hier an Courage und Engagement der Lehrer. „Die Schule muss Raum schaffen, wo Demokratie gelernt und gelebt werden kann“, fordert der Pädagoge Michael Rump-Räuber vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg. Viele Lehrer würden statt einer Beschäftigung mit dem Thema reines Belehren und Moralisieren vorziehen, dass jedoch bekannterweise nichts bringe.

Warum Schulen oft weggucken, wenn es an ihren Schulen Vorfälle im rechtextremistischen Kontext gibt, begründet Matthias Thunig vom Landeselternausschuss: „Schulen stehen im Wettbewerb um Schüler und Lehrer und wollen deshalb nicht negativ auffallen.“ Oft würde lieber über die Probleme hinweggesehen, statt diese ernst zunehmen.

„Viele Lehrkräfte gucken aber auch weg, weil sie gar nicht wissen, wie sie reagieren sollen“, entgegnet die Multiplikatorin für Demokratiepädagogik, Sibille Bühring. Sie befürwortet daher gezielte Fortbildungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer.

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