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Begegnung auf dem Westbalkan

Stipendiatinnen und Stipendiaten der KAS besuchen Bosnien-Herzogowina

Die östlichen Nachbarstaaten der EU sind nicht erst seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine ein wichtiger Schwerpunkt der Stiftungsarbeit. Auch der Westbalkan steht immer wieder im Fokus der KAS. So auch im Seminarprogramm für Stipendiatinnen und Stipendiaten. “Der Westbalkan im geopolitischen Fokus externer Akteure“ war das Thema eines Begegnungsseminars der Begabtenförderung, das vom 6. bis 11. September in Bosnien-Herzegowina stattfand. An diesem Seminar, das finanziell durch den Fonds Jugend und Senioren für Europa unterstützt wurde, nahmen Studierende sowohl aus Deutschland als auch aus Bosnien-Herzegowina teil. An dieser Stelle sehen Sie einige Impressionen und lesen das Protokoll des Seminars.

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Von Kerim Kudo und Theresa Hirte

Tag 1

Das Seminar begann am 6. September. Nach der Anreise und dem Stehkaffee hielt Herr Dr. Jasmin Hasic den Eröffnungsvortrag zum Thema „The Role of External Geopolitical Actors in the Western Balkans - Challenges and Perspectives”. Dr. Hasic gab einen guten Gesamtüberblick über die zahlreichen Akteure, die im Westbalkan ihren geopolitischen Einfluss versuchen zu vergrößern. Neben Russland, der Türkei, den Golfstaaten und den USA wird die Präsenz Chinas in der Region immer deutlicher, nicht zuletzt – und das mag paradox klingen – im Rahmen von EU-geförderten Bauprojekten (z. B. die neulich gebaute kroatische Brücke von Peljesac).

Nach dem Vortrag hatten wir Teilnehmenden aus Deutschland und Bosnien-Herzegowina die Möglichkeit, uns bei einem Beisammensein auf der Hotelterrasse gegenseitig kennenzulernen.

Tag 2

Am nächsten Tag ging es vormittags zur Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Dort empfing uns Frau Lea Thurm, Attaché in der Botschaft, und sprach über die Arbeit der deutschen Vertretung. Frau Thurm ging im Allgemeinen auf die politische Situation vor Ort ein und im Besonderen auf die Zunahme der Visaanträge. Vor einigen Jahren waren es in den meisten Fällen Studierende und Menschen die für Arbeit in Deutschland Visaanträge gestellt haben, mittlerweile sind es ganze Familien, die das Land verlassen. Es wurde deutlich, dass die Abwanderung der Bevölkerung eines der größten Probleme für die Region darstellt.

Nach dem Termin in der Botschaft hörten wir einen Vortrag von Prof. Dr. Vahidin Preljevic zum Thema „Nation als Narration: Kollektive Identitätserzählungen im exjugoslawischen Raum und ihre Authentizitätskonstruktionen“. Besonders deutlich wurde in dieser Einheit die Komplexität der Identitätspolitiken in der Region. Am Nachmittag besuchten wird das Auslandsbüro der KAS. Dort empfing uns der Auslandsmitarbeiter Sven Petke und sprach über die Arbeit der Stiftung vor Ort. Um 17.00 Uhr fand eine Stadtführung durch die Altstadt von Sarajevo statt.

Tag 3

Am dritten Seminartag hätte um 11.00 Uhr das Gespräch mit Herrn Christian Schmidt, dem Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina, stattfinden sollen. Dieses wurde zunächst aus Sicherheitsgründen abgesagt. Am Folgetag wurden wir über die Möglichkeit informiert, ein Gespräch mit Herrn Schmidt am Samstag um die gleiche Uhrzeit zu führen. Dieses haben wir angenommen und für den ausgefallenen Termin wurde ein Ausflug mit der Seilbahn auf den Berg Trebevic organisiert (Rundgang und Geschichtsstunde über die Belagerung Sarajevos, die von 1992 bis 1995 andauerte).

Am Nachmittag hielt der in der Region bekannte Anwalt Herr Ifet Feraget einen Vortrag zum Thema „Zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in Bosnien-Herzegowina anhand aktueller Fall-beispiele“. Seine Bestandsaufnahme ließ kein Raum für Optimismus in der nahen Zukunft. Er konnte anhand zweier Beispiele in aller Deutlichkeit aufzeigen, dass eine unabhängige Justiz bisher nur Wunschdenken ist.

Im Rahmen des letzten Vortrags beleuchtete Prof. Dr. Hamza Karcic, von der Universität Sarajevo, den Einfluss externer Akteure auf dem Westbalkan, in dem er den Schwerpunkt auf Golfstaaten und die Türkei setzte. Zum Abschluss des Tages wurde ein Quiz zur Landeskunde von bosnischen Teilnehmenden organisiert. Der Spaß- aber auch Lernfaktor waren nicht zu übersehen.

Tag 4

Am 9. September, dem vierten Seminartag, besuchten wir die Direktion für Europäische Integration. Dort wurden uns Fortschritte aber auch Herausforderungen Bosnien-Herzegowinas auf dem Weg in die EU vorgestellt. Anwesend war auch Herr Paul-Alexis Berthezène, ein Vertreter des französischen Außenministeriums, der die Aufgabe hat, den Integrationsprozess vor Ort zu begleiten bzw. zu beobachten. Nach diesem Termin ging es weiter nach Srebrenica. Dort sprachen wir mit Herrn Hasan Hasanovic, einem Buchautor und Überlebenden des Völkermordes. Er teilte in einem 90-minütigen Gespräch mit den Teilnehmenden seine eigene Geschichte. Anschließend besuchten wir die Grabstätte und das Denkmal.

Tag 5

Am Samstag, dem 10.09., fand um 11.00 Uhr das eigentlich für Donnerstag angesetzte Gespräch mit Herrn Christian Schmidt statt. In einer sehr offenen Gesprächsatmosphäre haben wir einen tiefen Einblick in die gegenwärtigen politischen Entwicklungen in Bosnien-Herzegowina erhalten können. Der zunächst für eine Stunde angesetzte Termin dauerte ca. zwei Stunden. Herr Schmidt betonte, dass es ihm eine Freude war mit Stipendiatinnen und Stipendiaten der KAS zu sprechen und betonte deutlich, dass auch er Altstipendiat der Stiftung ist.

Anschließend ging es mit dem Bus in die Herzegowina. Dort besuchten wir eine türkische Teppichfabrik, die in der dominant kroatischer Region eröffnet wurde, was auf den ersten Blick verwundert, denn gängige Vorstellung ist es, dass auch die Geschäftsbeziehungen in dieser Region kulturell-religiösen Mustern folgen. Auf der Rückfahrt hielten wir im geschichtsträchtigen Ort Pocitelj an, um den Ort zu besichtigen. Danach ging es nach Mostar, wo wir nach der Stadterkundung ein gemeinsames Abendessen hatten.

Tag 6

Am letzten Seminartag fand nach dem Frühstück eine ausführliche Feedbackrunde statt. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die Gruppendynamik – insbesondere die Interaktion zwischen den deutschen und bosnischen Teilnehmenden – hatte eine nachhaltige positive Wirkung hinterlassen und somit kann die binationale Zusammensetzung als voller Erfolg gesehen werden. Nicht zuletzt wurde das bei der sehr herzlich-emotionalen Verabschiedung deutlich.

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Dr. Kerim Kudo

Kerim Kudo

Referent Ausländerförderung

kerim.kudo@kas.de +49 30 26996-3693 +49 30 26996-53693

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