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Familien im Zeitalter des demografischen Wandels

Welche Rahmenbedingungen bietet Sachsen-Anhalt?

Forum in Lutherstadt Wittenberg, in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der KPV Sachsen-Anhalt e.V. - mit Staatssekretär Dr. Sebastian Putz (Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr), Sepp Müller (Mitglied des Kreistages Wittenberg und des Stadtrates von Grafenhainichen), Dr. Walter Bartl (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Tobias Ulbrich (Vorsitzender der Landeselternvertretung von Sachsen-Anhalt) sowie Friedrich Kramer (Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V.); Moderation: Dr. Franz Kadell (Journalist, Regierungssprecher a.D.).

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Bei einer Veranstaltung des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der KPV Sachsen-Anhalt e.V. in Lutherstadt Wittenberg zeigte Akademiedirektor Friedrich Kramer auf, dass das Thema Familien und Familienarbeit und die Frage, wie Familien im Land gehalten werden können, auch eine wichtige Thematik in der evangelischen Kirche ist. Die Familie als verlässliche Gemeinschaft ist zu stärken. Auch werde diskutiert, was heute als Familie gilt. Es gibt eine Diskussion um unterschiedliche Familienbilder. Familie ist inhaltlich zu beschreiben. – In Zeiten des demografischen Wandels ist der Wegzug das größte Problem. Wenn es keine Arbeit gibt, bleiben die Menschen nicht in der Heimat. Herr Kramer verwies auf das kirchliche Engagement für Familien: Kirche bietet fantastische Rahmenbedingungen, hält z.B. Schulen, Kindergärten und Jugendarbeit vor.

Sepp Müller verdeutlichte am Beispiel von Wittenberg und Dessau-Roßlau, wie gravierend das Problem des Wegzugs war. Die Oberzentren müssen Ausstrahlungscharakter haben, eine erfolgreiche Wirtschaft bietet Arbeitsplätze. Deshalb sei es unabdingbar, die Wirtschaft vor Ort zu unterstützen. Er verwies in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die Bedeutung des Breitbandausbaus. Im Weiteren ging Herr Müller auf die „weichen“ Faktoren für Wirtschaft ein, in jedem Ortsteil sollte es nach seiner Meinung eine Kita geben, in jeder Einheitsgemeinschaft eine weiterführende Schule. Als Faktoren für den Zuzug von Familien sah er des Weiteren auch die zum Teil hohen Zeiten für die Schülerbeförderung an oder auch die ärztliche Versorgung insbesondere der älteren Bevölkerung. Am Beispiel der Stadt Gräfenhainichen zeigte er auf, dass die Sanierung eines Ärztehauses eine Standortentscheidung war, die auch Arbeitsplätze schafft.

Staatssekretär Dr. Sebastian Putz stellte dar, dass der Jahrgang 1964 der geburtenstärkste war, seitdem ist es zu einer Halbierung der Geburten gekommen. Er führte aus, dass dieser Trend in Sachsen-Anhalt massiv spürbar sei. Seit 1961 gab es seit dem 2. Kind eine Prämie, heute erhalten Eltern das 20fache beim ersten Kind. Es gibt 200 Maßnahmen zur Familienförderung. Aber offenbar ist das kein Anreiz für einen Kinderboom. Er verwies auf Bemühungen zum Wandel: Selbst bei einem Wandel dauert es Zeit, bis er greift. Der Staat allein kann es nur schwer ändern. Heute kommen in Deutschland 1,4 Kinder auf eine Frau. Das liegt im europäischen Vergleich im unteren Bereich. Kinder und Familien müssen wieder als Normalfall gesehen werden. Ein gesamtgesellschaftliches Umdenken und gelebte Familienfreundlichkeit seien nötig. Eltern und Kindern seien nicht auszugrenzen. Er führte aus, dass Sachsen-Anhalt eine sehr gute Kinderbetreuung anbietet. Auch die Arbeitnehmer müssen stärker sensibilisiert werden, Berufstätige und Alleinerziehende zu unterstützen. Die Geburtenrate in Sachsen-Anhalt sei über dem Bundesdurchschnitt. Insgesamt bietet Sachsen-Anhalt hervorragende Rahmenbedingungen. Welcome-Center helfen denjenigen, die nach Sachsen-Anhalt zurückkommen. Die Menschen haben pro Jahr eine um 2 Monate steigende Lebenserwartung. Daraus sind die richtigen Schlüsse z.B. bei Fragen wie Barrierefreiheit, ärztliche Versorgung und entsprechender Wohnraum zu ziehen. Familienpolitik setzt nicht nur bei Kindern an, sondern endet am Schluss des Lebens.

Dr. Walter Bartl ging auf die Entwicklung der Altersstruktur von 1950-2015 ein. Er sieht jetzt wieder ein leichtes Wachstum durch ankommende Flüchtlinge. Der ländliche Raum verliert Bevölkerung, die Städte gewinnen. Es gibt insgesamt immer mehr unter 20jährige, mehr über 80jährige. Als interne Folgen nannte er weniger Konkurrenz um die elterliche Aufmerksamkeit, steigende Ansprüche (z.B. Bildung und Eltern-Kind-Beziehung), Kinder leben länger gleichzeitig mit den Großeltern. Als externe Folge sah er, dass Kinder relativ selten im öffentlichen Raum präsent sind. Der Anteil derjenigen, die nicht mit einem minderjährigen Kind zusammenleben, ist gestiegen. Es gibt Konflikte zwischen Eltern und Kinderlosen. Herr Bartl ging auf Ressourcen und Rahmenbedingungen ein, die für Familien wichtig sind: 1) Zeit (atypische Arbeitszeiten, Schließzeiten Kitas, außeralltäglicher Bedarf an Kinderbetreuung – oftmals durch Großeltern abgedeckt). 2) Geld (niedriges Einkommen behindert Kinderwunsch, Förderangebote unbekannt oder bürokratisch, finanzielle Lasten durch Urlaub, Wohnraum, Kinderbetreuung). Er zeigte auf, dass Städte für Familien attraktiver sind. Ein wichtiger Punkt ist die Erreichbarkeit der Schulen.

Tobias Ulbrich vertrat die Meinung, dass das KIFÖG 2013 stetig seine strukturellen Schwächen und den hohen Grad an Kompromissen offenbart. In Sachsen-Anhalt sieht er ein schwieriges Umfeld: als Flächenland, demografischer Wandel und Urbanisierung, das Land hat den vorletzten Platz beim Wirtschaftswachstum, ebenso bei den Bruttolöhnen und er sieht die höchste Kinderarmut im Flächenland. In den Einrichtungen sieht er einen hohen Sanierungsstau, Mangel an qualifizierten Betreuern und Betreuerinnen und eine unzureichende Elternbeteiligung. Er forderte eine Arbeitsgruppe angesiedelt beim Land, die das Thema demografischer Wandel aufnimmt und die Abstimmung mit allen Ministerien bündelt, eine institutionalisierte Denkfabrik.

Anschließend folgte eine engagierte Diskussion, moderiert vom Journalisten und früheren Regierungssprecher Dr. Franz Kadell. Staatssekretär Putz äußerte sich positiv über die Veranstaltung und sah es als gut an, Diskussionsrunden häufiger anzubieten, in welchen Betroffene, Wissenschaft, Kirche, Politik und Presse miteinander reden.


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