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Mit Sekt und Cremetorte Tabu-Themen angehen

11. Fachtagung der Palliativen Geriatrie in Berlin

Unter dem Motto „Hier und Jetzt – Sinnvoll und kreativ“ fand am 29. September 2016 zum 11. Mal in Berlin der Fachtag der Palliativen Geriatrie in der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Mehr als 200 Pflegende, Ärzte, Ehrenamtliche und Betreuende kamen aus Österreich, Schweiz und Deutschland zur Konferenz zusammen, die in Kooperation mit dem Unionhilfswerk ausgerichtet wurde.

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Die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen stellen die Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen. Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin, sieht an dieser Stelle Handlungsbedarf. „Wir haben immer noch ein Problem in der geriatrischen ambulanten und palliativen Versorgung“, sagte er auf der 11. Fachtagung „Palliative Geriatrie“. Mit dem Projekt 80Plus, das im Frühjahr 2015 in Berlin auf den Weg gebracht wurde, hat sich der Berliner Senat zum Ziel gesetzt, die Bedürfnisse älterer und schwerstkranker Menschen in den Vordergrund zu stellen. „Dabei ist das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure in der Pflege und im Krankenhaus enorm wichtig“, sagte Czaja. Nur so könne den Menschen, die hochaltrig sind oder multimorbide Erkrankungen haben, bestmöglich geholfen werden. „Ein Drehtüren-Effekt zwischen Heim und Krankenhaus muss vermieden werden“, forderte der Senator mit Blick auf die hochtechnisierte Medizin. Damit eine bedürfnisgerechte Versorgung gewährleistet werden kann, wurde in den Berliner Krankenhäusern ein „geriatrisches Screening“ eingeführt – ein standardisiertes Verfahren, bei dem bereits in der Notfallaufnahme unter einer eigenen ärztlichen und pflegerischen Leitung eine geänderte Versorgung eingeleitet werde. „So beginnt schon in der Rettungsstelle die bedürfnisgerechte Versorgung“, erläuterte Czaja.

Eine vermeintliche Betreuung, die so aussieht, dass alternde Menschen ins Heim abgeschoben werden und nur noch Kastanienmännchen basteln, ist nicht im Sinne der Teilnehmer der diesjährigen Fachkonferenz. Im Gegenteil: Schwerstkranke und sterbende Menschen sollen darauf vertrauen können, dass sie die Fürsorge, Pflege und Zuwendung erhalten, die sie benötigen. „Wir müssen hinhören, was die Bewohner wollen“, betonte Dirk Müller, Projektleiter des Kompetenzzentrums Palliative Geriatrie beim Unionhilfswerk. Sterbebegleitung sei allumfassend, und nicht immer traurig. Bei Sekt und Cremetorte werde das Tabu-Thema Sterben zum Beispiel in der Vorbereitungsgruppe für Hospizarbeit besprochen. Der eigene, unverkrampfte Umgang als Pflegender kann helfen, den Hochbetagten und Schwerstkranken ein Leben und Sterben in Würde zu bieten. Warum also einer alten Dame ihren tradierten, abendlichen Cognac-Schlummertrunk verwehren? Zuhören, die Bedürfnisse erkennen und Geborgenheit geben, seien der Schlüssel für eine gelingende Umsorgung schwerstkranker und hochaltriger Menschen.

Damit das Zusammenspiel von Ärzten, Pflegern, Angehörigen und Ehrenamtlichen gelingt, forderte Dr. Roland Kunz, Palliativmediziner aus Zürich, eine stete Weiterentwicklung in allen Bereichen. „Wir müssen am Thema dran bleiben“, sagte er. In den 1990er Jahren befand sich die Palliativ-Medizin und Geriatrie noch in den Anfängen. Bis heute habe sich vieles verbessert. „Doch es ist ein Prozess, den man nicht in einem 3-Wochen-Kurs lernt und den man weiter anstoßen muss“, sagte Kunz. Dazu sei auch die Basis gefordert wie zum Beispiel die Heimleitung und das Pflegepersonal. Eine Art Aufbruchsstimmung sei nicht nur in der Schweiz zu spüren, sondern auch in Österreich habe man die Bedeutung des Themas erkannt. Prof. Dr. Katharina Heimerl aus Wien berichtete, dass Palliative Care mittlerweile auf der Agenda vieler österreichischer Fachorganisationen stünde. Aber sie nahm auch die Gesellschaft in die Pflicht. „Es muss ein Sorgenetzwerk aus Nachbarn, Tochter oder Enkel aufgebaut werden“, sagte sie. Insbesondere mit der Achtsamkeit gegenüber seinen Mitmenschen könne eine sorgende Gesellschaft aufgebaut werden und ein Altern in Würde gelingen.

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