Engste Freunde, ärgste Feinde?
Die USA müssen ihr Verhältnis zu den Ländern des nördlichen Dreiecks neu bestimmen
In der Woche, in der ein geradezu explosionsartiger Anstieg der ungeregelten
Migration aus Mittelamerika in die USA bekannt wurde, hat der Beauftragte der
Biden-Regierung für die Länder des Nördlichen Dreiecks, Ricardo Zuñiga, zum ersten
Mal Guatemala und El Salvador besucht und Gespräche mit den dortigen Regierungen
geführt. Diese gelten zwar als Alliierte der USA, aber manchmal bereitet einem das
Verhalten der engsten Freunde das größte Kopfzerbrechen. Das gilt jedenfalls für
Guatemala, Honduras und El Salvador. Die Regierung Biden muss einerseits Ruhe in
die Beziehungen bringen, andererseits aber auch die Ursachen der institutionellen
Schwächen der Länder und der ungeregelten Migration bekämpfen.