Peru am Scheideweg
Der Zusammenprall der Institutionen zehrt an der Gesundheit der Demokratie
Ein Präsident, der den Kongress ohne erfolgte Parlamentsabstimmung aufgrund des „faktischen
Entzuges des Vertrauens“ auflöst. Ein aufgelöstes Parlament, welches daraufhin den Präsidenten
absetzt. Eine Vizepräsidentin, die sich vom abgesetzten Kongress als Präsidentin vereidigen lässt, um 24
Stunden später wieder zurückzutreten. Ein Verfassungsgericht, dessen Zusammensetzung Ursprung
der Krise war und das jetzt gefordert ist, diese aufzulösen. Und eine an politisches Drama gewöhnte
Öffentlichkeit, die sich verhält, als wäre nichts geschehen. Dies sind die kuriosen aber auch Besorgnis
erregenden Zutaten der schweren Verfassungskrise, die Peru derzeit durchlebt.