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Einzeltitel

Alte Paare, neue Passanten

ของ Prof. Dr. Michael Braun

Neuerscheinungen von Literaturpreisträgern der KAS zur Leipziger Buchmesse 2012

Bücher haben ihre Schicksale. Und ihre Geschichten: Zum sechzigjährigen Jubiläum seiner Zeitschrift „Sinn und Form“ hatte der Chefredakteur Sebastian Kleinschmidt im Dezember 2010 zu einem Symposium über die „Metaphysik der Schlaflosigkeit“ in die Berliner Akademie der Künste eingeladen. Auf dem Podium saß der Schriftsteller Thomas Hürlimann. Neben ihm der Verleger Michael Krüger, der nach einem Überseeflug 48 Stunden ohne Schlaf war. Aber wach genug, um zu fragen, ob er, Hürlimann, nicht Lust habe, einen Sammelband mit erzählenden Passagen von Botho Strauß zusammenzustellen.

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Der Band ist eine der Neuerscheinungen der Literaturpreisträger der Stiftung zur Leipziger Buchmesse: Eine schmucke Feder im Strauß der aktuellen Frühjahrskollektion, darunter auch überraschende Neuausgaben, wie die beiden lange vergriffenen Fragebände zu Hitler, die Walter Kempowski (Literaturpreisträger der KAS 1994) 1973 und 1979 publiziert hat, wichtige Stationen zu seinem opus magnum „Das Echolot“: „Haben Sie Hitler gesehen“ / „Haben Sie davon gewußt“. Zu der Neuausgabe hat Joachim Gauck ein Vorwort beigesteuert.

„Märzveilchen“

Sarah Kirsch (erste Preisträgerin der KAS 1993) setzt ihre Reihe poetischer Journale mit dem frühlingshaften Titel „Märzveilchen“ fort. Das Buch enthält Tagebuchnotate aus dem Zeitraum Dezember 2001 bis Herbst 2002. Es sind persönliche Aufzeichnungen, neue Gedichte und Kommentare zum Zeitgeschehen, das mit den Auswirkungen von 9/11 oder Überschwemmungen im Osten Deutschlands ins Schreiben der Autorin eindringt. Im schnoddrigen „Sarah-Sound“ heißen die Tage „Mohntach“ und „Mistwoch“, der Ort „Tee“ (für „Tielenhemme“), die Darmstädter Akademie „für Strafe und Richtung“. Dazwischen wird fern- und nahgesehen, gelesen und die Liebe kommentiert: Sie „ist wie der Mond, wenn sie nicht zunimmt, nimmt sie ab“.

„Sein Glück verdienen“

Burkhard Spinnen (Literaturpreis 1999) hat einen mit schönen Fotos versehenen Band über Fontanes zeitlose Frauengestalten geschrieben, „Sein Glück verdienen“. Über Cees Nooteboom (Literaturpreis 2010) gibt es einen anregenden Film, der jetzt auf DVD zu sehen ist: Der Filmregisseur Heinz Peter Schwerfel folgt in „Hotel Nooteboom“ dem Autor auf seinen Reisen durch die Metropolen und befragt Weggefährten und Freunde, darunter Rüdiger Safranski. Der Film macht Lust auf Nooteboom-Lektüre. Seine gesammelten Romane und Erzählungen erscheinen in einem über 1000seitigen Band.

Ein neues „Buch Joseph“

Das Ereignis des Literaturfrühjahrs ist Patrick Roths neuer Roman „Sunrise“. Es ist das längste, dichteste und wohl auch bislang wichtigste Buch des KAS-Literaturpreisträgers (2003), Eröffnung einer neuen Werkphase, wie die Roth-Forscherin Michaela Kopp-Marx (Heidelberg) annimmt. Schon der Untertitel „Das Buch Joseph“ lässt aufhorchen: Der Roman spielt im Jahr 70 nach Christus während der Belagerung Jerusalems. Demgemäß geht es nicht etwa um den alttestamentlichen Joseph wie bei Thomas Mann, sondern um den Ziehvater Jesu und Mann Marias, der jenem anderen Joseph aber gleich ist in der Sensibilität für Träume, der Fürsorglichkeit und dem Fragen nach dem unergründlichen Willen Gottes. Patrick Roth stellt uns einen unerhörten Joseph vor Augen, von dem die Evangelien nur einen kleinen Teil überliefern, einen Joseph, der sein erstes Kind verliert, einen ägyptischen Sklaven rettet und sich dem göttlichen Willen, den Sohn zu opfern, widersetzt. Ein ergreifender Roman über Glauben und Wissen, Erfahrung und Erlösung, Opfer und Verrat, über die Wahrheit als Weg oder Ziel, über den Menschen an der Grenze zu dem, wo sein Menschsein aufhört und etwas außerhalb von ihm Liegendes, ein Dämonisches oder ein Göttliches, anfängt. Sehr lesenswert!

„Paare, Passanten“

Das gilt auch für Thomas Hürlimanns (Literaturpreis der KAS 1997) stattliche Sammlung aus der Prosa von Botho Strauß, dessen Markenzeichen der Band „Paare, Passanten“ (1981) ist. Der Titel des Buches „Sie/Er“ reformuliert diese Grundidee. In den 1990er Jahren war Strauß „mit Aristoteles und dem Papst“ der „Überzeugung, daß das Paar jeder weiteren Gemeinschaft vorgeht. Es ist sogar der einzige Inhalt meines Schreibens, daß das Paar vor dem Staat, der Gesellschaft und jeder sonstigen Ordnung steht. Von ihm leiten sich alle sozialen Elementarien ab, nicht zuletzt das der Entzweiung“.

Paarungen zwischen Mann und Frau bilden das Grundgerüst der hier präsentierten Geschichten. Die Figuren sind zermürbte Liebesbankrotteure und „Kleingläubige der Liebe“, arme Angeber und einsame Mütter; es gibt Paare auf verlorenem Posten und solche, die einen Pakt erfüllen. Immer geht es dem „Mythensucher und Wahrheitsfinder“ Botho Strauß (Volker Weidermann) dabei um den Zusammenhang der kleinen Paartragödie mit der „großen Geschichte des menschlichen Unglücks“, um das, was eine Geschichte „Verkennung“ nennt: Eine Frau läuft nach einem Ehekrach durch die Felder, sie dreht sich um, glaubt ihren Mann zu erkennen – und trifft auf den Erzähler, dem sie sich anvertraut bis zum gegenseitigen Bitten um Verzeihung: Das Spiel wird Ernst in einer innigen Geste des Abschieds: „Ihre Hände umgriffen meinen Nacken, wir küssten uns und gingen auseinander.“

Für den Leser kann das lehrreich und erschreckend schön sein. Eine kleine Hilfestellung kommt von der „Buchfee“ Hermetia, mit der die Sammlung aufwartet und schließt. Dieser „Plaggeist im Buch“ hält dem Leser wach, fordert sein Verstehen und sein Mitfühlen heraus. Hermetia erinnert die Leser an die Macht der Liebe, die trennt und vereint, und sie verrät ein Geheimnis des Buches: Das Buch ist „das einzige Wesen, vor dem der heutige Mensch noch den Blick niederschlägt“.

Weitere Neuerscheinungen

  • Daniel Kehlmann: Lob. Über Literatur. Reinbek: Rowohlt, 2012. Paperback, 8,99 Euro.
  • Walter Kempowski: Haben Sie Hitler gesehen? Haben Sie davon gewusst? Mit einem Vorwort von Joachim Gauck. München: Knaus, 2012. Geb., 19,99 Euro.
  • Sarah Kirsch: Märzveilchen. Stuttgart: DVA, 2012. Geb.
  • Wulf Kirsten: fliehende ansicht. Gedichte. Frankfurt a.M.: Fischer, 2012. Geb., 16,99 Euro. (erscheint im Mai).
  • Hartmut Lange: Positiver Nihilismus. Berlin: Matthes&Seitz, 2012. Engl. Br., 14,80 Euro. (erscheint im Mai).
  • Cees Nooteboom: Romane und Erzählungen. Epilog von László Földény. Übersetzt von Heike Fleming. Berlin: Suhrkamp, 2012. Paperback, 25 Euro. (erscheint im April).
  • Hotel Nooteboom. Eine Bilderreise ins Land der Worte. Regisseur: Heinz Peter Schwerfel. DVD. Berlin: Suhrkamp, 2012. 19,90 Euro.
  • Patrick Roth: Sunrise. Das Buch Joseph. Göttingen: Wallstein, 2012. Geb., 24,90 Euro.
  • Ralf Rothmann: Shakespeares Hühner. Erzählungen. Berlin: Suhrkamp, 2012. Paperback, 19,95 Euro. (erscheint im April).
  • Ralf Rothmann: Gethsemane. Berlin: Insel, 2012. Geb., 10.95 Euro.
  • Burkhard Spinnen: Sein Glück verdienen. Theodor Fontanes zeitlose Heldinnen. München: Knesebeck, 2012. Geb., 29,95 Euro.
  • Botho Strauß: Sie/Er. Erzählungen. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Thomas Hürlimann. München: Hanser, 2012. Geb. mit Schutzumschlag. 19,90 Euro.
  • Uwe Tellkamp: Die Schwebebahn. Dresdner Erkundungen. Berlin: Insel, 2012. Paperback, 10,99 Euro.

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