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Виступи на заходах

„Ihr Leben ist ein Berg des Friedenstiftens“

KAS würdigt Erzbischof Nossol als großen Brückenbauer

Als einen Pontifex, der sich um den Ausgleich der Nationen und Konfessionen verdient gemacht habe, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung gestern wenige Wochen nach dessen 80. Geburtstag Erzbischof Alfons Nossol geehrt.

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„Mit Dankbarkeit blicken wir auf das zurück, was sie an Aussöhnung und an Freundschaft zwischen Polen und Deutschen geschaffen und für die europäische Einigung getan haben“, sagte der Vorsitzende der KAS, Hans-Gert Pöttering, in Erinnerung an Nossols Initiative eines deutsch–polnischen Versöhnungsgottesdienstes in Kreisau am 12. November 1989. Der Ehrenvorsitzende der KAS, Bernhard Vogel, ergänzte: „Sie haben aus Ihrem Leben einen Berg des Friedenstiftens gemacht. Dafür gebührt Ihnen ein besonderes Denkmal.“

Laudatio durch Walter Kardinal Kasper

Vor knapp 200 Gästen im Berliner Forum, darunter auch Schüler des Romain-Rolland-Gymnasiums und der Robert-Jungk-Oberschule, hielt Walter Kardinal Kasper die Laudatio auf Nossol. Der Jubilar habe Brücken zwischen der theologischen Reflexion und dem gelebtem christlichen Glauben gebaut, sagte Kasper. Zugute sei ihm dabei eine „Sprache des Herzens“ gekommen. Frei nach Nossols bischöflichen Wort aus dem Epheserbrief „Die Wahrheit in der Liebe tun“ sei es ihm gelungen, aus Feinden Gegner und aus Gegnern Freunde zu machen. Besonders würdigte Kasper Nossols Einsatz für die Ökumene. Nossol sei für ihn der wohl „menschenfreundlichste Ökumeniker, dem ich je begegnet bin“.

Ökumenischer Prozess

Welche Belastungsprobe die ökumenische Brücke in Zukunft wird bestehen müssen, darüber diskutierte anschließend ein Panel unter Moderation von Sabine Adler, Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandradios. Bischof a.D. Wolfgang Huber warb für einen realistischen Blick auf den ökumenischen Fortschritt. All diejenigen, die schon heute eine organisatorische Verbindung der Kirchen unter einem Oberhaupt mit einem Amtverständnis mit einer Liturgie fordern, müssten ihre Erwartungen zügeln. Trotzdem: „Das Jammern über den ökumenischen Zustand ist viel zu kurzatmig“, so Huber. Vielmehr müsse der Blick auf das gelenkt werden, was innerhalb von nur einem halben Jahrhundert, nämlich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil bis 1999, im ökumenischen Fortschritt erreicht worden sei. Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre habe gerade in Deutschland eine tiefgreifende Änderung des christlichen Miteinanders zur Folge gehabt, etwa bei der Akzeptanz überkonfessioneller Ehen. Statt andauernd uneinlösbare Forderungen in die Welt zu setzen, solle vielmehr das Evangelium gemeinsam überzeugend praktiziert werden.

Die Beobachtung sei aber richtig, dass die Ökumene heute vor einer harten Bewährungsprobe stehe. „Es geht gerade nicht weiter“, so Huber, auch wegen Differenzen bei der Frage des kirchlichen Amtes. Ein Punkt, der mit Respekt wahrzunehmen sei und an dem alle Beteiligten mit der nötigen Hartnäckigkeit arbeiten müssten.

Auch Kardinal Kasper unterstrich das Erreichte im ökumenischen Prozess. „Als Bub bin ich nie in eine evangelische Kirche gegangen, weil ich dachte, das müsse ich beichten. Heute feiere ich mit evangelischen Bischöfen in einer evangelischen Kirche gemeinsame Wortgottesdienste“, erzählte Kasper. Die Zusammenarbeit zwischen evangelischen und katholischen Christen sei auf der Ebene der Gemeinden bereits eine Selbstverständlichkeit, „wenn die Chemie zwischen evangelischen und katholischen Pfarrern stimmt“. Das sei auch in Rom so. Die Ökumene als solche sei daher irreversibel. Es nütze aber nichts, Unterschiede zu überspringen. Zunächst müssten Gemeinsamkeiten gemeinsam bezeugt werden. „Wir können voneinander lernen“, ist sich Kasper sicher, auch wenn das ein langer Prozess werde. Aber, wie im richtigen Leben: Man müsse auch Durststrecken durchstehen und um Positionen ringen. Oftmals hätten sich solche Phasen rückblickend als die fruchtbarsten erwiesen.

Verständigung mit dem Islam

Eine weitere Brücke dürfte zukünftig vor Belastungsproben stehen: das Verhältnis der Christenheit zum Islam. Pöttering sieht darin die „eigentliche Herausforderung des 21. Jahrhunderts“ und betonte die Bedeutung der Balance zwischen den Religionen. Niemand habe jemals gesagt, Europa sei ein christlicher Club. Er warb für mehr gegenseitiges Verständnis und dafür, Gemeinsamkeiten, wie die Würde des Menschen, auf der beide Religionen fußen, stärker herauszustellen. „Terrorismus lehnen wir ab, aber ein gläubiger Moslem muss uns als gläubiger Christ nahestehen“, so Pöttering.

Bischof Huber warb in diesem Zusammenhang für mehr Selbstbewusstsein unter den 350 Millionen Christen in Europa. „Wir dürfen es uns nicht gefallen lassen, dass bestimmte kulturelle Eliten meinen, kulturell auf der Höhe sei man nur dann, wenn man vom christlichen Glauben nichts mehr weiß“, so Huber. Die christliche Prägung Europas müsse respektiert werden. Sie sei bei Weitem kein Phänomen der Vergangenheit.

Nossol selber zeigte sich gerührt von so viel Lob. „Ich habe nur meine christliche Pflicht getan“, sagte er und nutzte noch einmal die Gelegenheit für seine Herzenssache, die Ökumene, zu werben. Es gehe nicht darum, sich von einer Konfession in die andere zu bewegen. Vielmehr müsse es in Anlehnung an die Enzyklika „Ut Unum Sint“ gelingen, uns „durch die Gnade der Umkehr auf Christus“ aufeinander zuzubewegen.

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