Виступи на заходах
Städtebau und Stadtentwicklung müssen sich an die steigende Bevölkerungszahl und Urbanisierung anpassen. Davon ist Dr. Michael Denkel, Mitglied der Geschäftsleitung und Partner von AS&P-Albert Speer & Partner GmbH überzeugt. „Wir leben im Jahrhundert der Städte, denn es gibt bereits 27 Megastädte mit über 10 Millionen Einwohnern auf der Welt“, stellte der Stadtplaner in seinem Impulsvortrag fest. 1950 waren es nur drei. Diese Anpassung sei für ihn Transformation. Die Stadtplanung muss Faktoren, die weit in der Zukunft liegen, mit einberechnen. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung seien dabei grundlegende Elemente.
Denkel forderte Veränderungen in den Lebensbereichen. Da Wachstum und Verbrauch nicht entkoppelt werden könnten, „müssen wir unseren Lebensstil in Frage stellen und überdenken“, so Denkel. Andere Formen des Wohlstandes müssten entwickelt werden. Aber ein intelligenter Ressourcenschutz bedeute nicht Verzicht auf Lebensqualität. Die Entwicklung dürfe nicht dahin führen, dass beispielsweise sparsame Leuchtkörper verwendet werden, aber im Gegenzug mehr Lampen installiert würden. Dieser Rebound-Effekt führe nicht zum Ziel.
Als eine Säule einer nachhaltigen Stadtentwicklung bezeichnete Denkel Management und Strategie. Er empfahl den Stadtentwicklern und Verantwortlichen, den Bürger in den Prozess mit einzubeziehen. Transparenz sei entscheidend. Er sieht allerdings Bürgerabstimmungen zu städtischen Bauvorhaben kritisch. „Über Stadtentwicklung kann nicht einfach mit Ja oder Nein abgestimmt werden“, sagte Denkel. Dazu sei Städteplanung zu komplex.
Eröffnet worden war die Konferenz von Dr. Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er bezeichnete die rasant wachsende Weltbevölkerung in den kommenden Jahrzehnten als eine globale Herausforderung, der sich die Industrie- und Schwellenländer stellen müssten. Mit der damit einhergehenden zunehmenden Verstädterung steige auch die Umweltbelastung. „Städtische Ballungsräume sind heute für 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich“, so Pöttering. Um eine nachhaltige und ressourcenschonende Energieversorgung zu gewährleisten, seien langfristige Lösungen nötig. „Wir müssen bereits heute schonend mit unseren Ressourcen umgehen, damit auch noch unsere Nachkommen eine lebenswerte Umwelt vorfinden“, betonte der Vorsitzende. Für eine nachhaltige Energieversorgung sei die Erforschung nachwachsender Ressourcen eine wichtige Grundlage.
In der anschließenden Diskussion über nachhaltige Maßnahmen bei der Stadtentwicklung und Auswirkungen des Klimawandels, brachte Délio Malheiros, Vize-Bürgermeister von Belo Horizonte und dortiger Umweltdezernent, einige positive Beispiele. Das Städtenetz CB27, ein Forum für Nachhaltigkeit, hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, erneuerbare Energien auszubauen, den Wasserverbrauch zu senken, den Nahverkehr auszubauen und so die brasilianischen Großstädte klimafreundlicher zu gestalten. In Belo Horizonte habe sich bereits die Lebensqualität der 4,3 Millionen Einwohner im Stadtbereich verbessert, erläuterte Malheiros. Es wurden Bäume gepflanzt und eine hohe Anzahl von Grünflächen geschaffen. Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung, wurde die Solarenergie ausgebaut. „Die Sonnenenergiegewinnung wird bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro eine große Rolle spielen“, sagte der Umweltdezernent. Allerdings stelle der Verkehr noch eine Herausforderung dar. Zu viele Brasilianer nutzen das Auto statt der öffentlichen Verkehrsmittel. „91 Prozent der Autos fahren mit einem Ethanol-Benzin-Gemisch und belasten die Umwelt“, kritisierte Malheiros. Er forderte stattdessen den weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Das zu einem Umdenken auch die Unterstützung vonseiten der Regierung erforderlich ist, wurde im zweiten Panel zu Lebensqualität, Wachstum und Wandel deutlich. Der Geograf und Umweltwissenschaftler Prof. Dr. Run Wang, Vice Director of Department Institute of Urban Environment Educational Institution at Hubei University in China, erläuterte, dass China seine CO2-Emissionen stark eindämmen wolle. Bis 2020 sollen 40 bis 45 Prozent weniger CO2 pro BIP-Einheit emittiert werden. Weitere zehn Jahre später solle der Kohlendioxidausstoß nicht mehr wachsen, der Anteil der erneuerbaren Energien um 20 Prozent erhöht werden. Doch mit Sorge blickte Wang auf die Autoindustrie. „Jeder zehnte chinesische Bürger hat ein Auto und die Automobilproduktion wächst“, erläuterte Wang. Nach seinen Berechnungen stünden in zehn Jahren 330 Millionen PKW zur Verfügung. Er beklagte, dass das Bewusstsein für Klimaschutz und Umwelt in China nur oberflächlich sei und der Wandlungsprozess nur schleppend voran ginge. Ende 2015 soll in Paris bei einer UN-Klimakonferenz ein neues Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung für die Zeit nach 2020 ausgehandelt werden. Wang geht davon aus, dass China eine bedeutende Rolle dabei spielen werde.
Von China und den globalen Herausforderungen aus richtete sich der Blick im dritten Diskussionsblock auf Hamburg und die Deutsche Energiewende. Die Referenten waren sich einig, dass Deutschland auf einem guten Weg sei und eine Vorbildfunktion für andere Länder in bestimmten Bereichen der Energiepolitik einnehme. Dr. Kora Kristof, Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeitsstrategien, Ressourcenschonung und Instrumente des deutschen Umweltbundesamtes, sieht aber noch Nachbesserungsbedarf. „Mit der Energiewende sind wir aus einer Nische gewachsen, aber dabei sind die gesetzlichen Regulierungen und sozialen Lösungen nicht mitgewachsen, die es ebenfalls benötigt“, sagte Kristof. Technik, Politik und Wissenschaft müssten nun die nächste Stufe gemeinsam erarbeiten. Auch Birgit Stöver MdHB, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin und Fachsprecherin für die Themen Umwelt/Klimaschutz/Energie der CDU-Fraktion in Hamburg, plädierte für mehr Klimaschutz und Energieeinsparmaßnahmen in ihrer Stadt. Hamburg als Industriehafenstadt nehme die Klimaschutzziele ernst. Mit der Alster und Elbe gebe es gute Voraussetzungen für eine grüne Lunge und Nachhaltigkeit, aber im Gebäudebereich müsse mehr getan werden. 70 Prozent der Häuser wurde vor dem in Kraft treten des Energieeinspargesetzes (EEG) gebaut. „Dort ist noch Potential, das angepackt wird“, so Stöver.
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