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Виступи на заходах

Fackel an die junge Generation weitergeben

Lichtenberger Gespräch

Welche Entwicklungsperspektiven bieten sich für den Standort der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR? Mit dieser Frage setzen sich vier ausgewiesene Experten unter der Moderation von Danny Freymark MdA in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) auseinander.

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Roland Jahn, Leiter dieser Behörde, erläuterte sein Konzept eines „Campus für Demokratie“. Sein Ziel ist es dabei das Gelände unter Einbindung möglichst vieler staatlicher und gesellschaftlicher Institutionen und Akteure zu einem Lern- und Erinnerungsort zu entwickeln. Er machte deutlich, dass die Bezeichnung „Campus der Demokratie“ zunächst paradox klingt, da der Ort, der jahrzehntelang Sinnbild für Unterdrückung war, nun für Demokratie stehen und werben soll. Jahn machte allerdings überzeugend deutlich, dass das, was auf den ersten Blick unglaublich klingt, bei näherer Betrachtung dann doch sinnvoll erscheint. „Die ehemalige Stasi-Zentrale eignet sich vortrefflich dafür die gesellschaftliche Dynamik zwischen Diktatur und Demokratie zu reflektieren“. Aus seiner Sicht soll der negativ besetzte Ort dabei positiv genutzt werden, als ein Ort der Friedlichen Revolution (Besetzung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990) und der gesellschaftlichen Nutzung der Geheimpolizei-Unterlagen (BStU-Archiv). Sein Credo lautete, dass das Gelände, unabhängig davon wie es mit der BStU weitergehe, als historischer Ort zwischen den Generationen genutzt werden müsse. Die Tatsache, dass dann an einem Ort Repression, Revolution und Aufarbeitung dargestellt und zusammengeführt würden, bezeichnete er als einzigartig.

Wolfgang Wieland, Mitglied in der vom Bundestag eingesetzten Expertenkommission zur Zukunft der Behörde, die Herr Jahn leitet, geht davon aus, dass die Akten der BStU sehr wahrscheinlich ins Bundesarchiv überführt werden. Seiner Meinung nach muss die Weiterentwicklung des Geländes so konzipiert werden, dass es gelingt die Fackel an die junge Generation weiter zu geben. Wieland machte sich dafür stark das Gelände als attraktiven und lebendigen Lernort zu nutzen, der dabei auf mehreren Säulen stehen soll. Zu diesen zählte er das Stasi-Museum, das Stasi-Archiv und die Ausstellung über die Friedlichen Revolution.

Tom Sello von der Robert-Havemann-Gesellschaft, der sich vor 1989 zweimal unfreiwillig auf diesem Gelände aufgehalten hat, schilderte vor diesem Hintergrund sein ungutes Gefühl, dass er verspürte, als er von der Idee der Entwicklung eines Campus der Demokratie hörte. Zwischenzeitlich ist er aber von dem Konzept überzeugt. Er verwies auf den großen Erfolg der Open-Air-Ausstellung über die Friedliche Revolution, die seine Gesellschaft entwickelt hat und die 2009 auf dem Alexanderplatz zu sehen war. Er ist der festen Überzeugung, dass es mit dieser Ausstellung, die ab 2016 dauerhaft auf dem Gelände gezeigt werden soll, gelingen wird, den negativ besetzten Ort deutlich attraktiver für Besucher wie Anwohner zu machen.

Constanze Cremer, Geschäftsführerin der Stadtentwicklungsgesellschaft Stattbau Berlin, die für die Entwicklung des gesamten Sanierungsgebietes Frankfurter Allee Nord zuständig ist, ging auf die schwierige Eigentümerstruktur auf dem Gelände ein, die für die Erstellung eines Gesamtkonzepts nicht gerade förderlich ist. Ihrer Überzeugung nach wäre es sinnvoll, die abweisende Blockstruktur des Areals durch den Abriss eines Teils der Gebäude aufzulockern. Zusätzlich zu den bereits auf dem Gelände befindlichen Institutionen, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte beschäftigen sowie einem Ärztezentrum und einer Sparkasse, müsse es aus ihrer Sicht jedoch gelingen noch zusätzliches Gewerbe und Kultur anzusiedeln sowie einen Teil der Gebäude als Wohnraum nutzbar zu machen. Dies alles würde dazu beitragen, dass dieser Ort lebendiger und von den Lichtenbergern/innen auch besser angenommen würde. „Es kommt darauf an, das negative Image - Stichwort „Stasi-Stadt“ und „Glatzen“ - abzulegen. Die Aufgabe ist ihrer Überzeugung richtig groß, kann aber gemeistert werden, wenn möglichst vieler Akteure aus Staat und Gesellschaft mit anpacken.

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Christian Schleicher

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Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

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