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Peru am Scheideweg

Küsten und Gebirge, Goldminen und Kokaplantagen, Neoliberalismus und Armut – Peru ist ein Land der Gegensätze. Ob es ihm in den kommenden Jahren gelingen wird, den Weg zu einer gefestigten Demokratie mit stabiler Wirtschaft einzuschlagen, darüber haben in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung drei Peru-Experten diskutiert. Gemeinsam drückten sie ihre Zuversicht aus, dass die Andenrepublik für Europa zu einem wichtigen und stabilen Partner in der Region werden könnte.

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Michael Lingenthal, der das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Lima leitet, sieht den Umgang mit den vorhandenen Wasserressourcen als ein entscheidendes Kriterium. „Wenn Peru einen Weg findet, das Wasser aus den Anden in die Wüstenbereiche zu bringen, dann steht es vor einer blühenden Zukunft“, sagte er. Daneben sei vor allem eine Verbesserung im Bildungsbereich notwendig, damit mehr Rohstoffe aus den peruanischen Minen auch im Land verarbeitet werden können.

Den Kampf gegen die Armut im Land sieht Peter Weiß MdB, Leiter des fraktionsinternen Arbeitskreises zu Lateinamerika, als wichtigste Zukunftsaufgabe Perus an. Daher ziele auch die deutsch-peruanische Entwicklungszusammenarbeit vor allem auf den ländlichen Raum ab, wo die Armutsrate deutlich höher als in den Städten liegt. Außerdem sei die Beförderung von zivilgesellschaftlichem Engagement eine große Herausforderung, sagte Weiß.

Die Förderung der Zivilgesellschaft ist auch das Anliegen von Adele de la Puente, die als Sprecherin von “kas-joven” ein lateinamerika-weites Netzwerk von gesellschaftspolitisch engagierten jungen Menschen vertritt. Sie beobachtet, dass es vor allem in den ländlichen Gebieten Perus wenig Identifikation mit dem Staat gibt. Daher ist es ihr wichtig, dass die Menschen sich in gesellschaftliche Prozesse einbringen, um das Land weiterzuentwickeln und die Solidarität untereinander zu erhöhen.

Politisch ist das Land auf einem guten Weg, darin sind sich die Experten einig. „Mit der letzten Wahl haben sich die Peruaner gegen eine weitere linkspopulistische Regierung in Lateinamerika entschieden“, so Peter Weiß. Der 2006 gewählte Präsident Alan Garcia trieb dagegen die Privatisierung vieler Betriebe im Land voran. „Auf der einen Seite regt das die Wirtschaft an, auf der anderen Seite profitiert das Land dadurch momentan zu wenig von den eigenen Rohstoffen“, bewertete Michael Lingenthal das Vorgehen. Immerhin hat Peru die weltweite Wirtschaftskrise fast unbeschadet überstanden.

Große Probleme erwachsen dagegen aus dem Drogenhandel. Peru ist der größte Koka-Produzent der Welt, entsprechend präsent ist das organisierte Verbrechen. „Peru führt hier einen Krieg, der ihm vom Westen aufgedrängt wird“, sagte Michael Lingenthal. Um eine ähnliche Entwicklung zu vermeiden, wie sie Kolumbien hinter sich hat, müsse der Staat präsent und gut ausgerüstet sein. Zudem sei es wichtig, den Bauern Alternativen zum lukrativen Kokaanbau aufzuzeigen, so Adele de la Puente.

Trotz dieser Probleme bleibt Peru ein aufstrebender Staat, wie Michael Lingenthal in seinem Schlussresümee betonte. Allerdings müsse sich Europa mehr um das Land bemühen: „Peru richtet sich zunehmend auf Partner in Asien aus. Die enge Verbindung, die wir seit Jahrzehnten zwischen Lateinamerika und Europa haben, ist nicht mehr selbstverständlich.“

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