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Schloss sucht Schlüssel

Welche Rolle spielt die Bildung bei der Integration?

Ist Bildung der eine Schlüssel zur Integration oder ist es nur ein Schlüssel an einem ganzen Schlüsselbund voller Integrationsmaßnahmen? Dieser Frage sind Wissenschaftler und Politiker beim Friedrichshain-Kreuzberger Gespräch nachgegangen.

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Heute soll im Berliner Abgeordnetenhaus das Integrationsgesetz verabschiedet werden. Ein zentrales Thema der Integrationsdiskussion ist die Bildung der Migranten, die in den neuen Regelungen jedoch keine Rolle spielt. Wohl aber im Integrationsalltag, sagt Ertan Taskiran. Der Vorsitzende des Deutsch-Türkischen Forums der Berliner CDU sieht die Bildung als wichtigsten Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration. „Nachhaltige Integration muss von Beginn an gesteuert und unterstützt werden, vor allem durch Sprachförderung“, erläutert der deutsch-türkische Familienvater, der seit 30 Jahren in Kreuzberg lebt. Die frühpädagogische Förderung komme auch für viele Migrantenkinder zu spät, weil es keine Pflicht gibt, die Kinder in eine Kindertagesstätte zu schicken, wo sie Deutsch lernen würden. „Wir müssen die Kindertagesstätten mehr nutzen, um die Eltern zu erreichen. In interkulturellen Krippen zum Beispiel können sowohl Kinder als auch Eltern Kontakt mit der anderen Kultur aufnehmen, sich austauschen und zugleich die Sprache fördern“, ergänzt Taskiran in seinen Forderungen.

Eben dort sieht auch die Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek Ressourcen, um die Integration zu verbessern: „Immer wird nur an den Schulen und den Lehrern gemeckert und neues Geld hineingepumpt. Doch wo kommen den die Kinder her, die schlecht in der Schule sind? Denen geht es zu Hause schlecht, weil die Eltern überfordert sind oder kein Interesse an Bildung haben.“ Unabhängig vom Herkunftsland und der Religion ständen archaische Strukturen und strenge Traditionen innerhalb der Familie einer Öffnung gegenüber der deutschen Gesellschaft im Wege. „Paare, die durch Zwangsehen entstanden sind, können ihrem Kind nicht zeigen, was selbstbestimmtes Leben ist. Sie werden nicht sagen: ‚Lerne und steh auf eigenen Beinen'“, so Kelek, die in Istanbul geboren wurde und seit 40 Jahren in Deutschland lebt. „Vielleicht“, ergänzt sie, „muss man Möglichkeiten suchen, die Eltern auszubilden.“

Dieser Ansatz wird bereits in Berlin verfolgt. Andreas Germershausen ist Leiter des Referats Integrationspolitik bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und betont, dass seit 2007 zwei Prinzipien gelten, die die Integration unterstützen sollen: Die interkulturelle Öffnung und die Partizipation von Migranten. Beispiele, wo diese Grundsätze gelten und positiv wirken, kennt er viele: „Schulen, die sich interkulturell ausrichten, also Ehrenämter mit Migranten besetzen, sich ihrer Nachbarschaft öffnen, sind besonders erfolgreich, bilden sehr gut aus.“ Seit den verstärkten Anstrengungen rund um PISA verzeichne der Senat zudem zunehmend positivere Bilanzen: Die Schulabbrecherquote von Migranten sinkt, ihr Anteil an Gymnasiasten hat sich verdoppelt und sie haben besseren Zugang zu Ausbildungsplätzen. Also ist Bildung doch der essentielle Schlüssel zur Integration? Andreas Germershausen verneint: „Bildung ist ein Schlüssel. Aber auch die anderen gesellschaftlichen Aspekte sind wichtige Schlüssel, mit denen wir das Schloss zur Integration öffnen können.“

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Berlin Deutschland

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