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Виступи на заходах

Weil Freiheit nicht vom Himmmel fällt

з Sonja Hartwig, Kilian Trotier

Uwe Tellkamp erhält den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung

Uwe Tellkamp hat am zweiten Adventssonntag den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2009 erhalten. Bernhard Vogel, der Vorsitzende der Stiftung, überreichte dem Schriftsteller im Weimarer Musikgymnasium Schloss Belvedere vor über 500 Gästen den mit 15.000 Euro dotierten Preis.

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Mit seinem Wenderoman „Der Turm“ gebe Tellkamp der DDR zwanzig Jahre nach ihrem Ende einen lebendigen Gedächtnisort, sagte Vogel in seiner Begrüßung. „Er hat aufgeschrieben, was festgehalten werden soll. Ohne Heimwehpathos, ohne Verharmlosungstendenz und ohne jene ‚Ostalgie’, mit der man die Sehnsucht nach einer DDR bezeichnet, wie sie hätte vielleicht sein können, aber in Wirklichkeit niemals war.“ Vogel nannte Tellkamp einen „herausragenden Zeugen und Anwalt der Freiheit des Wortes.“ „Der Turm“ zeige, dass Freiheit nicht vom Himmel falle, sondern ein ebenso erstrebenswertes wie höchst verletzliches Gut sei, ein Wert, der die Anstrengung einer ganzen Gesellschaft erfordere.

Die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen Christine Lieberknecht (CDU) griff den Gedanken der Freiheit auf und verglich die Ouvertüre des preisgekrönten Werkes mit der inzwischen legendären Aufführung von Beethovens neunter Symphonie anlässlich des Mauerfalls. Leonard Bernstein hatte seinerzeit den Text der Schillerschen Ode kurzerhand abgewandelt und anstelle von „Freude“: „Freiheit – schöner Götterfunken“ singen lassen. Tellkamps Einführung verfahre ähnlich poetisch-pathetisch. „Manche Leser wünschten sich vielleicht einen bequemeren Einstieg“, sagte die Ministerpräsidentin – auch Mitglied der Jury –, „aber das würde zu diesem Thema, zu diesem Werk nicht passen.“ „Der Turm“ bringe uns die DDR nahe, ohne die Welt mit Belehrung, Agitation oder Ehrgeiz verändern zu wollen.

Der Laudator Richard Schröder, evangelischer Theologe und Philosoph, analysierte die verschiedenen Charaktere des Turms, sprach über das rückwärtsgewandte Bürgertum, das Tellkamp so facettenreich beschreibe, und entmythologisierte die kommunistische Apologie, nur das Gute gewollt zu haben. Denn das gelinge nun einmal nicht – selbst nicht auf ungute Weise. Stundenlang, sagte Schröder, könne er über dieses Buch und die Turmgesellschaft reden. Tellkamps Roman sei eine wunderbare Vorlage für ein gründliches Nachdenken darüber, was in der DDR alles falsch gelaufen sei.

Tellkamp selbst antwortete den Belobigungen mit einer literarischen Dankesrede über das Zwielicht der Wirklichkeit, das das Leben sei. Es sei Aufgabe des Schriftstellers, dieses Zwielicht auszuleuchten, die Grauschraffierungen zwischen Schwarz und Weiß einzeln und präzise zu beschreiben. Politik, sagte Tellkamp, sei hingegen etwas Anderes: „Politik. Wo man, so scheint es, eine klare Meinung hat zu Dingen und Menschen. Wo es hier und dort gibt, gut und richtig, böse und falsch, und also Entscheidungen.“ Dichter seien zögerlich. Sie würden das Eindeutige nicht mögen, denn das sei nicht die Realität. Den Preis würdigte der Autor als hohe Anerkennung und Ehre. Sein „Turm“ habe manche Mängel, manches hätte er besser machen können, er stehe noch am Anfang.

„Der Turm“ hat sich inzwischen knapp 600.000 Mal verkauft. Zurzeit arbeitet Uwe Tellkamp an einer Fortsetzung, die am 9. November 1989 einsetzen soll. Er ist der siebzehnte Preisträger der Konrad-Adenauer-Stiftung, die mit dem Literaturpreis Schriftsteller auszeichnet, die bemüht sind, der Freiheit und Würde des Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen, und deren Werke sowohl von politisch-gesellschaftlicher Bedeutsamkeit als auch von ästhetisch-literarischer Qualität zeugen.

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