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Виступи на заходах

Weißrussische Journalisten informieren sich über Erinnerungskultur

Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung waren 15 unabhängige Journalistinnen und Journalisten aus Weißrussland Ende April für fünf Tage zu einem Studien- und Informationsprogramm in Deutschland, um Stätten der Erinnerungskultur in Berlin und Brandenburg zu besuchen und sich über Bildungsprogramme zur Vergangenheitsbewältigung zu informieren.

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Journalistinnen und Journalisten aus Weißrussland zu Gast bei der Konrad-Adenauer-Stiftung

Historische Bildungsarbeit ist ein Thema, zu dem es in Weißrussland nur ganz wenige Anknüpfungspunkte gibt. Gleichzeitig sind der Bedarf und das Interesse bei unabhängigen demokratischen Akteuren groß, deutsche Ansätze und Erfahrungen zu diesem Thema kennen zu lernen, denn im eigenen Land versucht eine aktive Staatspropaganda seit Jahren, durch eine extrem ideologisch geprägte Geschichtspolitik totalitäre Werte neu zu beleben. Der seit 1994 autoritär regierende Präsident Lukaschenko betreibt eine Glorifizierung der Stalin-Zeit, die Repressionen des stalinistischen und sowjetischen Regimes werden aus dem öffentlichen Diskurs konsequent ausgeklammert, und auch in Schulbüchern wird Stalin ausschließlich positiv dargestellt. Die vom Staat forcierte Wiedergeburt totalitärer Werte trübt die Wahrnehmung von autoritären Tendenzen in der gegenwärtigen Politik und Gesellschaft. Die KAS versucht mit ihren Partnern im Land, dieser Entwicklung mit einer aktiven Informations- und Bildungsarbeit entgegenzuwirken und bezieht in dieses Angebot auch unabhängige Journalisten ein, die eine wichtige Multiplikatorengruppe sind.

Das Studien- und Informationsprogramm fügte sich sehr gut in einen Schwerpunkt der KAS im Jahr 2009, in dem Deutschland mehrerer historischer Daten gedenkt: Die Bundesrepublik Deutschland wird 60 Jahre alt, und es sind 20 Jahre seit dem Fall der Berliner Mauer im November 1989 vergangen. Die KAS begleitet diese Jubiläen in Deutschland aufmerksam und macht auch weltweit darauf aufmerksam. Das Thema der Erinnerungskultur ist für Belarus von zentraler Bedeutung, denn für die Identitätsbildung und –entwicklung einer Nation ist es wichtig, wie sie mit der eigenen Vergangenheit umgeht. Eine offene und kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist ein wichtiger Baustein einer funktionierenden Demokratie. Das konnte den weißrussischen Journalisten mit dem Programm in Deutschland gezeigt werden und gab ihnen zahlreiche Anregungen für ihre Arbeit.

Konkret lagen die Programmschwerpunkte während der fünf Tage auf der Rolle und Funktion der Medien in der Gestaltung einer Erinnerungskultur bzw. bei der Aufarbeitung der Vergangenheit in Deutschland (Gespräch mit Dr. Wieland Niekisch, medienpolitischer Sprecher der CDU im Landtag Brandenburg, mit Michael Erbach, Chefredakteur der Potsdamer Neusten Nachrichten und mit Jochen Markett, Journalistische Nachwuchsförderung der KAS). In lebhafte Diskussionen müdeten die Vorträge von Arnold Vaatz, MdB, und Uwe Müller, Korrespondent der Welt, die über die politische, gesellschaftliche und wirtschaftlich-soziale Entwicklung in Deutschland nach der Wiedervereinigung aus Zeitzeugensicht bzw. in tiefgreifender journalistischer Analyse berichteten. Prof. Susanne Freund von der Fachhochschule Potsdam und Dr. Petra Haustein aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg stellten Konzepte zur historischen Bildungsarbeit vor. In ihren Referaten erläuterten sie auch konkrete Projekte wie etwa „Stolpersteine“, die ein wichtiges und von den Medien viel beachtetes Element der Erinnerungskultur in Brandenburg von 1933 – 1990 sind.

Während in Deutschland die Aufarbeitung der Vergangenheit als gemeinsame Aufgabe von Gesellschaft, Kommunen und Land gesehen wird, ist die staatlich gelenkte und ideologisch kontrollierte Geschichtspolitik in Belarus ein Instrument der gezielten Beeinflussung und Manipulation der eigenen Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund war es wichtig, den Teilnehmern des Programms die Idee und die Prinzipien einer demokratischen Erinnerungskultur zu vermitteln.

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Dr. Michael Borchard

Dr

Leiter Wissenschaftliche Dienste / Archiv für Christlich-Demokratische Politik

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