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Bomben im Basar

Zu den Hintergründen des Anschlags auf Touristen in Kairo

Der Bombenanschlag in Kairos historischer Altstadt trifft Ägypten in einem kritischen Moment. Innenpolitisch wächst die Wut auf Korruption, Misswirtschaft und steigende Preise. Bei den arabischen Nachbarstaaten und der islamistischen Opposition steht das Land wegen seiner Politik in der Gaza-Krise in der Kritik. Wirtschaftlich machen sich die weltweite Finanzkrise und der Rückgang des Tourismus deutlich bemerkbar. Die ägyptische Regierung arbeitet daher mit Hochdruck an einer schnellen Aufklärung der Anschläge und an einer Verbesserung der Sicherheitslage.

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Der Bombenanschlag auf Kairos beliebten Hussein-Platz soll nach offiziellen Angaben eine junge Französin das Leben gekostet haben. Etwa zwanzig weitere Personen – darunter ein Deutscher – sollen verletzt worden sein. Ägyptische Oppositionszeitungen mutmaßen demgegenüber, die Regierung wolle das wahre Ausmaß des Anschlags vertuschen, und berichten von vier Toten und über dreißig Verletzten. Fest steht bislang, dass die Attentäter den Sprengsatz auf dem belebten Platz kurz vor 19 Uhr gezündet hatten. Ein weiterer Sprengsatz wurde von ägyptischen Sicherheitskräften entschärft. Nicht nur über das Ausmaß sondern auch über den Ablauf des Anschlags kursierten in den ägyptischen Medien zunächst widersprüchliche Angaben. Augenzeugen berichteten von einer Handgranate, die vom obersten Stockwerk des „El-Hussein Hotels“ auf den Platz geworfen worden sei. Die Behörden sprachen später von einem gezielt platzierten Sprengsatz unter einer steinernen Bank. Nach neusten Erkenntnissen soll es sich allerdings tatsächlich um zwei selbstgebaute Handgranaten gehandelt haben.

Widersprüchlich waren ebenfalls die Spekulationen über die Hintermänner beziehungsweise -frauen des Anschlags. In ersten Gerüchten war zunächst von einer Gruppe von (voll)verschleierten Frauen die Rede, welche die Handgranaten in die Touristengruppe geworfen hätten. Ägyptische Experten vermuteten bereits am Abend die kleine islamistische Terrorgruppe „Al-Tayyar al-Islami“ (islamistische Bewegung) hinter den Anschlägen und wiesen gleichzeitig eine Verbindung zu international agierenden islamistischen Terrorgruppen zurück. Dafür sprächen die improvisierte Bauart der Sprengsätze und die „spontan“ wirkende Durchführung der Anschläge. Die ägyptische Polizei hat am Morgen nach dem Anschlag zwei Tatverdächtige festgenommen. Über deren Identität und Hintergründe ist noch nichts bekannt geworden. Einer der Tatverdächtigen soll zur Zeit des Anschlags allerdings als Kellner in einem der nahe gelegenen Cafes gearbeitet haben.

Der Ort des Geschehens

Der Ort des Geschehens war in jedem Fall mit Bedacht gewählt. Der Vorplatz der Hussein-Moschee ist einer der bekanntesten Plätze Ägyptens. Die Hussein-Moschee selbst ist die beliebteste Moschee Kairos. Besonders am frühen Abend und an religiösen Feiertagen trifft sich hier die Kairoer Bevölkerung zum Beten, Bummeln und Feiern. Aber auch für Touristen ist die Gegend ein wichtiger Anziehungspunkt. Der westlich des Platzes gelegene Khan el-Khalili Basar gehört zum Standardprogramm jeder Ägyptenreise. Die Busse der Reiseveranstalter halten südlich des Platzes, so dass sämtliche Reisegruppen zunächst den Hussein-Platz überqueren müssen, bevor sie sich im Basar aufteilen. Der Hussein-Platz ist damit einer der wenigen Orte in Kairo, an dem sich geschlossene Touristengruppen „ungeschützt“ aufhalten. Alle Hotels, Museen und das Pyramiden-Areal sind längst eingezäunt, bewacht und mit Metalldetektoren gesichert.

Aber auch die Zeit des Anschlags wird vermutlich kein Zufall sein. Die Wintermonate sind Hochsaison für Ägyptens Tourismus-Industrie. Der Khan el-Khalili Basar bietet vor allem abends ein stimmungsvolles Bild, zumal Teile von Kairos historischer Altstadt seit kurzem nachts angestrahlt werden. In der Regel befinden sich deshalb zu dieser Zeit etwa 10 Reisebusse auf dem Gelände. Seit einiger Zeit fahren die Busse der Reisegruppen außerdem direkt über eine sonst abgesperrte Straße auf den Platz, so dass die Gruppen einen klar vorhersehbaren Weg in den Basar nehmen. Schließlich waren die Attentäter sicher, dass der Platz kurz vor dem Abendgebet (etwa um 19 Uhr) sehr belebt sein würde.

Mögliche Hintergründe

Falls es sich tatsächlich um einen eher spontan geplanten Anschlag mit selbst gebauten Sprengkörpern gehandelt haben sollte, gab es in der jüngeren Vergangenheit einige ähnliche Vorkommnisse. 2005 hatte es an genau der gleichen Stelle einen sehr ähnlichen Anschlag gegeben, bei dem drei Touristen ums Leben kamen und eine Reihe weiterer zum Teil schwer verletzt wurden. Im April des gleichen Jahres detonierte in der Nähe des ägyptischen Museums ebenfalls eine Handgranate – angeblich von Mitgliedern der gleichen Familie, darunter einige vollverschleierte Frauen. Die Oppositionszeitung „Al-Dustur“ wirft der ägyptischen Regierung in ihrer heutigen Ausgabe deshalb vor, aus den damaligen Anschlägen keine geeigneten Konsequenzen gezogen zu haben.

Über die Motive der Attentäter kann bislang nur spekuliert werden. Anschläge gegen Touristen in Ägypten zielten bislang immer auf eine Schwächung der wichtigsten Einnahmequelle des Landes und waren daher immer unmittelbar gegen die ägyptische Regierung gerichtet. Der Versuch, die ägyptische Regierung durch einen derartigen Bombenanschlag zu treffen, kann momentan mit einer Reihe von möglichen Gründen in Zusammenhang gebracht werden.

Zunächst ist hier die ägyptische Politik im Gaza-Krieg zu nennen. Die ägyptische Regierung konnte sich im Laufe des Konflikts zwar international und auch innenpolitisch als wichtiger Vermittler profilieren, hat sich durch ihre vermittelnde Rolle zwischen Israel und der Hamas bei einigen arabischen Beobachtern und auch in der Propaganda der islamistischen Opposition im Land aber zum „Komplizen Israels und der USA“ und zum „Verräter an der arabischen Sache“ gemacht. Insbesondere den Besuch der israelischen Außenministerin Livni einen Tag vor Beginn der Kampfhandlungen hat die islamistische Opposition zur Stimmungsmache gegen die ägyptische Regierung genutzt.

Über den unmittelbaren Unmut über die ägyptische Gaza-Politik hinaus, ist die Mubarak-Regierung in den vergangenen Monaten aber auch wegen Korruption, Missmanagement und Vetternwirtschaft zunehmend in die Kritik geraten. Preissteigerungen, Steuererhöhungen und neue gesetzliche Regelungen hatten vergangene Woche sogar erstmals zu gut organisierten Streiks ganzer Branchen bzw. Berufsgruppen geführt. Hinzu kommt, dass die Haupteinnahmequellen des Staates erhebliche Einbußen zu verzeichnen haben. Die Einnahmen aus dem Suezkanal gehen wegen des zurückgehenden Welthandels und der Bedrohung der Handelsschifffahrt durch Piraten zurück. Gleichzeitig beklagen Hoteliers und Reiseveranstalter seit Beginn des Jahres Einbußen von bis zu 30 Prozent.

Schlussfolgerungen

Trotz ihrer eher improvisierten und spontan wirkenden Ausführung trifft der jetzige Anschlag die ägyptische Regierung in einer politisch und wirtschaftlich heiklen Situation. Beobachter prognostizieren daher ein schnelles und entschiedenes Vorgehen der Behörden und Sicherheitskräfte, das der eigenen Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft Handlungsfähigkeit und Entschlossenheit signalisieren soll. Ägyptische Medien spekulieren bereits darüber, dass hierbei nicht nur die gewaltbereite islamistische Opposition stärker ins Visier geraten könnte. Auch moderate Islamisten könnten sich stärkerer Reglementierung und Kontrollmaßnahmen ausgesetzt sehen. Eine erste und deutliche Maßnahme könnte das Verbot des immer populärer werdenden Gesichtsschleiers (Niqab) in Ägypten sein.

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