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Ein erstes Stimmungsbild zum Tode Kim Jong-Il’s aus Peking

của Antonia Menapace

Zwischen Unsicherheit und Hoffnung

„Ein Freund hat uns verlassen“ lautet die heutige Schlagzeile der China Daily. Darunter prangt über die halbe Front ein Bild des verstorbenen nordkoreanischen Staatsführers Kim Jong-Il. Entnommen ist dieser Satz dem Kondolenzschreiben der Volksrepublik. Die wichtigsten offiziellen Stellen des Landes nehmen darin Anteilnahme an der Trauer des nordkoreanischen Volkes: das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses, der Staatsrat und die Zentrale Militärkommission. Sie alle bekunden ihre Bestürzung über den plötzlichen Tod des Staatsführers.

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Übergeben wurde das Schreiben dem nordkoreanischen Botschafter durch Yang Jiechi, dem chinesischen Außenminister. Es ist eine klassische, schwülstige Botschaft. Von hohem Ansehen des „dear leaders“ ist darin zu lesen. Von der engen Freundschaft, die das chinesische Volk mit ihm verbindet und von seiner Persönlichkeit, die in die Geschichte eingehen werde. Vom beständigen Zusammenhalt Nordkoreas unter der neuen Führung Kim Jong-Uns. Von den Gewinnen, die sie dem sozialistischen Gedanken bringen wird. In ihrem Schreibstil erinnert sie an die offiziellen Nachrufe für Mao Zedong. Politisches Gehalt kann man ihr kaum entnehmen.

Generell ist von offizieller Seite in Peking wenig zu hören. Stunden, nachdem die Welt vom Tod Kim Jong-Ils erfuhr, konnte man in der lokalen Onlinepresse nur einen knappen Zweizeiler der staatlichen Presseagentur lesen. Zur selben Zeit beschäftigen sich internationale Reporter, trotz des Zeitunterschiedes, bereits eingehend mit der Thematik. Es scheint, als wolle die Kommunistische Partei die ersten Tage abwarten. Das Geschehene sacken lassen. Vorschnelle öffentliche Reaktionen vermeiden. Auf der anderen Seite, überrascht Präsident Hu Jintao mit seinem persönlichen Besuch der nordkoreanischen Botschaft am Morgen des 20. Dezembers. Die Straßen rund um das Botschaftsgebäude wurden hierfür gesperrt, Polizei überwacht die Geschehnisse. Kurz nachdem der Staatspräsident die Botschaft verlässt, ist die Umgebung wie leergefegt. Selbst Reporter scheinen das Interesse an der Story des „Dear Leaders“ wieder zu verlieren. In den für die Presse vorgesehenen Absperrungsbereichen sieht man höchstens zwei bis drei Journalisten. Blumenkränze und andere Trauerbekundungen gibt es nicht. Dennoch scheint die Stimmung angespannt. Der Haupteingang des Gebäudes ist von Sicherheitskräften abgesperrt. Die Botschaft darf man, als Europäer, nur von der gegenüberliegenden Straßenseite betrachten. Die Flagge am Dach der Vertretung weht auf Halbmast. Dennoch ist die Botschaft an diesem Morgen geöffnet. Vereinzelt kommen und gehen Gruppen von Trauernden. Man weiß nicht, was man von dieser Stimmung halten soll. Jeder scheint ruhig zu bleiben, um nicht aufzufallen. Nordkoreanische Geschäfte und Restaurants im Botschaftsviertel bleiben vorerst geschlossen. Mit dem Satz, „Besser zu viel weinen - als einmal zu wenig trauern“, kann man die Stimmung beschreiben. Es ist eine Art der kollektiven Anteilnahme. Wer sich ihr entzieht, macht sich verdächtig. Zu ungewiss ist die Zukunft; zu frisch die Ereignisse. Besser zu wenig sagen, als zuviel preisgeben. Das gilt auch außerhalb der Grenzen Nordkoreas. Der „Freund“ Peking verhält sich offiziell ebenso ruhig und wartet ab.

Die „Wissenschaft“ auf der anderen Seite diskutiert die Thematik offen. Interviews zu möglichen Zukunftsszenarien sind, nach der kargen Informationslage am gestrigen Nachmittag, mittlerweile in Printmedien, dem Fernsehen und im Internet zu finden. Der überwiegende Tenor der chinesischen Experten, weist auf einen friedlichen Machtübergang hin. Eine Instabilitätsgefahr sehen sie nicht. Die Zukunft Nordkoreas war demnach bereits mit der frühzeitigen Ernennung Kim Jong-Uns zum nachfolgenden Staatsoberhaupt, gesichert. Er muss starke Berater und Unterstützer haben. Einmal an der Macht, werden von der neuen Führung keine abrupten Kursänderungen zu erwarten sein. Unterstützt wird dieses Argument von der koreanischen Trauerkultur. Drei Jahre muss der junge Kim um seinen verstorbenen Vater trauern. Offiziell tätig darf er während dieser Zeit nicht werden. Außenpolitisch bedeutet dieses Argument Stabilität. Vorrangiges Ziel werde demnach, wie zu Lebzeiten Kim Jong Ils vorgesehen, der Ausbau der nordkoreanischen Wirtschaft bis 2012 sein. Die positive Entwicklung hin zu einer neuerlichen Aufnahme der Sechs-Parteingespräche soll damit beibehalten werden können. Positiv bewerten die Experten, dass die Nachricht vom Tod des Staatsführers relativ schnell veröffentlicht wurde. Pjöngjang scheint auf das Ableben vorbereitet gewesen zu sein. Man erwartete den Machtwechsel. Eine (Minderheits-) Meinung unter den chinesischen Experten zeichnet im Gegensatz dazu ein anderes Bild von der nordkoreanischen Zukunft. Sie sehen eine Möglichkeit des Aufstandes gegen Kim Jong-Un. Sollten sich die Unterstützer des neuen Staatsführers gegen ihn stellen, wird die Zukunft Nordkoreas ins Ungewisse blicken.

Die chinesische Internetgesellschaft fokussiert den Tod Kim Jong-Ils ebenso. Der Diskurs ist, verglichen mit dem Wissenschaftlichen, offener. Zu bemerken ist, dass das Layout vieler Onlineportale geändert wurde: das Internet trägt Trauerfarben. Schwarz und weiß dominierten gestern auf Weibo, dem chinesischen Pendant zu Twitter. Umso interessanter ist es, den vielseitigen Diskurs der Onlinebevölkerung zu verfolgen. Denn, nicht alle scheinen die offizielle Haltung der Regierung, einen Freund verloren zu haben, zu teilen. Das nordkoreanische Verhältnis zu China wird eingehender diskutiert; die nordkoreanische Politik als unberechenbar kritisiert. Pjöngjang habe mehr als nur einmal seine Versprechen gegenüber der internationalen Gemeinschaft nicht gehalten. Für China, das der DPRK immer wohlgesinnt war, bedeutete das in der Vergangenheit einen Gesichtsverlust. Eine Verstärkung dieser Umstände unter Kim Jong-Un befürchten die Blogger. Zu jung sei der neue Führer, um stabile und voraussehbare Außenpolitik betreiben zu können. Ein sprunghaftes Verhalten könnte sich negativ auf die Perzeption Chinas in der Welt auswirken. „Es wäre besser, sich die Verbundenheit daher zweimal zu überlegen, schreiben die einen“ - „man solle Nordkorea gehen lassen“, die anderen. Nordkoreas Zukunft ohne den „dear leader“ diskutiert man offen. Auch von einem „nordkoreanischen Frühling“ wird gesprochen. Einer Möglichkeit für Demokratie und Wiedervereinigung unter südkoreanischer Führung. Alles, so sehen es die Blogger, hängt von den Ereignissen der nächsten Wochen und Monate ab. Um seinen Machtanspruch zu halten, muss Kim Jong-Un sein Militär und seine Berater für sich gewinnen. Viele sind seinem Vater verbunden. Nicht jedoch ihm als neuem Staatsführer. Ohne Unterstützung wird das Volk „losbrechen“, meinen manche Blogger.

Die Nachricht vom Tod Kim Jong-Ils spaltet die chinesischen Gemüter. Die Politik zeigt sich bedeckt und wartet ab. Die Wissenschaft hält an offiziellen Analysen fest. Einzig die Zivilbevölkerung nimmt sich kein Blatt vor den Mund und diskutiert, was alle beschäftigt: die Zukunft der Demokratischen Volksrepublik Korea. Es ist ein Diskurs zwischen Unsicherheit und Hoffnung. Unsicherheit für die, die am System festhalten - Hoffnung für diejenigen, die eine Chance für politischen Wechsel in Nordkorea sehen. Man wartet auf eine echte Reaktion, eine richtungweisende Botschaft. Doch was man von Nordkorea bekommt sind Stereotypen: Bilder der trauernden Massen auf den Straßen Pjöngjangs, eine weinende Fernsehansagerin, die der Welt die Nachricht vom Tod des „dear leaders“ überbringt. Es wirkt inszeniert, fast vorbereitet. Diese Stimmung bemerkt man auch im Pekinger Botschaftsviertel. Als ein Reporter die Kellnerin eines nordkoreanischen Restaurants zu ihrer Reaktion auf Kim Jong-Ils Tod befragt, bricht diese in sich zusammen und weint - eine Antwort bleibt sie schuldig.

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